Behrens F.
et al.
Sustained improvement in work outcomes in employed patients with rheumatoid
arthritis during 2 years of adalimumab therapy: an observational cohort
study.
Clin Rheumatol 2020;
39: 2583-2592
DOI:
10.1007/s10067-020-05038-y
Methoden
Die Autor(in)en verwendeten Daten einer Beobachtungskohorte deutscher
RA-Patienten, die während der klinischen Routineversorgung eine
Adalimumab-Therapie einleiteten. Die Analysen basierten auf den Daten von
783 erwerbstätigen Patienten (30% davon in Teilzeit- bzw.
70% in Vollzeit), die aufgrund von moderater oder schwerer RA eine
Adalimumab-Behandlung über 24 Monate fortsetzten. Die wichtigsten
Ergebnisse waren selbstberichtete Krankheitstage in den letzten 6 Monaten,
Fehlzeiten, Präsentismus (Beeinträchtigung während
der Arbeit) und eine Beeinträchtigung der gesamten
Arbeitsproduktivität, die anhand des Fragebogens zur
Arbeitsproduktivität und Aktivitätsbeeinträchtigung
(WPAI) und Bewertungen der Krankheitsaktivität ermittelt wurden.
Ergebnisse
Von den 783 Patienten (Durchschnittsalter 47,9 Jahre) waren 72,3%
Frauen, die durchschnittliche Krankheitsdauer betrug 7,8 Jahre. Zu Beginn
der Adalimumab-Therapie hatten 42,9% der Patient(inn)en in den
vorangegangenen 6 Monaten mehr als die durchschnittliche Anzahl von
krankheitsbedingten Fehltagen (>5). Während der 24 Monate
der Adalimumab-Behandlung kehrten 61% der Patient(inn)en, die zu
Beginn der Behandlung >5 Krankheitstage hatten, zu normalen Werten
zurück (≤5 Tage/6 Monate). Insgesamt gingen die
Krankenstandstage pro 6 Monate von durchschnittlich 14,8 Tagen zu Beginn der
Studie auf 7,4 Tage im 24. Monat zurück, obwohl der Krankenstand
nach wie vor hoch war (32,2% im 24. Monat).
Verbesserungen wurden bei WPAI-Absentismus, Präsentismus und
Beeinträchtigung der gesamten Arbeitsproduktivität in allen
Kohorten beobachtet. Wie zu erwarten war, traten die größten
Verbesserungen bei den Fehlzeiten in der Untergruppe mit einem
höheren Krankenstand zu Beginn der Studie auf.
Die 2-jährige Adalimumab-Therapie ist nach diesen Ergebnissen mit
deutlichen Verbesserungen der beschäftigungsbezogenen Ergebnisse
bei RA-Patienten verbunden. Das ging mit einer Verringerung sowohl der
objektiven als auch der subjektiven Krankheitsaktivität einher.
Trotzdem blieb auch nach 24 Monaten Therapie ein relativ hohes
Maß an Präsentismus, Schmerzen und Müdigkeit
bestehen. Laut den Autor(in)en tragen Schmerzen und Müdigkeit zu
einer verminderten Arbeitsproduktivität bei. Ein gezieltes
Management dieser Symptome, einschließlich der Erforschung
möglicher Komorbiditäten wie Osteoarthritis,
Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Depressionen, könne dazu
beitragen, die globale Gesundheit der Patienten und die arbeitsbezogenen
Ergebnisse weiterzu verbessern.
AbbVie Deutschland GmbH & Co. KG. war an der Sammlung, Analyse und
Interpretation der Daten sowie an der Überprüfung und
Genehmigung der Publikation beteiligt.
Dr. Markus Numberger, Kandel