Journal Club AINS 2020; 09(03): 170
DOI: 10.1055/a-1166-7666
Journal Club

Frühe Erholung nach akutem Nierenversagen kann Langzeit-Outcome vorhersagen

Das akute Nierenversagen (ANV) ist in der Behandlung von stationären Patienten häufig, mit jährlichen Kosten von 10 Milliarden Dollar in den Vereinigten Staaten. Das akute Nierenversagen ist mit schlechtem Langzeitoutcome assoziiert. Schwierigkeiten bereitet es bis dato, Subgruppen mit unterschiedlichen klinischen Outcomes zu definieren. So wurde historisch bislang zwischen prärenalem Nierenversagen und akuter Tubulusnekrose unterschieden. Diese Differenzierung hat jedoch eine Reihe von Limitationen. Das akute Nierenversagen wird in der Regel auf Basis des maximalen Serumkreatininspiegels definiert. Jedoch könnte die Verlaufskurve der Nierenfunktionserholung eine zusätzlich wichtige Dimension des Schweregrades abbilden.

Fazit

Die vorliegende Studie kommt zu dem Schluss, dass die 72-Stunden-Periode unmittelbar nach dem akuten Nierenversagen für das Risiko von klinisch bedeutsamen nierenspezifischen Langzeitoutcomes differenzieren kann. Die Identifikation von unterschiedlichen Erholungsmustern nach ANV könnte die Patientenrisikostratifizierung verbessern und Patienten erkennen, die von einer nephrologischen Konsultation profitieren. Jedoch sind die Ergebnisse der Studie, so die Autoren, nicht verallgemeinerbar auf eine Population mit einem hohen Risiko im Krankenhaus zu versterben, da für die Studie Patienten rekrutiert wurden, die mindestens 90 Tage nach Hospitalisation noch lebten.



Publication History

Article published online:
10 September 2020

© Georg Thieme Verlag KG
Stuttgart · New York