Rehabilitation (Stuttg) 2019; 58(04): 220
DOI: 10.1055/a-0968-6407
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11. Revision der ICD verabschiedet

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Publication Date:
12 August 2019 (online)

Die 72. Weltgesundheitsversammlung hat Ende Mai 2019 die 11. Revision der Internationalen statistischen Klassifikation der Krankheiten (ICD-11) verabschiedet. Der erneuten Revision lag insbesondere der Wunsch zugrunde, spezielle Sachverhalte differenzierter als bisher zu verschlüsseln, sowie die Notwendigkeit, die ICD an die Bedürfnisse digitalisierter Gesundheitssysteme anzupassen (siehe dazu auch Rehabilitation 4–2018). Gegenüber der ICD-10 ist die ICD-11 strukturell wesentlich flexibler, aber auch komplexer. Alle Informationen werden nun in einer umfassenden Datenbasis – der „Foundation“ – zusammengeführt. Aus dieser können anwendungsspezifische Fassungen der ICD – die „Linearizations“ – abgeleitet werden. Digitale Tools und Plattformen unterstützen Implementierung, Pflege und Übersetzung der ICD-11 sowie ihre Anwendung und Kodierung. Das bisher alphabetische Verzeichnis wird durch das ICD-11 Coding Tool ersetzt. Inhaltlich hat die ICD-11 6 neue Kapitel, die z. T. bestehenden Kapiteln entnommen wurden.

Die ICD-11 beinhaltet auch eine neue, an die ICF angelehnte Sektion „V – Supplementary section for functioning assessment“. Diese soll eine Bewertung der Funktionsfähigkeit einer Person auf der Basis des WHO Disability Assessment Schedule 2.0 ermöglichen.

Zur Vorbereitung des Einsatzes der ICD in den Mitgliedstaaten bietet die Weltgesundheitsorganisation (WHO) Trainingsprogramme und Werkzeuge an. Ihr zukünftiger Einsatz in Deutschland ist Gegenstand von Beratungen mehrerer Arbeitsgruppen. Umfangreiche Informationen zur ICD-11 sind auf www.dimdi.de zu finden.

(Quelle: DIMDI; WHO: „Eleventh revision of the International Classification of Diseases“)