Kaireit TF,
Voskrebenzev A,
Gutberlet M.
et al.
Comparison of Quantitative Regional Perfusion Weighted Phase Resolved Functional Lung
(PREFUL) MRI With Dynamic Gadolinium-Enhanced Regional Pulmonary Perfusion MRI in
COPD Patients.
J Magn Reson Imaging 2019;
49: 1122-1132
Diese PREFUL-MRT-Untersuchung dauerte ca. 4 Minuten. Die untersuchten 47 Patienten
waren Teilnehmer der deutschen COSYCONET-Studie (COPD and Systemic consequenzes-COmorbidities
NETwork), einer prospektiven, multizentrischen Kohortenstudie. Alle Patienten waren
über 40 und litten unter einer COPD. Ausschlusskriterien waren eine vorhergehende
Thorax-OP, Pneumonie sowie eine mäßige bis schwere Exazerbation der COPD in den letzten
4 Wochen. Als Referenzstandard zur PREFUL-MRT dienten die DCEMRT-Aufnahmen der COSYCONET-Studie.
Da die Lungenperfusion in Rückenlage einen physiologischen Anterior-posterior-Gradienten
aufweist, wurden die prozentualen Perfusionsdefekte (Perfusion-defect-percentage/QDP)
sowohl für die PREFUL-MRT als auch die Lungendurchblutung (pulmonary blood-flow/PBF)
berechnet. Die Voraussetzung für die Bestimmung eines Schwellenwerts für die Berechnung
der QDP-Karten ist die Definition gesunder Lungenbereiche, was bei Vorliegen eines
schweren Emphysems schwierig sein kann. Als individueller Schwellenwert für jede Schicht
diente hier die 75. Perzentile des Voxelwerts des Lungenparenchyms, multipliziert
mit 0,6(empirischer Faktor aus 5 COPD-Testfällen). Diese Berechnung beruhte auf der
Annahme, dass dieser Wert gesundes Lungenparenchym repräsentiert. Die daraus entstandenen
Karten erschienen weniger anfällig für eine Überschätzung gesunder Lungenbereiche
bei Patienten mit stark ausgeprägten Perfusionsstörungen (z. B. schweres Emphysem).
Die PREFUL-QDP-Werte korrelierten signifikant mit den Lungenfunktionsparametern FEV1, FEV1/FVC und dem Residualvolumen. PREFUL- und PBF-QDP nahmen mit steigendem GOLD-Stadium
signifikant zu. Zwischen den Perfusionskarten der PREFUL- und der DCE-MRT-Aufnahmen
zeigte sich eine gute räumliche Übereinstimmung. Die Korrelation zwischen den PREFUL-
und den DCE-Aufnahmen war in den unteren Lungenlappen weniger ausgeprägt als in den
oberen.
Sowohl mit der PREFUL- als auch mit der DCE-MRT konnten Lungenbereiche mit verminderter
Perfusion in allen Erkrankungsstadien detektiert werden. Die regionale Beurteilung
parenchymaler Perfusionsstörungen mittels PREFUL-MRT korrelierte signifikant mit den
DCE-MRT-Aufnahmen als Referenzstandard. Damit ermöglicht die PREFUL-MRT eine verlässliche,
strahlungs- und kontrastmittelfreie und damit patientenfreundliche Quantifizierung
der Lungenperfusionsstörung.
Stephanie Gräwert, Leipzig