ZUSAMMENFASSUNG
Dieser Artikel soll einen Überblick über klinische Studien des Jahres 2019 zur antithrombotischen
Therapie kardiovaskulärer Erkrankungen geben. Im Jahr 2019 wurden auf den jährlichen
Hauptkongressen der 3 international führenden kardiovaskulären Gesellschaften (American
College of Cardiology, European Society of Cardiology und American Heart Association)
15 Studien zur antithrombotischen Therapie kardiovaskulärer Erkrankungen vorgestellt
und in einer der führenden Fachzeitschriften veröffentlicht. Der Trend geht zu einer
personalisierten antithrombotischen Therapie. Während eine verkürzte Dauer der Thrombozytenaggregationshemmung
nach perkutaner Koronarintervention eher sicher erscheint, profitieren Patienten mit
hohem individuellem ischämischen Risiko möglicherweise von einer verlängerten intensivierten
antithrombotischen Therapie. Die Standardtherapie für Patienten mit Vorhofflimmern
nach perkutaner Koronarintervention besteht aus einem Nicht-Vitamin-K-Antagonist oralen
Antikoagulanz und einem P2Y12-Inhibitor. Nach 12 Monaten ohne neues Ereignis reicht
bei den meisten dieser Patienten eine orale Antikoagulation ohne zusätzliche Thrombozytenaggregationshemmung
aus. Nach Katheter-gestütztem Aortenklappenersatz kann für Patienten ohne Indikation
für eine orale Antikoagulation eine Therapie mit 10 mg Rivaroxaban nicht empfohlen
werden.