Dialyse aktuell 2019; 23(10): 443-452
DOI: 10.1055/a-1007-0593
Schwerpunkt | Nephrologie
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Detektion und Differenzialdiagnose des ANV in der Intensivmedizin

Grundlagen und Hintergründe
Michael Jahn
1   Klinik für Nephrologie, Universitätsklinikum Essen, Universität Duisburg-Essen
,
Kristina Boss
1   Klinik für Nephrologie, Universitätsklinikum Essen, Universität Duisburg-Essen
,
Andreas Kribben
1   Klinik für Nephrologie, Universitätsklinikum Essen, Universität Duisburg-Essen
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
18. Dezember 2019 (online)

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ZUSAMMENFASSUNG

Das akute Nierenversagen (ANV) in der Intensivmedizin ist typischerweise die Folge einer schweren Minderperfusion der Nieren, welche nach Ereignissen wie Sepsis, Trauma oder großen Operationen auftritt. Davon abzugrenzen sind seltenere ANV-Formen wie Glomerulonephritiden, interstitielle Nephritiden oder thrombotische Mikroangiopathien, für die es spezifische Therapieoptionen gibt. Abhängig von der Komorbidität des Patienten, geht das Krankheitsbild zumeist mit multiplen Organdysfunktionen einher und zeigt komplikationsreiche Verläufe mit einer hohen Mortalität. Der Einsatz neuer Biomarker ermöglicht ein früheres und sensitiveres Erkennen einer Nierenfunktionsstörung und/oder einer Nierenschädigung. Für die ANV-Diagnose gilt jedoch weiterhin die etablierte Definition nach den KDIGO-Kriterien.