Mehrere Arbeitsgruppen und Fachgesellschaften haben in den letzten Jahren Klassifikationssysteme
für die sonografische Dignitätsbeurteilung von Schilddrüsenknoten vorgeschlagen, häufig
unter dem Überbegriff „TI-RADS“. Diese Systeme zielen auf eine vereinheitlichte und
möglichst umfassende Beurteilung von Knoten anhand definierter sonografischer Kriterien
ab. Für verschiedene Befundkonstellationen leitet sich so eine jeweilige Malignomwahrscheinlichkeit
ab, und die Rate an unnötigen Feinnadelpunktionen kann nachweislich reduziert werden.
Es soll zudem verhindert werden, dass wichtige Einzelaspekte der Malignitätsabschätzung
im Befund nicht adressiert werden. Der Beitrag stellt eine Übersicht der relevanten
Klassifikationssysteme dar, erläutert die Definitionen der einzelnen sonografischen
Kriterien unterstützt durch Bildbeispiele und fasst die aktuelle Evidenz zu den genannten
Systemen zusammen.