Zeitschrift für Orthomolekulare Medizin 2020; 18(01): 1
DOI: 10.1055/a-0966-2305
Editorial

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

mit hoher Geschwindigkeit breitet sich das neuartige Corona-Virus seit Oktober 2019 ausgehend von Wuhan über den gesamten Globus aus. Bei den jetzt auf Anraten vieler wissenschaftlicher Experten (v. a. Virologen und Epidemiologen) von den verantwortlichen Politikern angeordneten sinnvollen Maßnahmen zur Reduktion von Kontakten und damit Ansteckungsrisiko wird ein wesentlicher Aspekt leider immer noch nicht berücksichtigt, der für den Schutz der gesamten Bevölkerung allerdings von großer Bedeutung ist. Der Schweregrad einer Infektion durch Mikroorganismen wie das Coronavirus wird im Wesentlichen durch 2 Faktoren bestimmt:

  1. die Viruslast, d. h. die Menge der in die Körperzellen eindringenden Erreger und

  2. die Abwehrleistung des betroffenen Körpers.

Dies erklärt, warum mehr ältere Menschen oder jüngere Menschen mit bestehenden chronischen Erkrankungen schwerere Krankheitsverläufe zeigen. Denn sowohl im Alter als auch bei vielen bestehenden chronischen Erkrankungen nimmt die Abwehrleistung des Körpers ab. Es ist wissenschaftlich belegt und unbestritten, dass die Effektivität der körpereigenen Abwehrsysteme wie Immunsystem und antioxidatives Schutzsystem abhängig von einer ausreichenden Verfügbarkeit wichtiger Mikronährstoffe im Körper ist. Dies gilt z. B. für die Vitamine A, C, D, E, für die Mineralstoffe/Spurenelemente Selen, Zink und für verschiedene Pflanzenstoffe wie Polyphenole. Für Vitamin C und Vitamin D konnte darüber hinaus in Studien gezeigt werden, dass sie wesentlich für die Abwehr von Virusinfekten sind.

Wenn wir den individuellen Schutz vor einer Covid-19-Infektion erhöhen wollen, dann müssen wir die präventive Einnahme von ausreichenden Mengen an Vitamin C und Vitamin D sowie auch anderen antiviralen und immunmodulierenden Nährstoffen empfehlen. Durch eine Verbesserung der Immunabwehr bei möglichst vielen Menschen können wir die Zahl der schweren Verläufe reduzieren, unser Gesundheitssystem entlasten und so auch Todesfälle vermeiden.

Die hochdosierte Vitamin-C-Infusions-Therapie mit 15 Gramm Vitamin C und mehr wird seit Jahren bei verschiedenen Virus-Infektionen erfolgreich eingesetzt. Die viruzide Wirkung wurde in zahlreichen wissenschaftlichen Studien nachgewiesen, ernste Nebenwirkungen dabei sehr selten beobachtet. Daher ist es aus medizinischer Sicht nicht nachzuvollziehen, dass diese Therapie nicht auf breiter Basis eingesetzt, sondern im Gegenteil völlig zu Unrecht verunglimpft wird. Die Patienten versterben nicht an einer direkten Viruswirkung, sondern an den durch das Virus und/oder bakterielle Sekundärinfektionen ausgelösten schweren entzündlichen und oxidativen Schäden des Lungengewebes (ARDS) und auch anderer Organsysteme.

Daher der Appell an alle Ärzte und andere in der Patientenversorgung Tätigen, v. a. die gefährdeten Personen, auf die Bedeutung einer gesunden Ernährung unter Verzicht auf Rauchen, Alkohol, Junkfood und Süßigkeiten hinzuweisen sowie die gezielte Einnahme der beschriebenen Nährstoffe zur Verbesserung der Immunabwehr und zur Risikoreduktion einer Corona-Virus- Infektion darzustellen und dabei auch an die Möglichkeiten des Einsatzes der hochdosierten Vitamin-C-Therapie zu denken.

Dank der tatkräftigen Hilfe unserer Autoren können wir Ihnen erneut ein spannendes Heft präsentieren, das hoffentlich ihren Geschmack trifft. Wir dürfen Ihnen und Ihren Familien im Namen des gesamten Teams der Zeitschrift für Orthomolekulare Medizin von ganzem Herzen viel Gesundheit wünschen.

Dr. med. Hans-Peter Friedrichsen & Apotheker Uwe Gröber



Publication History

Article published online:
20 April 2020

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