Handchirurgie Scan 2019; 08(04): 283-296
DOI: 10.1055/a-0977-4886
CME-Fortbildung
Nervenkompressionssyndrome
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Diagnostik und Therapie des Karpaltunnelsyndroms

Ulrich Frank
,
Konstantin Frank

Subject Editor: Wissenschaftlich verantwortlich gemäß Zertifizierungsbestimmungen für diesen Beitrag ist Dr. med. Ulrich Frank, Augsburg.
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Publication Date:
09 December 2019 (online)

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Die Druckschädigung des N. medianus im Karpalkanal ist das häufigste Kompressionssyndrom eines peripheren Nerven beim Menschen. Die Diagnostik basiert auf Anamnese, klinischer und elektrophysiologischer Untersuchung sowie ggf. Bildgebung. Die konservativen und operativen Therapieoptionen werden in diesem Beitrag vorgestellt.

Fazit
  • Die Behandlung des häufigsten peripheren Nervenkompressionssyndroms ist keinesfalls eine „Easy-to-do-Procedure“ und der Internet-affine Patient muss ausführlich über Diagnostik, Verlauf und postoperatives Verhalten aufgeklärt werden.

  • Die klinische Untersuchung ist der entscheidende Punkt zur Diagnosefindung und zur Festlegung der optimalen Therapie.

  • Für die Autoren ist eine präoperative elektrophysiologische Untersuchung durch einen erfahrenen Neurologen unverzichtbar.

  • Die Bildgebung ist in der Regel vor dem Eingriff nicht erforderlich, obgleich die enorme Entwicklung im Bereich der Sonografie in Zukunft an Bedeutung gewinnen wird.

  • Welches operative Verfahren gewählt wird, ob offene oder endoskopische Dekompression oder „Mini-open-Technique“, bleibt der Erfahrung des verantwortungsvollen Operateurs überlassen und sollte keinen dogmatischen Streit auslösen.

  • Die Nachbehandlung scheint auf den ersten Blick einfach. Kritisch beleuchtet klagen postoperativ relativ viele Patienten über Probleme im Narbenbereich, die vorzeitig erkannt und behandelt werden müssen. Letzteres gilt in besonderem Maße für die schwerwiegenden Komplikationen, die möglichst rasch revidiert werden sollten.