Bei einer 50-jährigen Patientin mit thyreostatisch eingestelltem Morbus Graves-Basedow
entwickelte sich eine derbe, kissenförmige, blass-livide Schwellung am dorsalen Vorfuß
rechts bis auf die Zehen übergreifend ([Abb. 1]). Histologisch entsprach das Bild pandermaler hypozellulärer Muzinablagerungen einem
Myxödem ([Abb. 2]). Das Myxödem, zumeist als Spätfolge assoziiert mit endokriner Orbitopathie, kann
außer der klassischen prätibialen Präsentation zahlreiche Lokalisationsvarianten zeigen,
darunter Rumpf, Hals, Kopf und Arme. Das histologisch stereotype Bild dieser Muzinose
wurde sehr vereinzelt auch isoliert an den Füßen/Zehen beschrieben. Der Zusammenhang
des Myxödems mit der Schilddrüsenerkrankung besteht unabhängig von Über- oder Unterfunktion,
und auch eine therapeutisch korrekte Einstellung bietet keine verlässliche kurative
Perspektive für den Hautbefund.
Abb. 1 Derbe kissenförmige Auftreibung der Haut betont an Großzehe und 3. Zehe. Blass-livide
Verfärbung.
Abb. 2 Alcian-PAS-Färbung: Vom Papillarkörper bis in das tiefe Stratum retikulare diffuse
Ablagerung von türkisblau tingiertem Muzin interstitiell zwischen den Bindegewebsbündeln
ohne Sklerose und Entzündung.
Autoren: Dr. med. Dieter Krahl, Institut für DermatoHistoPathologie, Mönchhofstr. 52, 69120
Heidelberg, dkrahl@dermhist.de
Dr. med. Achim Schneider, Hautarztpraxis, Klosterstr. 34, 40764 Langenfeld
Literatur: Hasani-Ranjbar S, Mohajeri-Tehrani M. Myxedema of the Toe: A Rare Presentation of
Graves’ Dermopathy. Arch Iranian Med 2008; 11: 326–329