Gefäßmedizin Scan - Zeitschrift für Angiologie, Gefäßchirurgie, diagnostische und interventionelle Radiologie 2019; 06(04): 271-272
DOI: 10.1055/a-1034-6518
Aktuell
Medikamentöse Therapie
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Duale Thrombozytenhemmung schützt in der Frühphase vor Reinfarkt

Further Information

Publication History

Publication Date:
02 December 2019 (online)

Patienten mit einem leichten ischämischen Schlaganfall haben eine hohe Wahrscheinlichkeit für ein erneutes Ereignis, das dann oftmals schwerer verläuft. Die POINT-Studie hatte Vorteile der dualen Thrombozytenaggregationshemmung gegenüber der präventiven Monotherapie mit Acetylsalicylsäure gezeigt, allerdings bei einem leicht gesteigerten Blutungsrisiko. Die Sekundäranalyse ergab nun ein Zeitfenster, in dem der Nutzen deutlich überwog.

Fazit

Bei einer Therapiedauer von 21 Tagen verhinderte die Kombinationsbehandlung zusätzlich 20 schwere Reinfarkte pro 1000 Patienten. Nach der Modellberechnung dürften 2 relevante Blutungsereignisse mehr eintreten. Damit war die 3-wöchige Einnahme vorteilhafter als die 90-Tage-Therapie, die 16 zusätzliche Reinfarkte verhinderte und bei der 5 Blutungen mehr vorkamen. Die Autoren geben zu bedenken, dass die Wirksamkeit von Clopidogrel vom Genotyp abhänge. Daher seien die Resultate international nicht zwingend übertragbar.