Suchttherapie 2020; 21(01): 5-6
DOI: 10.1055/a-1083-4562
Neues & Trends
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Publication Date:
05 February 2020 (online)

E-Zigaretten sind mit der Vorstellung, die Raucherentwöhnung zu erleichtern, als weniger schädliche Alternative zur Tabakzigarette entwickelt worden. Sie sind heute weit verbreitet und sprechen auch zunehmend eine junge, nichtrauchende Zielgruppe an. Juul Labs Inc. mit Sitz in Kalifornien führte 2015 eine gleichnamige E-Zigarette auf den amerikanischen Markt ein. Hierbei handelt es sich um eine neuartige kleine, sehr schmale E-Zigarette, die über jeden USBAnschluss aufgeladen werden kann. In den USA entwickelte sich das Unternehmen in kurzer Zeit zum Marktführer. Die Bedienung dieser E-Zigarette ist sehr einfach: Die Juul-Pods, die die zu verdampfende Flüssigkeit (Liquid) sowie eine Heizspirale zum Erwärmen der Flüssigkeit enthalten, werden auf das Gerät, das wie ein etwas längerer USB-Stick aussieht, aufgesteckt. Während Liquids zum Nachfüllen von E-Zigaretten mit einem unterschiedlichen Nikotingehalt zwischen 0 und 30mg/ml erhältlich sind, enthält der Juul-Pod standardmäßig 59mg/ml Nikotin und ist erst seit 2018 auch mit 35mg/ml Nikotin erhältlich. Zudem enthält das patentgeschützte Juul- Liquid Benzoesäure als zusätzliche Komponente, die für eine raschere Aufnahme des Nikotins sorgen und so den Effekt des Rauchens imitieren soll. Fraglich ist, ob sich die Juul-Gebrauchenden bewusst sind, dass sie sich akuten Nikotineffekten und in der Folge einer möglichen Abhängigkeitsentwicklung aussetzen.