Die Ursache der Sarkoidose ist bislang unbekannt. Vitamin D ist zur Behandlung der
Erkrankung kontraindiziert. Wir fragen daher, was Sarkoidose verursacht und warum
Vitamin D für die Betroffenen gefährlich sein kann und schlagen eine gegenteilige
Hypothese vor: Sarkoidose ist ein physiologischer Prozess der Krebsabwehr, der Vitamin
D als Substrat benötigt. Zur Prüfung der Hypothese haben wir anhand einer Literaturrecherche
zahlreiche Fallberichte über Sarkoidose und Krebs gefunden sowie Fälle von Krebsmimikry
durch Sarkoidose. Mehrere Berichte beschreiben Spontanheilungen der Krebserkrankung
bei gleichzeitigem Auftreten einer Sarkoidose. Im Zusammenhang mit den Granulomen
der Sarkoidose bilden Monozyten den Ort der Vitamin-D-Freisetzung. Darüber hinaus
kann aktives Vitamin D Krebszellen mithilfe der Vitamin-D-Rezeptoren des Zellkerns
kontrollieren. Dass Granulome „nicht verkäsend“ sind, wird als Resorption von humanen
Molekülen der Krebszellen erklärt. Der Umstand, dass in den Granulomen der Sarkoidose
meist Krebszellen fehlen, wird als Ergebnis einer gut funktionierenden Sarkoidose
interpretiert. Wir betrachten die typische Synthese von aktivem Vitamin D in den Sarkoidose-Monozyten
als Krebsabwehr. Die Hypothese muss durch weitere Untersuchungen untermauert werden.
Keywords
Sarkoidose - Krebs - Monozyten - Neoplasie - Vitamin D - Hyperkalzämie - Spontanremission
- 25-Cholecalciferol - 1,25-Cholecalciferol, Ätiologie, Apoptose