Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen

Liebe Kollegin, lieber Kollege, liebe Leserin und lieber Leser,

mehr als 400 000 Menschen sind in Deutschland an chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen (CED) erkrankt, und die Erkrankungshäufigkeiten sowohl für Morbus Crohn als auch für Colitis ulcerosa steigen unverändert an.

Die umfassende Betreuung von Patienten mit diesen Erkrankungen ist eine besondere Herausforderung an die sektorübergreifende Medizin: zwar findet die langfristige Betreuung der Patienten ganz überwiegend im Bereich der niedergelassenen Spezialisten statt, doch bedürfen initiale Diagnostik, das Auftreten von Komplikationen oder Exazerbationen häufig einer Therapie im Krankenhaus. Dabei sind die klinischen Aspekte der CED vielfältig. Dieses Heft soll Ihnen als praktizierender/m Klinikärztin bzw. Klinikarzt einen Überblick über aktuelle Entwicklungen verschaffen.

Neue medikamentöse Optionen konnten in den letzten Jahren zu einer deutlichen Verbesserung des Managements der Therapie dieser Erkrankungen beitragen. In der langfristigen Betreuung von Patienten mit CED spielen neben dem Nebenwirkungsmanagement und der Überwachung unter immunsuppressiver Therapie im Sinne der Patientensicherheit auch Aspekte wie Kinderwunsch und Schwangerschaft eine besondere Rolle.

Extraintestinale Manifestationen stellen häufig eine besondere Herausforderung in der Differenzialdiagnostik und der Therapie dar, die nicht selten eine Betreuung im interdisziplinären Grenzgebiet erfordert.

Die Kenntnisse um die Rolle des gastrointestinalen Mikrobioms für Gesundheit und Krankheit wachsen kontinuierlich. Im Bereich der CED können diese sogar bereits jetzt evidenzbasiert in der Behandlung eingesetzt werden.

Die ausgewiesenen Expertinnen und Experten, die die Schwerpunktartikel dieser klinikarzt-Ausgabe verfasst haben, geben Ihnen prägnant und fundiert einen Überblick über aktuelle Aspekte in Diagnostik und Therapie von Patienten mit chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen. Ich wünsche Ihnen dabei eine anregende und spannende Lektüre.

Ihre
Kerstin Schütte