JuKiP - Ihr Fachmagazin für Gesundheits- und Kinderkrankenpflege 2020; 09(05): 219
DOI: 10.1055/a-1213-2526
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Publication Date:
12 October 2020 (online)

Weiter unterdurchschnittliche Pflegegehälter in Nordwest

Im Durchschnitt verdienten vollzeitbeschäftigte Arbeitnehmer/innen in Deutschland 3.994 € brutto pro Monat im Jahr 2019. Ein Gehalt, von dem Pflegefachpersonen nur träumen können. Zwar seien laut Entgeltatlas der Bundesagentur für Arbeit die Gehälter in der Pflegebranche mittlerweile gestiegen. Dennoch liegen die Pflegefachberufe immer noch deutlich unter dem Durchschnittsgehalt über alle Branchen.

Zwischen den Pflegefachberufen klafft auch je nach Beschäftigungsfeld nach wie vor eine Lücke. So verdienen Pflegefachpersonen in der Altenpflege immer noch deutlich weniger als Gesundheits- und Krankenpflegende. Laut aktueller Verlautbarung der Bundesagentur für Arbeit betrug das mittlere Entgelt für Altenpflegende im Jahr 2019 in Deutschland 3.032 €, das für Gesundheits- und Krankenpflegende 3.547 €.

Nicht zu unterschlagen sind aber auch hier die regionalen Unterschiede, wie folgende Zahlen anhand des Entgeltatlas zeigen:

Altenpflege

  • Schleswig-Holstein: 2.964 €

  • Hamburg: 3.205 €

  • Bremen: 3.029 €

  • Niedersachsen: 2.841 €

  • Nordrhein-Westfalen: 3.134 €

Gesundheits- und Krankenpflege

  • Schleswig-Holstein: 3.550 €

  • Hamburg: 3.564 €

  • Bremen: 3.686 €

  • Niedersachsen: 3.493 €

  • Nordrhein-Westfalen: 3.667 €

„Trotz längst erforderlicher Meldungen über steigende Gehälter in den Pflegeberufen gibt es keinen Grund, sich auf Lorbeeren auszuruhen, die sich noch niemand verdient hat“ sagt Martin Dichter, Vorsitzender des DBfK Nordwest. Die Gehaltsentwicklung in den Pflegefachberufen weise lediglich in die richtige Richtung bei einem weiterhin konstant niedrigen Niveau. Die aktuellen Zahlen zeigen auf, wie weit der Weg für Arbeitgeber und Gewerkschaften noch ist, um die Gehälter in den Mangelberufen der Pflege auf das Durchschnittsniveau aller Gehälter in Deutschland anzuheben.

Das Gehalt bleibt ein entscheidender Faktor der Attraktivität eines Berufs. Um Menschen in den Pflegeberufen zu halten und neu für diese zu begeistern, müssen die Gehälter der Pflegeberufe unbedingt wieder konkurrenzfähig werden. Jüngst veröffentlichte der DBfK das Positionspapier „Konkurrenzfähige Pflegelöhne – Welches Lohnniveau macht die Pflegebranche wettbewerbsfähig?“. Der DBfK Nordwest fordert vor dem Hintergrund eines eklatanten Personalmangels ein Einstiegsgehalt von 4.000 € brutto für alle Pflegefachberufe.

DBfK Nordwest e. V.