Journal Club AINS 2019; 08(03): 140-141
DOI: 10.1055/a-0894-2300
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Ambulante Spinalanästhesie: Einfluss von anxiolytischer Prämedikation

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Publication Date:
16 September 2019 (online)

Eine Form von neurokardiogenen Synkopen ist die vasovagale Synkope. Dabei ist der Verlust des Bewusstseins durch den reduzierten arteriellen Blutdruck und die verminderte Blutversorgung des Gehirns bedingt. Vasovagale Reaktionen während der Applikation einer Spinalanästhesie sind assoziiert mit hohen Angst-Leveln. Ein hoher Prozentsatz von Patienten, die ambulanten Operationen unterzogen werden, leiden an Angst. Eine anxiolytische Prämedikation bei ambulanten Eingriffen steht im Verdacht, die Erholung und die Entlassung zu verzögern und wird daher nicht routinemäßig angewandt.

Fazit

Eine anxiolytische Prämedikation kann die Inzidenz von vasovagalen Reaktionen während der Applikation von Spinalanästhesien bei Patienten mit ambulanten Operationen signifikant reduzieren und somit das relative Risiko um bis zu 50 % verringern. Die präoperative Applikation von 1 bis 2 mg Midazolam i. v. verlängert nicht die Zeit bis zur Entlassfähigkeit. Es gibt vielmehr Hinweise, dass die Prämedikation die Erholung verbessert und zu einer geringfügig früheren Entlassfähigkeit führt.