Dialyse aktuell 2021; 25(01): 14
DOI: 10.1055/a-1109-9054
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Das Besondere an der nephrologischen Pflege

Christoph C. Haufe
1   Erfurt
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Dr. med. Christoph C. Haufe, Erfurt

Die Mehrzahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gehört zum Arbeitsbereich der Pflege – das gilt in allen patientennahen medizinischen Fachgebieten in gleicher Weise. In der Nephrologie, und hier ganz besonders im Bereich der chronischen Dialysebehandlung, haben Pflegekräfte jedoch ein Aufgabenspektrum, das sich von dem in anderen Disziplinen deutlich unterscheidet. Sie tragen die vollständige Ausführungsverantwortung für eine lebenserhaltende Organersatztherapie, die technisch anspruchsvoll ist. Bereits kleine Fehler in der täglichen Routine können gravierende negative Folgen für Patientinnen sowie Patienten haben und dürfen daher eigentlich nicht vorkommen.

Die v. a. in den vergangenen Jahrzehnten stets gestiegene Zahl der Patientinnen und Patienten bei zugleich begrenzten finanziellen Möglichkeiten bedeutet, dass in den nephrologischen Einrichtungen mit allen Ressourcen, besonders aber mit den Personalressourcen, sorgsam umgegangen werden muss.

Die Autorinnen und Autoren des Schwerpunkts „Pflege in der Nephrologie“ dieser Ausgabe der „Dialyse aktuell“ haben diesen Problemkreis aus verschiedenen Blickwinkeln kritisch betrachtet und beschrieben. Sie zeigen Perspektiven auf und stellen praxisbezogen dar, wie sich die nephrologischen Teams den aktuellen Herausforderungen in der Arbeit der Pflegekräfte so stellen können, dass nicht nur die Patientenversorgung auf anspruchsvollem Niveau gewährleistet bleibt, sondern auch die Arbeit in der nephrologischen Pflege Attraktivität behält und neu gewinnt.

Sehr wichtig in diesem Instrumentarium sind die bestmögliche Qualifikation der und des Einzelnen sowie die geschickte, zweckmäßige, strukturierte Arbeitsorganisation. Betont werden muss aber ganz besonders die Eigenverantwortung, deren hohes Maß die nephrologische Pflege gestern, heute und morgen auszeichnet. Jede und jeder, die bzw. der zu einem solchen Team gehört, muss die Chance erhalten, persönliche Kenntnisse und Potenzial in einen Prozess einzubringen, der die adäquate Patientenversorgung nicht nur stabilisiert, sondern auch verbessert.

Den Leserinnen und Lesern dieser Ausgabe wünsche ich viel Informationsgewinn und nützliche Impulse für die eigene tägliche Arbeit!



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Article published online:
17 February 2021

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