Gesundheitsökonomie & Qualitätsmanagement 2019; 24(06): 270-271
DOI: 10.1055/a-1061-6995
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Qualitätsreport IQTiG 2019 – Sieben Indikatoren mit Handlungsbedarf

Die Qualität der stationären und sektorenübergreifenden Versorgung in Deutschland hat sich verbessert. Das geht aus dem Qualitätsreport 2019 hervor, den das Institut für Qualitätssicherung und Transparenz im Gesundheitswesen (IQTiG) veröffentlicht hat. So bescheinigen die Autoren einem Fünftel der 221 gemessenen Indikatoren der externen Qualitätssicherung (QS) in insgesamt 23 Verfahren „signifikante Verbesserungen“. Bei weiteren 183 sei die Qualität dagegen in etwa gleich geblieben. Dennoch weisen drei Prozent auf schlechte Ergebnisse hin, weshalb das Institut hier besonderen Handlungsbedarf sieht. Dies gilt für die prätherapeutische histologische Diagnosesicherung in der Brustchirurgie ebenso wie bei der präoperativen Verweildauer von Patienten mit Oberschenkelhalsbrüchen bei osteosynthetischer Versorgung sowie bei der präoperativen Verweildauer in der Hüftendoprothesen-Versorgung. Auch mit der Geburtshilfe, wo nach wie vor nicht immer ein Kinderarzt bei Frühgeburten anwesend ist, und mit der Versorgung ambulant erworbener Lungenentzündungen, bei denen die Bestimmung der Atemfrequenz bei der Aufnahme des Patienten und die vollständige Bestimmung klinischer Stabilitätskriterien bis zur Entlassung nicht ausreichend berücksichtigt werden, sind die IQTiG-Experten nicht ganz zufrieden. Dass sich im Vergleich zum Vorjahr 44 der 221 Indikatoren verbessert haben, ist für den Leiter des IQTiG, Dr. Christof Veit, eine gute Bilanz. Das gelte selbst für einen Indikator mit besonderem Handlungsbedarf. So sei es in 2018 erstmals gelungen, dass weniger als 15 Prozent der Patienten länger als 24 Stunden auf das Einsetzen eines neuen Hüftgelenks warten mussten. Insgesamt stützt sich der Bericht des Instituts für Qualitätssicherung auf 2,5 Millionen Datensätze aus 1496 Krankenhäusern an insgesamt 1811 Standorten.

Martin Kucera, freier Journalist



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Article published online:
16 December 2019

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