Klinische Neurophysiologie 2020; 51(02): 89-90
DOI: 10.1055/a-1100-2257
Neuro-Quiz

18-jähriger Patient mit rezidivierenden tonisch-klonischen Anfällen?

Frank Schulze
1   Neurologische Klinik, Universitätsklinik der RWTH Aachen
,
Manuel Dafotakis
1   Neurologische Klinik, Universitätsklinik der RWTH Aachen
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Die Einlieferung des 18-jährigen Studenten mittels Rettungsdienst erfolgte unter dem Verdacht eines tonisch-klonischen Krampfanfalls. Der Patient habe an seinem ersten Tag an der Universität einen plötzlichen Bewusstseinsverlust mit fremdbeobachteten tonisch-klonischen Entäußerungen für eine Minute erlitten. Anschließend sei er binnen kürzester Zeit komplett reorientiert und beschwerdefrei gewesen. Ein Zungenbiss oder eine Enuresis ließen sich nicht eruieren. Prodromale Symptome hätten nicht bestanden. Er habe den Tag über lediglich wenig gegessen und getrunken. Ähnliche Ereignisse hätten sich vergangenes Jahr schon insgesamt 3 Mal ereignet. Hier sei es auch jeweils zu kurzen Bewusstseinsverlusten über ein bis zwei Min. mit direkter Reorientierung gekommen. Beim ersten Mal sei eine neurologische Abklärung in einem anderen Krankenhaus erfolgt und habe unauffällige Befunde erbracht, jedoch sei man von einem Krampfanfall ausgegangen und habe ihm gesagt, dass er mindestens ein halbes Jahr warten solle, bis er mit seinem „Führerschein beginne“. Die Familienanamnese erbrachte lediglich einen stattgehabten Myokardinfarkt des Vaters. Neurologische Erkrankungen in der Familie wurden verneint.



Publication History

Article published online:
05 June 2020

© Georg Thieme Verlag KG
Stuttgart · New York

 
  • Literatur

  • 1 Pappone Carlo. et al. “Risk of malignant arrhythmias in initially symptomatic patients with Wolff-Parkinson-White syndrome: results of a prospective long-term electrophysiological follow-up study”. Circulation 2012; 125.5: 661-668