Orthopädie und Unfallchirurgie up2date 2021; 16(01): 71-90
DOI: 10.1055/a-1037-3829
Beckengürtel und untere Extremität

Zugangswege Hüftendoprothetik – direkter anteriorer Zugang

Florian Pohlig
,
Igor Lazic
,
Rüdiger von Eisenhart-Rothe

Zur Implantation von Hüftgelenksendoprothetik stehen mehrere Zugangswege zur Verfügung, die in dieser Ausgabe der Zeitschrift beschrieben werden. Dieser Beitrag stellt den historischen Werdegang, die OP-technischen Schritte, die Ergebnisse und speziellen Risiken des direkten anterioren Zugangs (direct anterior Approach; DAA) vor.

Kernaussagen
  • Beim direkten anterioren Zugang (DAA) wird das Intervall zwischen dem M. tensor fasciae latae als laterale und den Mm. sartorius und rectus femoris („Smith-Petersen-Intervall“) als mediale Begrenzung genutzt. Eine Besonderheit besteht in der internervalen Ebene, die man sich hierbei zunutze macht.

  • Im Gegensatz zu anderen Zugängen am Hüftgelenk müssen beim DAA keine Muskeln abgelöst werden.

  • Der DAA wird in Rückenlage durchgeführt und erlaubt daher eine einfache Implantatpositionierung und fluoroskopische Kontrolle.

  • Die postoperativen Ergebnisse sind in nahezu allen Studien ausgezeichnet und kurz- bis mittelfristig anderen Zugängen zum Hüftgelenk überlegen. Langfristig besteht kein funktioneller Unterschied.

  • Limitationen bestehen beim anterioren Zugang zum Hüftgelenk bei sehr adipösen Patienten sowie in der eingeschränkten Erweiterbarkeit bei Komplikationen oder für Revisionen, insbesondere auf femoraler Seite.



Publication History

Article published online:
03 February 2021

© 2021. Thieme. All rights reserved.

Georg Thieme Verlag KG
Rüdigerstraße 14, 70469 Stuttgart, Germany