Ein kleiner Sturz auf See – und seine lebensgefährlichen Folgen vier Tage später

Anamnese

Am ersten Seetag einer 8-tägigen Kreuzfahrt stellte sich morgens ein 70-jähriger Patient im Hospital vor. Wesentliche Vorerkrankungen waren nicht bekannt, jedoch hatte er in der letzten Nacht einen schnellen Puls bemerkt. Als Medikation gab er an: Tromcardin^® complex (2-0-2), Dona^® 200 (2-0-2), Nebilet^® (1/2 Tabl. bei Bedarf).

Befund:

• Guter Allgemein- und Ernährungszustand

• Größe: 178 cm

• Gewicht 87 kg

• Temperatur 36,6 °C

• RR 150/80 mmHg

• SpO₂ 97 %

• im EKG absolute Arrhythmie bei Vorhofflimmern ([Abb. 1]), mittlere Frequenz 117/min, inkompletter Rechtsschenkelblock

Abb. 1 EKG am ersten Seetag um 10:50 Uhr.
Quelle: Medical Department TUI-Cruises

• Literatur

• 1 AWMF S3-Leitlinie Polytrauma/Schwerverletzten-Behandlung. Im Internet www.awmf.org/uploads/tx_szleitlinien/012-019k_S3_Polytrauma_Schwerverletzten-Behandlung_2017-03.pdf
• 2 International Labour Organization Maritime Labour Convention, 2006, as amended (MLC, 2006). Im Internet www.ilo.org/dyn/normlex/en/f?p=NORMLEXPUB:91:0::NO::P91_SECTION:MLCA_AMEND_A3
• 3 Heblich F, Kübler C, Jaschke F. et al Akute Luftnot auf See durch Fehleinschätzung von Vorerkrankungen. Flug u Reisemed 2019: 54-57
• 4 Deutsche Flagge Funkärztliche Beratung. Im Internet www.deutsche-flagge.de/de/maritime-medizin/funkaerztliche-beratung
• 5 Heblich F, Minucci G, Lützner L. et al Zerebraler Insult auf einem Kreuzfahrtschiff. Z Allg Med 2018; 94: 255-258