Die Wirbelsäule 2021; 5(01): 54-56
DOI: 10.1055/a-1208-7747
Der interessante Fall

Akuter Querschnitt infolge Messerstichverletzung

Acute spinal cord injury following knife attack
Ann-Kathrin Joerger
Neurochirurgische Klinik und Poliklinik, Klinikum rechts der Isar, Technische Universität München
,
Bernhard Meyer
Neurochirurgische Klinik und Poliklinik, Klinikum rechts der Isar, Technische Universität München
,
Sandro M. Krieg
Neurochirurgische Klinik und Poliklinik, Klinikum rechts der Isar, Technische Universität München
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Einführung

In Deutschland ist die Inzidenz an Messerstichverletzungen vergleichsweise gering. Im Zeitraum 2009 – 2011 wurden 871 Fälle im TraumaRegister DGU® (Deutsche Gesellschaft für Unfallchirurgie) verzeichnet [1]. Verletzungen des Rückenmarks durch Messerstichverletzungen sind noch seltener. Bspw. wurden in der Berufsgenossenschaftlichen Universitätsklinik Bergmannsheil Bochum von 2010 – 2015 723 akut Querschnittsgelähmte behandelt, von denen bei 4 Patienten eine Messerstichverletzung zugrunde lag [2]. Deutlich häufiger treten akute Querschnittssyndrome durch penetrierende Verletzungen in Südafrika auf. Teilweise wird beschrieben, dass bis zu einem Viertel der akuten Querschnitte durch Messerstichverletzungen verursacht wurden [3]. Nach Verkehrsunfällen sind Gewaltdelikte die zweithäufigste Ursache für akute Rückenmarksverletzungen in Südafrika [4].

Aufgrund der Rarität der akuten Rückenmarksschädigung durch Messerstichverletzungen existieren keine standardisierten Behandlungsempfehlungen in Deutschland [5]. Der folgende Fall veranschaulicht, wie eine unmittelbare operative Versorgung eines Patienten mit einem akuten Querschnittssyndrom auf zervikaler Ebene aufgrund einer Messerstichverletzung zu einer fast vollständigen neurologischen Erholung führte.



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Article published online:
13 January 2021

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