Gefäßmedizin Scan - Zeitschrift für Angiologie, Gefäßchirurgie, diagnostische und interventionelle Radiologie 2020; 07(03): 206
DOI: 10.1055/a-1225-0373
Aktuell
Extremitätenvenen

8-fach erhöhtes VTE-Risiko bei vorzeitiger Beendigung der Antikoagulation

Die Therapie mit Antikoagulanzien verändert den Verlauf bei Patienten mit proximaler tiefer Venenthrombose (TVT). Die Antikoagulation wird als die Hauptsäule der Therapie für mindestens 3 Monate nach Ereignis angesehen. In der täglichen Praxis allerdings beenden Patienten die Antikoagulation in nicht wenigen Fällen vorzeitig, hauptsächlich aufgrund von dringend anstehenden Operationen, aktiven Blutungen, Blutungsrisiko oder fortgeschrittenen Komorbiditäten. Die relative Häufigkeit und die klinischen Konsequenzen der vorzeitigen Beendigung bei diesen Patienten bleiben jedoch unbekannt.

Fazit

Die Autoren kommen zu dem Schluss, dass ihre Studie quantitative empirische Daten zum Risiko eines kombinierten Endpunktes nach vorzeitiger Beendigung der Antikoagulation liefert. Eine fatale Lungenembolie, plötzlicher Tod oder ein TVT-Rezidiv war häufiger bei diesen Patienten. Die Daten stützen die Erkenntnisse über den Krankheitsverlauf bei TVT und belegen das Risiko einer zu frühen Beendigung der Antikoagulation. Diese Erkenntnisse können, so die Autoren, bei der Entscheidungsfindung insbesondere bei unerwarteten Komplikationen helfen. Limitationen lagen unter anderem in der Zusammensetzung der Studienpopulation und unklaren Informationen bez. der Ursache für den Abbruch der Therapie bei manchen Patienten.



Publication History

Article published online:
23 September 2020

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