Schlüsselwörter
Geburtshilfe - Lungenultraschall - Ausbildung
Hintergrund
Das neue Coronavirus (SARS-CoV-2) ist ein neuer Stamm des Coronavirus, der die 2019
erstmalig diagnostizierte Corona Virus Disease (COVID-19) verursacht und erstmals
in Wuhan, China, identifiziert wurde. Andere Coronavirus-Infektionen sind die Erkältung
(HCoV 229E, NL63, OC43 und HKU1), das Nahost-Atemwegssyndrom (MERS-CoV) und das schwere
akute Atemwegssyndrom (SARS-CoV).
Die meisten Fälle von COVID-19 weltweit weisen auf eine Übertragung von Mensch zu
Mensch hin. Dieses Virus kann leicht aus Atemwegssekreten und Fäkalien isoliert werden.
Hinsichtlich der vertikalen Übertragung sind einige Fallberichte aus China zu dem
Schluss gekommen, dass es hierfür aktuell keine Hinweise gibt [1], [2], [3], [4], [5]. Nach aktuellem Stand ist es nicht sicher, dass der Fetus innerhalb der Schwangerschaft
nicht einer COVID-19-Infektion exponiert wird [6]. In einer von Chen et al. [5] veröffentlichten Fallserie wurden Fruchtwasser, Nabelschnurblut, neonatale Rachenabstriche
und Muttermilchproben von COVID-19-infizierten Müttern getestet, wobei alle Proben
negativ auf das Virus getestet wurden. Nach aktueller Datenlagen kann davon ausgegangen
werden, dass der klinische Verlauf der COVID-19-Krankheit durch eine Schwangerschaft
verkompliziert und mit einer höheren Sterblichkeitsrate verbunden sein könnte. Ebenfalls
wird aktuell davon ausgegangen, dass eine Übertragung von der Mutter auf das Kind
in der Gebärmutter unwahrscheinlich ist. Stillen ist möglich, sobald eine Infektion
ausgeschlossen oder die Krankheit für geheilt erklärt worden ist [7].
Jedoch können schwangere Frauen selbst eine symptomatische Atemwegsinfektion entwickeln,
sodass eine Lungenuntersuchung Bestandteil einer klinischen Bewertung sein sollte.
Eine große Fallserie aus China mit 1014 Patienten deutet an, dass eine Thorax-CT-Untersuchung
aufgrund höherer Sensitivität für eine COVID-19-Infektion im Vergleich zur PCR als
Bildgebung der Wahl bei Verdachtsfällen zum Einsatz kommen sollte [8]. Doch gerade die CT entwickelt eine Strahlenexposition, die bei schwangeren Patientinnen
nach Möglichkeit zu vermeiden ist [9]. Huang et al. konnten in einer vergleichenden Untersuchung bei COVID-19-Patienten
zeigen, dass die radiologischen CT-Befunde sehr gut mittels Lungensonografie nachvollzogen
werden konnten [10]. Die bei einer Low-Dose-CT entstehende Strahlenexposition entspricht in etwa einer
konventionellen Thoraxaufnahme [11]. Die
Ultraschalluntersuchung der Lunge kann daher besonders für die Beurteilung der
Lungen schwangerer Frauen von hohem diagnostischen Nutzen sein. Dabei sollte bedacht
werden, dass die Lungensonografie als Teil des Point-of-Care-Ultraschalls (POCUS)
ohne spezielle technische Spezifika als begleitendes klinisches Instrument eingesetzt
werden kann. Geburtshelfer/Gynäkologen (OBGYN) nutzen die Sonografie in ihrer alltäglichen
Routine; eine Untersuchung der Lunge kurz nach der geburtshilflichen Ultraschalluntersuchung
ist somit auch für Geburtshelfer und Gynäkologen problemlos durchführbar und sei es
nur, um das Vorhandensein oder Fehlen einer Normalität festzustellen und den Bedarf
an weiterer fachärztlicher Betreuung zu vermitteln [12].
Im Vordergrund stehen bei COVID-19 interstitielle Lungenpathologien bis hin zum akuten
respiratorischen Atemnotsyndrom (ARDS). Zur Diagnostik, Verlaufsbeurteilung und Therapiesteuerung
ist eine Bildgebung notwendig, meist in Form eines CT Thorax [8]. Die aktuell veröffentlichten Empfehlungen zur intensivmedizinischen Therapie von
Patienten mit COVID-19 der deutschen intensivmedizinischen Fachgesellschaften formulieren
dazu jedoch: Bettseitige Untersuchungen (Ultraschall) werden bevorzugt [13]. Auch die Deutsche Gesellschaft für Ultraschall in der Medizin (DEGUM) hat in diesem
Kontext ein strukturiertes Lungenultraschallprotokoll entworfen [14].
Grundlagen der Lungensonografie
Grundlagen der Lungensonografie
Die konventionelle Sonografie zeigt als Schnittbilduntersuchung im „B-Mode“ die 2-dimensionale
Abbildung der Gewebestrukturen. Im Gegensatz dazu zieht die Lungensonografie ihren
Nutzen vor allem aus der Entwicklung typischer Artefakte, die durch das Auftreffen
der Ultraschallwellen auf die mehr oder weniger mit Luft gefüllte Lunge entstehen
und neben charakteristischen sonomorphologischen Befunden für die sonografische Differenzialdiagnostik
herangezogen werden können. Hierzu gehören:
Abb. 1 Dokumentation des normalen Lungengleitens im M-Mode: „Seashore Sign“.
Abb. 2 Dokumentation des Lungenpulses im M-Mode. Die vertikalen Bewegungsartefakte des Herzschlags
(b, blau) beginnen erst an der Pleuralinie (b, rot). Artefaktlinien, die oberhalb der Pleuralinie beginnen, dürfen nicht als Lungenpuls
fehlinterpretiert werden.
-
Lungenpunkt (pathologischer Befund zur Diagnose eines Pneumothorax)
-
B-Linien (hyperechogene schmale vertikale Artefaktlinie, die von minimalen subpleuralen
Flüssigkeitsansammlungen ausgeht, vereinzelt auftretend normal, bei Häufung Anzeichen
für pathologische subpleurale Flüssigkeitsbelastung [Abb. 3])
Abb. 3 B-Linien sind als hyperechogene vertikale Artefaktlinien definiert, die laserartig
von der Pleuralinie bis zum Ende des Sonogramms ziehen und synchron mit dem Lungengleiten
bewegt werden. Sie entstehen an punktuellen subpleuralen Grenzflächen von flüssigkeitsgefüllten
und angrenzenden luftgefüllten Alveolen oder ödematösen Interlobarsepten und Alveolarluft.
Abb. 4 Reverberationen sind multiple Wiederholungsechos der Strukturen der Thoraxwand, die
im Bildbereich unterhalb der Pleuralinie zur Darstellung kommen. Die horizontal verlaufenden
Reverberationslinien unterhalb der Pleuralinie entstehen also nicht als Reflexionen
tatsächlicher Strukturen in dieser Tiefe, sondern sind lediglich Artefakte, da die
Ultraschallwellen an der unmittelbaren subpleuralen Luft bereits vollständig reflektiert
wurden.
Lungensonografische Befunde bei COVID-19
Lungensonografische Befunde bei COVID-19
Bei der pulmonalen Manifestation von COVID-19 zeigen die CT-Untersuchungen nur sehr
selten zentral-pulmonale Infiltrate. Als Grund für die überwiegend in der Lungenperipherie
anzutreffenden Pathologien wird die sehr geringe Größe des SARS-CoV-2 angenommen.
Die im Rahmen der Krankheitsentwicklung entstehenden strukturellen Veränderungen führen
zu einer progredienten Verdrängung der subpleuralen alveolären Luft im betroffenen
Lungenareal. Mithilfe der Lungensonografie können für die verschiedenen Stadien der
subpleuralen Belüftungsstörungen charakteristische artefaktbasierte bildmorphologische
Korrelate identifiziert werden. Zu diesen lungensonografischen Befunden zählen [15]:
Abb. 5 Multiple B-Linien. Als multiple B-Linien werden mehr als 2 B-Linien innerhalb eines
Interkostalraums bezeichnet. Der Grund für die Entwicklung von multiplen B-Linien
ist eine erhöhte subpleurale Flüssigkeitsbelastung, deren Ursache organübergreifend
(kardial, neurogen oder toxisch) oder fokal innerhalb der Lunge zu suchen ist.
Abb. 6 Konfluierende B-Linien. Mit weiterer Zunahme der subpleuralen Flüssigkeit gehen die
einzelnen B-Linien verstärkt ineinander über und sind nicht mehr als einzelne Artefaktlinien
zu diskriminieren. Es resultiert das Bild einer sonografisch weißen Lunge.
Abb. 7 Verdickte Pleura. Unmittelbar subpleural lokalisierte Entzündungsreaktionen reduzieren
den alveolären Luftgehalt, was zu einem Konturverlust der sonografischen Pleuralinie
führt. Die Pleuralinie erscheint verdickt, aber auch kontrastärmer. Das Bild zeigt
den typischen Befund einer lokal begrenzten subpleuralen Inflammation mit verdickt
erscheinender unscharfer Pleuralinie (rot) unmittelbar neben einem normalen Areal
mit schmaler, scharf konturierter Pleuralinie (gelb). Unterhalb der Pleuralinie sind
nur im normalen Bereich Reverberationen (grün) erkennbar. Diese Konstellation ist
auch bei COVID-19-Patienten im Anfangsstadium der Erkrankung zu finden.
Abb. 8 Unregelmäßige und fragmentierte Pleura. Durch die Zunahme der Inflammation im peripheren
Lungengewebe breitet sich die resultierende alveoläre Belüftungsstörung unregelmäßig
aus. Die Pleura visceralis kann in diesen Bereichen ohne die optische Verstärkung
der normalerweise subpleural befindlichen Luft mit Ultraschall nicht mehr dargestellt
werden. Im Bild (b) sind diese optischen Unterbrechungen der Pleuralinie (rot) deutlich erkennbar.
Abb. 9 Konsolidierung mit Aerobronchogramm. Größerer Bereich einer pulmonalen Belüftungsstörung
(b, rot). Die hyperechogene punktförmige Artefakte innerhalb des Konsolidierungsareals
werden als Aerobronchogramm bezeichnet und werden durch minimale alveoläre und bronchioläre
Restluft erzeugt. Eine Pleuralinie ist oberhalb der Konsolidierung nicht mehr darstellbar.
Die orange Linie markiert die Grenze zwischen Konsolidierung und (noch) belüftetem
Lungenparenchym.
-
irreguläre Beteiligung verschiedener benachbarter Pleuraabschnitte, mit ausgesparten
(noch) normalen Regionen
-
größere Pleuraergüsse sind selten, allenfalls minimale Randwinkelergüsse (bei Abwesenheit
anderer Pathologien)
Im Krankheitsverlauf sind dynamische Verläufe dokumentiert. Insbesondere Schwere und
Verlauf von Belüftungsstörungen lassen sich engmaschig überwachen, sowohl als Verschlechterung
(Zunahme von Zahl und Dichte von B-Linien, Konfluenz; Konsolidierung) als auch Besserung.
Dorsobasale Veränderungen können bei beatmeten Patienten auf eine verbesserte Reagibilität
auf Bauchlage hindeuten, Veränderungen im Kontinuum der B-Linien können die Anpassung
der Beatmung unterstützen.
Lungenkonsolidierungen bei COVID-19
Lungenkonsolidierungen bei COVID-19
Der Pathomechanismus, der durch die intrazelluläre Replikation des SARS-CoV-2 ausgelöst
wird, führt zu einem Untergang der betroffenen Zellen. In der Lunge führt dies zu
einem Verlust der strukturellen alveolären Integrität. Die betroffenen Alveolen füllen
sich nun mit interstitieller Flüssigkeit oder kollabieren. Da sich diese pulmonalen
Areale bei COVID-19 überzufällig häufig unmittelbar subpleural befinden, können bereits
geringe alveoläre Flüssigkeitsansammlungen zu den o. a. charakteristischen Veränderungen
der Pleura und der verstärkten Darstellbarkeit von B-Linien führen ([Abb. 5] bis [8]). Im weiteren Verlauf der Erkrankung nehmen auch die Belüftungsstörungen weiter
zu ([Tab. 1]). Das Lungenparenchym verdichtet sich durch den Verlust der alveolären Luft immer
weiter, bis die Lunge im Endstadium in diesen Arealen zu einem festen Organ wird,
das wie jedes andere Organ
(z. B. die Leber) mit Ultraschall beurteilt werden kann.
Tab. 1 Zeitlinie und pathophysiologische Entwicklung der typischen lungensonografischen
Befunde bei COVID-19.
|
Phase der Entzündung
|
Symptomatik
|
typisch bei COVID-19
|
typisch für COVID-19
|
fokale B-Linien
|
früh
|
keine, evtl. unspezifisches Krankheitsgefühl mit trockenem Husten und Fieber
|
ja
|
nein
|
regional verdickte Pleuralinie
|
früh
|
zusätzlich beginnende Hypoxie ohne Dyspnoe
|
ja
|
nein
|
fragmentierte Pleuralinie
|
fortgeschritten
|
zusätzlich Dyspnoe
|
ja
|
nein
|
regionale subpleurale Konsolidierungen
|
fortgeschritten
|
zusätzlich beginnende respiratorische Insuffizienz
|
ja
|
nein
|
gering ausgeprägtes Aerobronchogramm
|
fortgeschritten
|
ja
|
nein
|
breitbasige große Konsolidierungen mit reduzierter Perfusion
|
maximale Ausprägung
|
zusätzlich Somnolenz, ausgeprägte respiratorische Insuffizienz
|
ja
|
ja
|
Das Entwicklungsstadium dieser Konsolidierungen kann im Ultraschall sehr gut anhand
des alveolären Restluftgehalts, dem sog. Aerobronchogramm beurteilt werden ([Abb. 9]). Im frühen Stadium der Konsolidierungsphase variieren sowohl die Ausdehnung der
Konsolidierung als auch die Intensität des Aerobronchogramms noch deutlich im Rahmen
der Atembeweglichkeit der Lunge [16]. Diese respiratorische Dynamik nimmt mit Fortschreiten der Erkrankung immer weiter
ab, was prognostisch als ungünstig zu bewerten ist.
Pleuraergüsse bei COVID-19
Pleuraergüsse bei COVID-19
Die Beurteilung des Pleuraergusses ist das traditionelle Ziel der Lungenultraschalluntersuchung.
Einige Geburtshelfer/Gynäkologen haben Erfahrung mit der Erkennung von Ergüssen in
der klinischen Routine, da einige Schwangerschaftskomplikationen und gynäkologische
Krebserkrankungen zur Entstehung von Ergüssen führen können. Im Allgemeinen kann ein
Pleuraerguss einfach und einheitlich echofrei oder durch das Vorhandensein von Blut,
Eiter, Fibrin und/oder Septen kompliziert sein [17].
Die Beschreibung der Entwicklungsstadien bezieht sich auf die Betrachtung einzelner
Entzündungsherde, nicht auf die Gesamtentwicklung der Erkrankung. Die beschriebenen
Symptomatiken sind daher in Abhängigkeit von der Anzahl der betroffenen Lungenareale
variabel zu werten. Lediglich ausgeprägte breitbasige Konsolidierungen mit reduzierter
Perfusion sind bislang noch nicht bei anderen Lungenerkrankungen beschrieben worden
und daher nach derzeitigem Kenntnisstand als typisch für COVID-19 zu interpretieren. Alle anderen Befunde sind dagegen zwar absolut typisch
bei COVID-19, können grundsätzlich aber auch bei anderen pulmonalen Erkrankungen erhoben
werden, was die Sensitivität der Lungensonografie für die Diagnose von COVID-19 einerseits
limitiert, andererseits bei hoher Spezifität gut zum Ausschluss der Erkrankung herangezogen
werden kann [18].
Lungensonografie in der Praxis
Lungensonografie in der Praxis
Wahl des Schallkopfes
Die Untersuchung der Lungen kann je nach klinischer Fragestellung mit einem Konvex-,
einem Linear- oder einem Sektorschallkopf erfolgen. In der Praxis hat sich bewährt,
für die sonografische Untersuchung der Lungen universell einen Konvexschallkopf mit
einer Eindringtiefe von ca. 7 – 14 cm zu verwenden, da dieser sowohl oberflächennahe
als auch tiefer gelegene Strukturen ausreichend gut darstellt. Bei gezielter Untersuchung
hinsichtlich der genaueren Beurteilung der Pleura und subpleuraler Lungenkonsolidierungen
bietet sich ein Linearschallkopf mit hohen Frequenzen und geringer Eindringtiefe (ca.
4 – 7 cm) an.
Untersuchungssetting im Kreißsaal und bei der Eingangsuntersuchung
Die Lungensonografie kann als eine Erweiterung der geburtshilflichen Ultraschalluntersuchung
im Kreißsaal angesehen werden und sollte in diesem Setting durch einen sonografisch
erfahrenen Geburtshelfer durchgeführt werden [12]. Auch geschulte Hebammen könnten bei Aufnahme der Patientin die sonografische Untersuchung
der Lunge durchführen. Dabei sollte die Untersuchung bei Aufnahme der Patientin im
Kreißsaal oder bei Vorstellung in einer Schwangerenambulanz erfolgen. Insbesondere
bei symptomatischen Patientinnen im Rahmen der klinischen Ersteinschätzung bzw. bei
Durchführung der fetalen Biometrie sollte die Lungensonografie durchgeführt werden.
Der Untersucher kann dabei die Sonde einfach vom Abdomen in den Bereich des Brustkorbs
bewegen und dabei den vorderen, seitlichen und dorsobasalen Bereich des Brustkorbs
scannen. Die Untersuchung sollte den gesamten Lungenbereich abdecken, von der basalen
bis zur oberen Zone des Thorax. Hierbei
sollte der ventrale und dorsale Thorax systematisch in jeweils 8 Untersuchungsfelder
unterteilt werden ([Abb. 10]). Die alleinige Untersuchung nur an einer Stelle ist nicht sinnvoll.
Abb. 10 Ventrale und dorsale thorakale Untersuchungsareale. Als Screeningpunkte bei Verdacht
auf COVID-19 haben die dorsalen Untersuchungspunkte D3 – D8 die größte Bedeutung.
Fazit
Das respiratorische Versagen im Rahmen von COVID-19 stellt eine potenziell lebensbedrohliche
Situation für jede Patientin dar und sollte so schnell wie möglich einer differenzierten
Diagnostik zugeführt werden. Dabei kann die Lungensonografie gerade im Bereich der
Schwangerendiagnostik einen wichtigen Zusatzaspekt bieten, da hier die Indikationen
für strahlenbelastende Bildgebung besonders restriktiv gestellt werden sollten. Bei
sonografisch nachgewiesener Beteiligung der Lunge sollte in Abhängigkeit von der Symptomatik
und der sonomorphologischen Ausdehnung des Befundes eine stationäre Aufnahme mit engmaschiger
fetaler und maternaler Überwachung erwogen werden, da bisher zuverlässige Daten zum
Verlauf einer COVID-19-Infektion bei Schwangeren fehlen [19].
Hier wird ein systematischer Ansatz mit Dokumentation für Geburtshelfer/Gynäkologen
zur Durchführung von Lungenultraschalluntersuchungen bei schwangeren Frauen vorgeschlagen,
wobei mögliche Anwendungen und die Symptomatologie beschrieben und praktische Punkte
zur Berücksichtigung gegeben werden. Pathologische Ultraschallmuster werden mit denen
verglichen, die bei einer normalen Lunge zu erwarten sind, mit besonderem Schwerpunkt
auf denjenigen, die eher auf eine COVID-19-Infektion hindeuten.