Drug Res (Stuttg) 2020; 70(S 01): S5
DOI: 10.1055/a-1119-2582
Editorial

Therapie allergischer Erkrankungen – Stand und Ausblick

Authors

  • Thomas Bieber

  • Stefan Endres

 

Im Schatten der Covid-19-Pandemie dieses Jahres gibt es weitere Krankheitsgebiete, die epidemische Ausmaße erreicht haben, aber keine Schlagzeilen machen. Dazu zählen die Allergien: Wer nicht selbst betroffen ist, hat Angehörige oder Nachbarn, die darunter leiden. Im Kindesalter sind 20 Prozent, im Erwachsenenalter mehr als 30 Prozent der Bevölkerung irgendwann betroffen. Und ähnlich wie bei der Corona-Pandemie haben auch hier manche Patienten nur schwache Symptome, während es für andere lebensbedrohlich wird, etwa bei einem Bienenstich oder einem schweren Asthmaanfall. Aber auch weniger schwer getroffene Patienten erleiden meist deutliche Einbußen an Lebensqualität – und ihre Angehörigen ebenfalls. Allergien verursachen durch Behandlung und Fehlzeiten hohe direkte und indirekte Krankheitskosten. Das sind Gründe genug, den Allergien und ihren Manifestationen in verschiedenen Organsystemen ein eigenes Paul-Martini-Symposium zu widmen und dabei auch Reaktionen auf Arzneimittel einzubeziehen.

In diesem Symposium werden die Diagnostik und Therapie von atopischer Dermatitis, allergischem Asthma, Rhinitis und Nahrungsmittelallergien behandelt. Bei Arzneimittelreaktionen geht es um Anaphylaxien und kutane Reaktionen, aber auch um die Bedeutung des Mikrobioms in Darm und Atemwegen für Therapien. Weiterhin wird erläutert, wie die molekulare Allergiediagnostik funktioniert, welche Therapiestrategien sich im Alltag bewährt haben und wie eine aktuelle Allergen-Immuntherapie funktioniert. Schließlich geht es um die Zukunft der Allergiebehandlungen, und die Vorträge gehen auch auf Auswirkungen des Klimawandels, Einflüsse der Epigenetik und eine personalisierte Behandlungsstrategie ein. Damit bietet dieses Symposium eine gute Gelegenheit, sich aus erster Hand einen fundierten Überblick über die Therapien in diesem Krankheitsgebiet zu verschaffen, das so vielen Menschen zu schaffen macht.


Autoren

Thomas Bieber

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Prof. Dr. Dr. med., Klinik und Poliklinik für Dermatologie und Allergologie, Universitätsklinikum Bonn

Stefan Endres

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Prof. Dr. med., Abteilung für Klinische Pharmakologie, Medizinische Klinik und Poliklinik IV, Klinikum der Ludwig-Maximilians-Universität München

Interessenkonflikt

Prof. Thomas Bieber war in den letzten 5 Jahren bezahlter Referent und/oder Berater für folgende Unternehmen: AbbVie, Allmiral, AnaptysBio, Arena, Asana Biosciences, Astellas, BioVerSys, Boehringer Ingelheim, Celgene, Daiichi-Sankyo, Davos Biosciences, Dermavant/Roivant, DermTreat, DS Pharma, Evaxion, FLX Bio, Galapagos/MorphoSys, Galderma, Glenmark, GSK, Incytes, Kymab, LEO, Lilly, LʼOréal, MenloTx, Novartis, Pfizer, Pierre Fabre, Sanofi/Regeneron, UCB, Vectans. Prof. Stefan Endres hat eine Lizenzvereinbarung mit TCR2 (Biotech-Firma, Cambridge, USA).

Korrespondenzadressen

Prof. Dr. Dr. med. Thomas Bieber, MDRA
Klinik und Poliklinik für Dermatologie und Allergologie
Universitätsklinikum Bonn
Venusberg-Campus 1
53127 Bonn
Deutschland   

 


Prof. Dr. med. Stefan Endres
Abteilung für Klinische Pharmakologie
Medizinische Klinik und Poliklinik IV
Klinikum der Ludwig-Maximilians-Universität München
Lindwurmstraße 2a
80337 München
Deutschland   

Publication History

Article published online:
17 November 2020

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