Zusammenfassung
Sakrale Wurzeltaschenzysten (Tarlov Zysten) sind Zysten, die von den sakralen Nervenwurzeln
ausgehen. Sie stellen in der wirbelsäulenchirurgischen Sprechstunde ein eher seltenes
Krankheitsbild dar. Allerdings berichten radiologische Studien von einer relativ hohen
Prävalenz von bis zu 8,9%, wobei nur ein sehr kleiner Teil der Zysten symptomatisch
wird. Die Symptome können sich einerseits in mono- oder polyradikulären Beschwerden
wie Ischialgien, sensiblen Defiziten, Paresen oder Blasen-/Mastdarmstörungen äußern,
andererseits in Schmerzen wie tief sitzenden Lumbalgien, sakralen Schmerzen, einer
Coccygodynie oder auch abdominellen Schmerzen. Die Diagnose einer Wurzeltaschenzyste
wird in der Schnittbildgebung gestellt, meist in der Magnetresonanztomographie. Eine
Myelographie erlaubt die Differenzierung zwischen Zysten mit und ohne freier Kommunikation
mit dem Liquorraum. Bei persistierenden der Zyste zuzuordnenden Beschwerden stehen
operative wie auch interventionelle Verfahren zur Verfügung.
Abstract
Sacral perineural cysts (Tarlov cysts) are cysts of the sacral nerve roots. They present
a rare clinical entity in spine surgery. However, imaging studies report a rather
high prevalence of up to 8.9%, while only a small part of the cysts will become symptomatic.
Symptoms range from mono- or polyradicular complaints such as sciatic pain, sensory
deficits, paresis, and vesicorectal dysfunction to lumbar, sacral, coccygeal or abdominal
pain. The diagnosis is made by cross-sectional imaging, in most cases by magnetic
resonance imaging. Myelography allows differentiation between cysts with and cysts
without free communication with the subarachnoid space. Surgical and interventional
techniques are available in case of persisting complaints related to a Tarlov cyst.