Aktuelle Dermatologie 2020; 46(07): 330-335
DOI: 10.1055/a-1178-3234
Von den Wurzeln unseres Fachs

95 Jahre Universitäts-Hautklinik Jena – eine persönliche Betrachtung

95 Years of Department of Dermatology, University of Jena – A Personal Reflection
P. Elsner
Klinik für Hautkrankheiten, Universitätsklinikum Jena
› Author Affiliations
 

Zusammenfassung

Die 95-jährige Geschichte der Universitäts-Hautklinik Jena ist nicht nur eine Geschichte dermatologischer Leistungen in Krankenversorgung, Forschung und Lehre. Sie ist auch eine Geschichte der Menschen, die diese Leistungen unter 3 politischen Systemen in Deutschland erbrachten und die Klinik gestalteten. Im historischen Rückblick wird deutlich, dass maßgebliche Repräsentanten der Klinik während des Nationalsozialismus in dessen Unrechtsregime verstrickt waren. Dies sollte Mahnung für nachgeborene Generationen sein, über ihre unmittelbare Verantwortung für die akademische Dermatologie hinaus wachsam zu bleiben gegenüber Einschränkungen von ärztlicher Freiheit und Grundrechten, aktuell durch die zunehmende Dominanz der Ökonomie in der Medizin.


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Abstract

The 95-year-long history of the Department of Dermatology at the University of Jena is not only a history of dermatological achievements in patient care, research and teaching. It is also a history of the people who provided these services under three political systems in Germany. In historical retrospect, it becomes clear that important representatives of the Department were involved in the dictatorial regime of National Socialism. This is a warning to the generations to come that while being aware of their direct responsibility for academic dermatology they should remain vigilant against restrictions of medical freedom and fundamental rights, currently due to the increasing dominance of economics in medicine.


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Geschichte der Dermatologie: Mehr als Aufzählung vergangener Erfolge

Der Beitrag von Reddersen et al. in diesem Heft der Aktuellen Dermatologie über „95 Jahre Universitäts-Hautklinik Jena: Geschichte und Gegenwart“ [1] ist eine schöne medizingeschichtliche Arbeit, die auf fast 10 Jahrzehnte einer deutschen dermatologischen Universitätsklinik ([Abb. 1]) zurückblickt. Medizingeschichte ist jedoch mehr als eine nüchterne Aufreihung von Fakten: „Stets aufs Neue fordert die Medizingeschichte die verschiedenen Disziplinen und Institutionen der Medizin dazu auf, ein reflektiertes Verhältnis zu ihrer Vergangenheit zu gewinnen − zu Errungenschaften, Misserfolgen, fachinternen Kontroversen, politisch-sozialen Kontexten und außerwissenschaftlichen Einflüssen. Auch mit Blick auf die medizinischen Verbrechen in der Zeit des Nationalsozialismus positioniert sich die Medizingeschichte seit etwa 25 Jahren als mahnende Instanz, indem sie, nicht selten unter öffentlicher Beachtung, zur kritischen Auseinandersetzung mit jenem dunklen Kapitel der Medizin aufruft“ [2].

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Abb. 1 Inschrift auf dem Eingangsportal der Hautklinik des Universitätsklinikums Jena.

Diese Aufforderung und Herausforderung, als Ärzte und Dermatologen unser Verhältnis zur Vergangenheit kritisch zu reflektieren, ignorieren wir gern, möglicherweise, um unangenehmen Fragen und Kontroversen aus dem Weg zu gehen. Es ist viel leichter, die Entwicklung des eigenen Faches und der eigenen Klinik als eine ununterbrochene, von Zweifeln ungetrübte Fortschrittsgeschichte darzustellen, als sich den Fragen zu stellen, ob unsere Vorgänger in der jeweiligen historischen Situation richtig gehandelt haben, und uns selbst zu fragen, ob wir den heutigen Herausforderungen angemessen begegnen. Bei jedem Blick auf die Vergangenheit sollten wir uns fragen, wie sich ein guter Arzt und Dermatologe verhalten hätte und ob wir selbst, in der gleichen Situation, ein solcher guter Arzt gewesen wären. Im alten Rom hat man sich nach dem Motto „De mortuis nil nisi bene“ mit Kritik an Vorfahren zurückgehalten, auch um die eigene Legitimität nicht infrage zu stellen. Zweifelsohne fällt es leichter, retrospektiv aus einer gesicherten Existenz in einem freiheitlich-demokratischen Rechtsstaat angepasstes Verhalten unter einem diktatorischen Unrechtsregime zu kritisieren, als in einem solchen unter äußerem Zwang und Gefahr für Leib und Leben gut zu handeln.

Angesichts der Verbrechen, die, auch von Ärzten, in der deutschen Geschichte des 20. Jahrhunderts begangen oder toleriert wurden, sind wir jedoch gefordert, uns aktiv mit unserer Vergangenheit, auch unter ethischen Gesichtspunkten, auseinanderzusetzen, eine Anstrengung, die seit dem Ende des Nationalsozialismus als „Vergangenheitsbewältigung“ bezeichnet wird.

Paradigmatisch für Vergangenheitsbewältigung war das Agieren der Alliierten nach dem 2. Weltkrieg, die angesichts des Ausmaßes der offenbar gewordenen Verbrechen mit Strafverfahren, der Disqualifizierung belasteter Personen und Aufklärung einen Neuanfang setzen wollten, der zukünftiges Unrecht im Sinne eines Abschreckungs- und Präventionsansatzes verhindern sollte: „Das ZieI der Vergangenheitsbewältigung besteht darin, eine Wiederholung der Vergangenheit unmöglich zu machen und einen wirklichen politischen Neubeginn herbeizuführen“ [3]. Dies geschieht. indem die fortwirkende Macht einer negativ bewerteten Vergangenheit dadurch aufgelöst wird, dass sie aufgeklärt und aufgearbeitet wird. „Dahinter steckt die Überzeugung, dass die Macht der Vergangenheit nur negiert werden kann, wenn man ihr ins Auge blickt, wenn man sie vergegenwärtigt, aufdeckt, zutage fördert und der ungeschönten Erinnerung zugänglich macht. Nur die Offenlegung eröffnet die Chance, sich ihrer fortwirkenden Macht zu entledigen“ [3].


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Geschichte der Universitäts-Hautklinik Jena: Persönliche Verbundenheit und kritische Distanz

Auch in dem Rückblick auf die vergangenen 95 Jahre der Universitäts-Hautklinik Jena [1] findet sich, wie üblich, eine positive Darstellung der Entwicklung des Faches in dieser Klinik. Nur mit kurzen Andeutungen werden mögliche problematische Verstrickungen von Mitarbeitern der Klinik in die Zeitläufte erwähnt. Dies wurde – anlässlich des 70. Jubiläums der Universitäts-Hautklinik Jena 1994 – von Wolfgang Weyers in einer kritischen Stellungnahme im „Hautarzt“ moniert [4]. Er wies darauf hin, dass der Gründer der Klinik, Bodo Spiethoff, als „alter Kämpfer“ der Nationalsozialisten eine wesentliche Rolle in der „Entfernung von Juden und Marxisten aus den Vorständen und Ausschüssen“, entsprechend der Forderung des „Reichsärzteführers“ Gerhard Wagner, spielte und verdiente Wissenschaftler und international hochangesehene Dermatologen wie Joseph Jadassohn und Felix Pinkus aus den Führungsgremien der Deutschen Gesellschaft zur Bekämpfung der Geschlechtskrankheit (DGBG), die er als „Reichskommissar“ leitete, ausschloss. Erich Hoffmann, der zusammen mit Fritz Schaudinn das Treponema pallidum 1905 beschrieben hatte und während des Nationalsozialismus nach seiner Entlassung aus dem Ordinariat in Bonn aus Deutschland emigrieren musste, berichtet in seinen Lebenserinnerungen von der unheilvollen Rolle Bodo Spiethoffs bei der nationalsozialistischen Machtergreifung in der Dermatologie [5]. Spiethoffs Verbundenheit mit der nationalsozialistischen Ideologie wurde darin deutlich, dass er 1933 in den wissenschaftlichen Mitteilungen der DGBG Auszüge von Hitlers „Mein Kampf“ veröffentlichte. Zusammen mit dem Würzburger Ordinarius Karl Zieler [6] leitete Spiethoff als dessen Stellvertreter die Deutsche Dermatologische Gesellschaft während der NS-Zeit. Das Schweigen dieser Exponenten der deutschen Dermatologie zur Entrechtung, Diskriminierung und Ermordung renommierter jüdischer Dermatologen wie Karl Herxheimer [7] und Abraham Buschke [8] 1933 – 945 muss als implizite Zustimmung gedeutet werden. Der Bodo Spiethoff in Jena nach der kurzen Direktionsperiode von Walter Schultze nachfolgende Zieler-Schüler Josef Hämel (1935 – 1958) war zwar nicht so prominent wie Spiethoff dem NS-Regime verbunden, auch wenn er seit 01. 05. 1933 unter der Mitgliedsnummer 3564220 Mitglied der NSDAP war [9]. Er bekleidete jedoch 1939 – 1944 das Amt des Dekans der Medizinischen Fakultät unter dem Rektor, Rasseforscher und SS-Standartenführer Karl Astel und setzte in dieser Funktion die 4. Verordnung zum Reichsbürgergesetz vom 25. 07. 1938 durch, die die Aberkennung der akademischen Grade jüdischer Ärzte vorsah. Auf seine Beteiligung an der (positiven) Begutachtung der im KZ Buchenwald entstandenen Dissertation des KZ-Arztes Erich Wagner „Ein Beitrag zur Tätowierungsfrage“ wurde an anderer Stelle eingegangen [10]. Historisch bemerkenswert erscheint an Josef Hämel in Anbetracht dieser Verstrickung seine Anpassungsfähigkeit an sich wandelnde politische Zeitläufte. Nach der Niederlage Deutschlands im 2. Weltkrieg wurde ihm unter der sowjetischen Militärregierung und der sich bildenden DDR vom „Reinigungsausschuss“ bescheinigt, dass er sich „nicht nur passiv verhalten, sondern aktiv nach besten Kräften der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft Widerstand geleistet“ habe [9]. Hämel bekundete seine Treue gegenüber dem neuen sozialistischen Staat, wurde von der FDJ-Hochschulgruppe Jena zum „Verdienten Arzt des Volkes“ vorgeschlagen, am 08. 11. 1951 einstimmig zum Rektor der Friedrich Schiller-Universität Jena gewählt und von der „Regierung der Arbeiter- und Bauernmacht“ mit dem „Großen Vaterländischen Verdienstorden in Bronze“ ausgezeichnet [9]. Er leitete als Rektor die Sitzung des Akademischen Senates der Universität Jena am 18. 08. 1958 und verantwortete so die einstimmig beschlossene Erklärung mit: „Rektor und Senat sind bereit, die schöpferischen Kräfte der Wissenschaft in den Dienst der sozialistischen Entwicklung der DDR zu stellen und unsere Regierung bei ihren Bemühungen um die Sicherung des Friedens und die ständige Verbesserung der Lebensbedingungen zu unterstützen. Wir erklären feierlich: Die FSU ist untrennbarer Bestandteil des 1. deutschen Arbeiter- und Bauernstaates. Wir sind gewillt, ihrer sozialistischen Umgestaltung und damit ihrer weiteren Entwicklung unsere volle Unterstützung zu leihen“ [9].

Am 21. 08. 1958 flüchtete Josef Hämel über die seinerzeit noch offene Sektorengrenze in Berlin in den amerikanischen Sektor. Seine „Republikflucht“ begründete er im RIAS Berlin wie folgt: „Mich hat die Überlegung geleitet, daß ich aus meiner inneren Einstellung heraus nicht derjenige Rektor der FSU sein wollte, der mitschuldig wird, diese hohe Schule in einen dem akademischen Wesen völlig fremden sogenannten Sozialismus zu führen“ [9]. In der Bundesrepublik Deutschland übernahm Josef Hämel zunächst ab dem 01. 04. 1959 die kommissarische Leitung der Universitätshautklinik Heidelberg und wurde dann in das Beamtenverhältnis auf Lebenszeit mit der Verpflichtung, das Fachgebiet Dermatologie „in Vorlesung und Übung ordnungsgemäß zu vertreten“ berufen [9]. Es ist zu vermuten, dass Hämel damals den für die Übernahme in das Beamtenverhältnis geforderten Treueeid auf die Verfassung des Landes Baden-Württemberg und das Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland ablegte, der von Beamten ein „aktives Eintreten für die freiheitlich-demokratische Grundordnung“ verlangt.

Die Vita des ehemaligen Ordinarius für Dermatologie der Universität Jena ist somit ein Beispiel für Mitläufertum und Anpassung an wechselnde politische Verhältnisse im Deutschland des letzten Jahrhunderts, das, bei aller Zurückhaltung im Urteil und allem Verständnis für individuelle Zwangslagen unter äußerem Druck, keinen Vorbildcharakter für künftige Ärztegenerationen entfalten kann, bedenkt man, dass zur gleichen Zeit Ärztinnen und Ärzte sich mutig verweigerten und dafür bittere persönliche Konsequenzen ertragen mussten.

Im Gegensatz zu der kritischen Aufarbeitung der Geschichte der Dermatologie und ihrer prominenten Vertreter im Nationalsozialismus, die in den letzten Jahrzehnten in zahlreichen Arbeiten erfolgt ist, ganz wesentlich befördert durch die medizinhistorischen Arbeiten von Wolfgang Weyers [11] und Albrecht Scholz [12] [13], steht eine vertiefte medizinhistorische Erforschung der Dermatologie in der DDR noch aus. Dass das staatliche Unterdrückungsregime mit dem Instrument der Staatssicherheit auch in die Universitäten reichte, darf jedoch als gesichert gelten [14]. Wie persönliche Zeitzeugenberichte bei der 95-Jahrfeier der Universitäts-Hautklinik Jena 2019 bestätigten, war auch die Jenaer Dermatologie davon nicht verschont.


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Die Universitäts-Hautklinik Jena seit der „Wende“: Öffnung und „Aggiornamento“

Der Autor dieser Zeilen kam 1997 als Bürger des wiedervereinigten Deutschlands, aus dem Westen Deutschlands stammend, als Ordinarius und Klinikdirektor an die Universitäts-Hautklinik Jena. Er sah seine Aufgabe als neuberufener Hochschullehrer nicht nur in der kompetenten Vertretung des medizinischen Faches Dermatologie, sondern auch in einer Weiterführung der vielfältigen Öffnung der Universitäts-Hautklinik Jena, die mit dem Aufstand der Menschen gegen die SED-Diktatur, der friedlichen „Wende“ und dem Mauerfall im November 1989, der ersten demokratischen Volkskammerwahl der DDR und der deutschen Wiedervereinigung im Oktober 1990 möglich wurde. Diese Öffnung wurde von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Hautklinik freudig begrüßt; die Möglichkeiten der Reisefreiheit, der Kontakte nach Westdeutschland und ins westliche Ausland und des Austausches mit dermatologischen Kolleginnen und Kollegen weltweit wurden bereits während der Jahre der Leitung der Klinik durch Erwin Günter [15] und interimistisch durch Uwe Wollina (1993 – 97) rege genutzt. Neu wurde insbesondere die Verbindung zur amerikanischen Dermatologie in Forschung und Lehre gepflegt. Besonders engagierte sich dafür in den 1990er-Jahren als guter Freund der Klinik der deutsch-amerikanische Dermatologe und ehemalige Präsident der American Academy of Dermatology Walter Burgdorf (1943 – 2015) [16], der ein neues Domizil in der Nähe von München gefunden hatte und einmal im Semester im Jenaer Dermatologie-Curriculum eine Vorlesung über „Dermatology in the US“ hielt. In die gleiche Zeit fiel die Gründung der Deutsch-Bulgarischen Gesellschaft für Dermatologie, mit der die bereits zu DDR-Zeiten bestehende freundschaftliche Verbindung zu bulgarischen Dermatologen auch in den Umbruchszeiten im Balkanland und inzwischen in der gemeinsamen EU gepflegt werden konnte. Über die Jahre kamen im Rahmen dieser Kooperation insbesondere mit der Hautklinik der Medizinischen Akademie Sofia junge Dermatologinnen und Dermatologen zur Forschung nach Jena. Zahlreiche nationale und internationale Tagungen, so das 15. deutsch-italienische Symposium Augustanum [17], die die Universitäts-Hautklinik Jena in den 1990er- und 2000er-Jahren ausrichten konnte, waren Zeugnis dieser Öffnung. Um die Klinik auch für andere Teile des gesellschaftlichen Lebens zu öffnen, fanden unter dem Motto „Kunst in der Klinik (KiK)“ jährlich Kunstausstellungen mit Künstlern aus der Region statt, die mit ihrem ganz eigenen Stil und ihrer persönlichen Sicht auf Mensch und Welt Mitarbeiter, Patienten und Besucher herausforderten und den Blick über eine rein funktionalistische Betrachtungsweise in der Medizin hinauslenkten. In der Universitäts-Hautklinik Jena gelang nach Eindruck des Autors anders als in anderen Lebensbereichen der ehemaligen DDR eine positive und vertrauensvolle Integration von Mitarbeiterinnen aus Ost und West, aus Süd und Nord. Die menschlichen Enttäuschungen, die vielerorts in den „neuen Bundesländern“ durch eine Missachtung von Biografien und Lebensleistungen unter den Einschränkungen der Diktatur entstanden, konnten so vermieden werden. In gleicher Weise hervorzuheben ist die erfreuliche und kontinuierlich gepflegte Kooperation der Klinik mit den vielfach von ehemaligen Mitarbeiterinnen der Hautklinik geleiteten dermatologischen Praxen der Region.

Die Wahrnehmung der historischen (Mit-)Verantwortung der deutschen Dermatologie für ihre Geschichte im Nationalsozialismus fand sich an der Universitäts-Hautklinik Jena wieder im dermatologischen Curriculum; gemeinsam mit Ulrich Zwiener, dem Begründer und Leiter des Collegium Europaeum Jenense (CEJ) an der Friedrich-Schiller-Universität, wurde eine Vorlesungsreihe „Medizin im Nationalsozialismus am Beispiel der Dermatologie“ durchgeführt und publiziert [18]. Diese Beschäftigung mit Aspekten der „Vergangenheitsbewältigung“ erfolgte in Erfahrung der Vernachlässigung des Themas in der ehemaligen DDR, die sich als Staat in der Kontinuität des Widerstands gegen den Nationalsozialismus sah und eine historische Mitverantwortung für dieses Kapitel der deutschen Geschichte leugnete.

Neben dieser Öffnung in Raum und Zeit war Programm der Universitäts-Hautklinik Jena in der Nach-Wendezeit das „Aggiornamento“ − ein Fortsetzen des in der wissenschaftlichen Medizin stets erforderlichen „Auf den Stand der Zeit bringen“ von Krankenversorgung, Forschung und Lehre. In der DDR war durch materielle Einschränkungen, aber auch durch die internationalen Kontaktbeschränkungen die Teilnahme am medizinischen Fortschritt nur mit Mühe möglich. Dass unter diesen schwierigen Bedingungen gleichwohl eindrucksvolle wissenschaftliche Leistungen an der Universitäts-Hautklinik Jena erbracht wurden, zeigen exemplarisch die Arbeiten von Heinz Langhof als Erstbeschreiber der erythropoetischen Protoporphyrie und eines Initiators der Zytokinforschung [19]. Gleichwohl galt es, nach der „Wende“ Erneuerungen der Klinik in baulicher und gerätemäßiger Hinsicht vorzunehmen, was durch Erwin Günter eingeleitet, von Uwe Wollina fortgesetzt und von Peter Elsner weitergeführt wurde. Diese Aufbauarbeit war mühsam, wurde aber von vielen engagierten Mitarbeiterinnen mitgetragen und brachte damit die Universitäts-Hautklinik Jena wahrnehmbar auf die nationale und internationale Bühne der Dermatologie, zumindest für die vertretenen Forschungsgebiete, zurück. Innerhalb der medizinischen Fakultät des Universitätsklinikums Jena gehört die Dermatologie, wie an anderen medizinischen Fakultäten auch, zu den forschungsstarken Disziplinen. Das von unserer dermatologischen Fachgesellschaft, der DDG, vertretene Konzept, in einer dermatologischen Universitätsklinik die volle Breite des Faches in Krankenversorgung, Forschung und Lehre zu vertreten, konnte trotz Widerständen bislang in Jena weitestgehend umgesetzt werden. Insbesondere gelang es, in enger räumlicher Nähe zur Krankenversorgung sowohl die dermatologischen klinischen Labore (Dermatohistologie, Dermatomykologie, Allergologie und Immunologie) als auch die damit verzahnten Forschungslabore mit den Schwerpunkten Biomaterialforschung und Hautphysiologie zu erhalten. Der enge Austausch und regelmäßige Wechsel zwischen Klinikern und Forschern wurde und blieb bisher so möglich. Dass die dermatologische Lehre in Jena wie anderswo bei den Studierenden zu den am besten evaluierten klinischen Fachgebieten gehört, beruht nicht nur auf der visuellen Attraktivität unseres Faches, sondern ganz wesentlich auf dem persönlichen Engagement jeder einzelnen Mitarbeiterin, den Studierenden, wenn sie zu Vorlesung und Praktikum in die Klinik kommen, Wertschätzung zu vermitteln. Darüber hinaus war die Jenaer Universitäts-Hautklinik schon frühzeitig – und vor ihrer Zeit – in der internetbasierten Lehre (e-learning) aktiv, einerseits in Form des BMBF-Projektes „DEJAVU“ in Kooperation mit der Universität Würzburg und der Charité, andererseits durch Mitwirkung an dem Projekt der schweizerischen Universitäten „DOIT“ [20]. Das Gleiche gilt für die Teledermatologie, die in Jena bereits Anfang der 2000er-Jahre als Zukunftsaufgabe erkannt wurde [21] [22]. Für einen Ordinarius waren diese Jahre des Zusammenwirkens in der Weiterentwicklung der Klinik mit vielen engagierten KollegInnen und MitarbeiterInnen, die erfolgreich den Weg in die akademische und die praktische Dermatologie fanden, eine höchst beglückende Erfahrung.


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Die Universitäts-Hautklinik Jena seit der „Wende“: Licht und Schatten

Eine historische Rückschau auf die eigene Klinik erfolgt meist aus Eigeninteresse und Befangenheit in rosigem Licht. Erfolge werden gefeiert, Misserfolge verschwiegen, Versagen bleibt unerwähnt. Eine objektive historische Sicht ist vielfach erst mit ausreichend historischem Abstand möglich.

Jede Generation von Ärzten und Forschern in der Dermatologie steht, wie das der Rückblick auf 95 Jahre der Hautklinik Jena zeigt, vor ganz eigenen, historisch einzigartigen Herausforderungen. Gut – als Licht – gemeinte Entscheidungen können sich im Nachhinein als problematisch und somit als Schatten erweisen. Es sollen hier nur stichwortartig zwei Entwicklungen genannt werden.

So stellt sich auch die für die letzten Jahrzehnte grundlegende Konzeption der internationalen Öffnung der Klinik, die auch ein Gegenentwurf zu der geschlossenen Gesellschaft der DDR sein sollte, im Nachhinein als janusköpfige Entscheidung heraus. Aufgabe einer aus den Steuermitteln eines Bundeslandes finanzierten Universitätsklinik ist ja nicht nur, exzellente Köpfe für den internationalen Arbeitsmarkt zu „produzieren“, sondern ganz konkret auch gut qualifizierte Fachärzte für die einheimische Bevölkerung auszubilden. Die Perspektive der nationalen und internationalen Vielfalt der Ärzte einer Klinik führt konsequenterweise dazu, dass viele Fachärzte nach ihrer Weiterbildungszeit ohne familiäre oder persönliche Bindung an eine Region nicht in dieser Region bleiben, sondern, aus völlig nachvollziehbaren Gründen, ihr berufliches Glück im In- und Ausland suchen. Voller Stolz konnte in der Universitäts-Hautklinik Jena immer wieder eine Weltkarte gezeigt werden, auf der die europa- und weltweit verstreuten ehemaligen MitarbeiterInnen verzeichnet waren; auf die Sicherstellung der dermatologischen Versorgung in Thüringen selbst wurde dabei vielleicht zu wenig geachtet. Die Diskussion, wie gut weitergebildete Dermatologinnen und Dermatologen bei zunehmendem Facharztmangel durch attraktive Arbeitsbedingungen auch im heimischen Bundesland gehalten werden können, sollte in Zukunft bewusster geführt werden, auch wenn eine berufliche Mobilität in Europa wünschenswert ist.

Was sich nicht nur die deutsche Dermatologie, sondern die akademische Medizin insgesamt als Versagen nach der letzten Jahrtausendwende vorwerfen lassen muss, ist die anfängliche Blindheit und der mangelnde Widerstand gegen die zunehmende Ökonomisierung der Medizin und die Zentralisierung von Entscheidungsstrukturen an Universitäten und Universitätskliniken, die mit den Reformen der Krankenhausfinanzierung und den „Modernisierungen“ der Hochschulgesetze der Bundesländer in den 2000er-Jahren einhergingen; es erhoben sich nur wenige mahnende Stimmen in der Dermatologie wie die von Constantin Orfanos [23]. Dass eine gute Medizin zwar wirtschaftlich verantwortungsvoll, aber eben nicht nur „Geschäftsmodell“ sein, sondern immer das Wohl des einzelnen Patienten und die gesamtgesellschaftliche Daseinsvorsorge zum Ziel haben sollte, wird in der aktuellen Corona-Pandemie deutlich [24]. Der Zeitgeist und mit ihm die politischen Entscheider setzten die Schwerpunkte jedoch anders. Universitätskliniken wurden zu zentral geführten, von Ökonomen dominierten und nach der Mode unterworfenen Managementkonzepten gestalteten Wirtschaftsunternehmen umgeformt, in denen vielfach wirtschaftliche Effizienz statt ärztlicher Kompetenz und Unabhängigkeit oder die Wahrung des Grundrechts der Wissenschaftsfreiheit die herausragende Rolle spielt. Wie weit diese Entwicklung, von vielen unbemerkt, gediehen war, wurde schlaglichtartig durch das Urteil des Bundesverfassungsgerichts zur Medizinischen Hochschule Hannover im Jahr 2014 deutlich, das verfassungswidrige Einschränkungen der Freiheit von Forschung und Lehre konstatierte [25]. Eine nachfolgende kritische Lektüre des Thüringer Hochschulgesetzes kam für dieses Bundesland – und konkret die Universitätsmedizin in Jena – zum gleichen Ergebnis [26]. Parallel dazu verstärkte sich die ärztliche Kritik an der zunehmenden Ökonomisierung der Medizin in Deutschland, die auch in den Universitätskliniken festzustellen ist und die Erfüllung deren genuiner Aufgaben in Forschung, Lehre und Krankenversorgung beeinträchtigt [27].

Wir Ärzte und Dermatologen sind zu Recht auf das Wohl des einzelnen Patienten konzentriert und vergessen dabei allzu leicht, dass gute Medizin und gute Wissenschaft nur in einem förderlichen gesellschaftlichen und staatlichen Umfeld gedeihen können. Dass Individualwohl und Gemeinwohl inhaltlich verknüpft sind, lernen wir zwar im Studium, aber nur wenige setzen diese Erkenntnis durch entsprechendes Engagement um, auch aus der Sorge, sich in unergiebige politische Debatten zu verstricken. Der freiheitlich-demokratische Rechtsstaat ist jedoch keine Selbstverständlichkeit, sondern muss durch beharrlichen Einsatz aller Bürger – auch der Ärzteschaft – erhalten und verteidigt werden. Als Menetekel sollte im Rückblick auf 95 Jahre Universitäts-Hautklinik Jena vor Augen stehen, dass der seinerzeitige Klinikdirektor Bodo Spiethoff 1932 bei der Wahl des Thüringer Landtags zur Wahl der NSDAP aufrief, die sich offen für die Abschaffung der parlamentarischen Demokratie einsetzte und nach dieser mit 42,5 % der Stimmen gewonnenen Wahl die Machtergreifung in Thüringen vorwegnahm.

Der Blick auf die Geschichte der Universitäts-Hautklinik Jena fordert uns daher heraus, ein reflektiertes Verhältnis nicht nur zu unserer Vergangenheit zu gewinnen, sondern daraus auch Konsequenzen für Gegenwart und Zukunft zu ziehen, zur Einordnung der politisch-sozialen Kontexte und außerwissenschaftlichen Einflüsse auf unsere Arbeit als Dermatologen und Wissenschaftler und dazu, rechtzeitig die Stimme zu erheben, wenn ärztliche Unabhängigkeit und wissenschaftliche Freiheit bedroht sind.


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Interessenkonflikt

Der Autor ist Direktor der Universitäts-Hautklinik Jena.

  • Literatur

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Korrespondenzadresse

Prof. Dr. Peter Elsner
Klinik für Hautkrankheiten
Universitätsklinikum Jena
Erfurter Str. 35
07743 Jena

Publication History

Article published online:
14 July 2020

© Georg Thieme Verlag KG
Stuttgart · New York

  • Literatur

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Abb. 1 Inschrift auf dem Eingangsportal der Hautklinik des Universitätsklinikums Jena.