Coaching Cues
Ausgangsposition: „Stelle dich mit dem Rücken an die Wand. Die Wirbelsäule ist aufgerichtet,
dein Hinterkopf berührt die Wand. Führe deine Arme in U-Position – Oberarme, Unterarme
und Hände berühren die Wand.“
Phase 1: „Ziehe deine Schulterblätter hinten zusammen und nach unten. Drücke deine
Arme leicht gegen die Wand und schiebe sie ausatmend langsam so weit über den Kopf,
wie du mit Armen und Händen den Kontakt zur Wand halten kannst. Deine Wirbelsäule
ist während der gesamten Bewegung aufgerichtet.“
Phase 2: „Führe die Arme wieder herunter und ziehe die gebeugten Ellenbogen so weit
nach unten, wie die Arme den Wandkontakt halten können. Behalte die neutrale Ausrichtung
deiner Wirbelsäule bei.“
Auf
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bzw. unter dem QR-Code finden Sie unsere „Übungen des Monats“ auch im Video, inklusive
Beispielen von häufigen Fehlern und wie man sie in der Therapie korrigiert.
Background
Der Wall Slide ist eine Automobilisationsübung für Schultergürtel, Ellenbogengelenk
und BWS, die neben den artikulären auch die muskulären Strukturen anspricht. Je nach
Fokus kann der Therapeut neben der BWS-Aufrichtung das Augenmerk auch auf das Skapulasetting,
die lumbopelvine oder die segmentale Kontrolle legen.
Bei Wurfsportarten und Krafttraining der oberen Extremität wirken hohe Kräfte auf
den Schultergürtel. Insbesondere der Crossfit-Trend hat das Krafttraining mit Gewichten
einem breiten Publikum zugänglich gemacht. Defizite im Bewegungsmuster bei Überkopfbewegungen,
insbesondere mit Zusatzgewicht, können dabei zu Problemen in der Schulter führen.
Gründe hierfür können eine Überaktivität der Schulter-Innenrotatoren, des M. trapezius
descendens sowie eine Schwäche der Schulter-Außenrotatoren oder des M. trapezius ascendens
sein. Auch eine kyphotische BWS und eine schlechte lumbopelvine Kontrolle können die
Bewegungsqualität limitieren.
Bevor man mit hohen Lasten über Kopf trainiert, sollte man die unbelastete Basisbewegung
ohne Kompensation ausführen können. Eine Möglichkeit, die Überkopfposition zu testen
und diese gezielt vorzubereiten, ist der Wall Slide. Für die Durchführung dieser Übung
ist eine isolierte Außenrotation in 90° Abduktion im Schultergelenk sowie eine vollständig
Aufrichtung der BWS Voraussetzung.
Häufige Fehler und Korrekturmöglichkeiten
Häufige Fehler und Korrekturmöglichkeiten
Fehler 1: Der Trainierende kann in der Ausgangsstellung und/oder während der Übungsdurchführung
mit den Armen und/oder dem Hinterhaupt den Kontakt zur Wand nicht halten.
Korrektur: Der Therapeut verändert die Ausgangsstellung und lässt den Trainierenden mit den
Füßen etwas nach vorne gehen. Kann dieser die Übung nach wie vor nicht korrekt ausführen,
sollte er die Bewegung in Rückenlage durchführen ( REGRESSION).
Fehler 2: Der Trainierende kann die neutrale LWS-Lordose während der Bewegung nicht kontrollieren.
Auch eine eingeschränkte BWSMobilität kann zu einer Kompensation über eine LWS Extension
führen.
Korrektur: Der Therapeut gibt mit der Hand einen taktilen Reiz an der LWS. Der Trainierende
soll während der Bewegung den Kontakt zur Hand halten. Zur visuellen Kontrolle kann
er eine Blutdruckmanschette als Feedback einsetzen und auf dem Monometer ablesen,
wie groß die Ausweichbewegung in der LWS ist.
Abb.: OSINSTITUT
Abb.: OSINSTITUT
Regression
Trainierenden mit eingeschränkter BWS-Extension, Überaktivität des M. pectoralis major
oder mangelnder lumbaler Kontrolle kann bereits die korrekte Ausgangsstellung an der
Wand schwerfallen. Für sie ist es sinnvoll, die gleiche Bewegung als sogenannten Floor
Slide in Rückenlage durchzuführen. Durch die veränderte Unterstützungs-fläche können
die Trainierenden die Wirbelsäule besser positionieren und kontrollieren. Da die Bewegung
orthogonal zur Schwerkraft stattfindet, ist die Übung meist leichter durchzuführen.
Abb.: OSINSTITUT
Abb.: OSINSTITUT
Progression
Um beim Wall Slide den Fokus auf die Extension der BWS und die endgradige Mobilität
im Schultergürtel zu legen, kann der Trainierende die Bewegung in der LWS limitieren
bzw. verriegeln.
In der Schneidersitz-Position wird die LWS über die Stellung der Hüftgelenke in Flexion
gehalten. Durch diese Limitation der Beweglichkeit im LWS-Bereich erhöht sich die
Anforderung an die Mobilität der BWS. Für den Trainierenden wird es schwieriger, die
BWS zu extendieren und diese Position über die ganze Bewegung zu halten.
Abb.: OSINSTITUT
Abb.: OSINSTITUT