Journal Club AINS 2020; 09(01): 55-54
DOI: 10.1055/a-1076-7654
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Kein direkter Zusammenhang zwischen Epiduralanalgesie und postpartaler Depression

Starke Schmerzen werden mit Depressionen in Verbindung gebracht, was die Frage aufwirft, ob die Epiduralanalgesie (EDA) – während der Geburt zur Schmerzlinderung eingesetzt – mit einem verringerten Risiko für eine postpartale Depression (PPD) verbunden sein könnte. Dieser Zusammenhang wurde bereits in zahlreichen Studien untersucht, konnte bislang aber nicht eindeutig geklärt werden, u. a. aufgrund geringer Stichprobengröße; einige Studien finden einen protektive Wirkung, andere nicht.

Fazit

Die Studie findet keinen Beleg für einen direkten Zusammenhang zwischen EDA-Gabe zur Schmerzlinderung während der Geburt und postpartaler Depression 6 Wochen nach der Entbindung. Allerdings scheint es einen indirekten Effekt durch die Erfahrung einer Geburt zu geben: Antenatale depressive Symptome und die Angst vor der Geburt können sowohl die Entscheidung für die Anwendung von EDA als auch das Risiko von depressiven Symptomen nach der Geburt beeinflussen, genauso wie eine negative Entbindungserfahrung.



Publication History

Article published online:
20 March 2020

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