Phlebologie 2020; 49(03): 122
DOI: 10.1055/a-1107-9506
Editorial

Eine Ausgabe der PHLEBOLOGIE zu Ehren von Wolfgang Hach

Achim Mumme
 

    Wolfgang Hach, am 15. Juni 1930 in Berlin geboren, ist unbestritten die herausragende Persönlichkeit in der deutschen Phlebologie. Mit rastlosem Einsatz hat er unser Fach auf einer wissenschaftlichen Basis systematisiert und mit vielen Innovationen bereichert. Auch heute noch ist Wolfgang Hach akademisch tätig, verfasst medizinhistorische Publikationen und hält Vorträge für „Das dritte Lebensalter“ an der Universität Frankfurt. Dieser Ikone der Phlebologie widmen wir zu Ehren des 90. Geburtstages diese Ausgabe der PHLEBOLOGIE.

    Gerhard Salzmann, der auf viele Jahre gemeinsame Tätigkeit mit Hach zurückblicken kann, gibt uns in seiner Laudatio „Meine Zeit mit Professor Wolfgang Hach“ einen Überblick über das außerordentlich fruchtbare Wirken des Jubilars.

    Darüber hinaus kommt Wolfgang Hach in dieser Ausgabe auch selbst zu Wort. In einem von Eva Valesky geführten Interview können wir einen Einblick in sein Leben gewinnen und erfreut registrieren, dass Wolfgang Hach nach wie vor ein Vollblut-Phlebologe mit kritischem, wachem Geist ist.

    Ganz im Hach’schen Sinne darf auch in dieser Ausgabe der wissenschaftliche Aspekt nicht zu kurz kommen. Im Fokus dieser Ausgabe steht das Krossenrezidiv, das bei ca. 80 % aller symptomatischen Varizenrezidive den proximalen Insuffizienzpunkt bildet. Mit dem Leitthema „Krossenrezidiv nach Varizenoperation“ soll aus verschiedenen Blickwinkeln auf die Rezidiv-Problematik eingegangen werden.

    Erich Brenner, einer der phlebologisch versiertesten Anatomen, lässt uns teilhaben an seinen theoretischen Erörterungen zum Krossenrezidiv. „Das Krossenrezidiv aus anatomischer Sicht“ ermöglicht uns neue Einblicke in die Rezidiv-Forschung und gibt uns einen Überblick über die möglichen Rezidiv-Ursachen.

    Praktischer geht es im Beitrag „Das Krossenrezidiv aus chirurgischer Sicht“ zu. Unsere Bochumer Arbeitsgruppe beschäftigt sich seit Jahren mit dem Krossenrezidiv. Wir wollen die operationstechnischen Möglichkeiten zur Vermeidung von Rezidiven aufzeigen.

    Erika Mendoza geht in ihrem Beitrag auf die Bedeutung des Fadenmaterials für die Rezidiv-Entstehung ein. Eine sehr interessante Übersichtsarbeit zur Frage, ob die Ergebnisse der Krossektomie durch die Verwendung nicht resorbierbaren Nahtmaterials verbessert werden können.

    Die Krossektomie der Vena saphena parva unterliegt besonderen technischen Voraussetzungen, auf die die beiden phlebochirurgischen Urgesteine Didi Stenger und Michael Hartmann in ihrem Beitrag eingehen. Mit ihren umfangreichen Erfahrungen können die beiden Operateure wertvolle Hilfestellungen für die Parva-Chirurgie geben. Das Know-how der chirurgischen Behandlung sollte nicht verloren gehen, auch wenn derzeit endovenöse Therapieverfahren, vor allem im angloamerikanischen Raum, en vogue sind. Schließlich ist die operative Therapie nach wie vor das „High End“ in der Behandlung der Varikose, das selbst bei ausgedehntesten Befunden anwendbar ist. Gerade im Hinblick auf immer schonender werdende Anästhesieformen und die im Vergleich besseren Langzeitergebnisse ist eine Renaissance der operativen Therapie durchaus möglich.

    Den Lesern der Zeitschrift PHLEBOLOGIE wünsche ich viel Vergnügen bei der Lektüre dieser Ausgabe und verbleibe mit den besten Grüßen,

    Ihr
    Achim Mumme


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    Achim Mumme

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    Publication History

    Article published online:
    22 June 2020

    © Georg Thieme Verlag KG
    Stuttgart · New York


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