physiopraxis 2019; 17(05): 1
DOI: 10.1055/a-0867-6793
Editorial
© Georg Thieme Verlag Stuttgart – New York

Sind wir zu träge?

Marisa Hoffmann

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Publication Date:
17 May 2019 (online)

Samstagmorgen, und ich ärgere mich. Wieder lese ich die Kolumne einer lokalen Ärztin mit Berichten aus dem Alltag einer Arztpraxis. Morgen folgt das Gleiche in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung. Physiotherapie taucht nirgendwo auf, die mediale Sichtbarkeit beschränkt sich derzeit höchstens auf ein paar negative Schlagzeilen zum Fachkräftemangel und zu den miesen Arbeitsbedingungen. Das ist schade. Seit einem halben Jahr nehme ich mir vor, die Redaktionen zu kontaktieren. Doch dann ist wieder Montag, und zwischen Befundberichten, Rechnungen und dem ganz normalen Leben schreibe ich die Nachricht nicht. Samstag lese ich dann erneut, was alles Spannendes in den Arztpraxen passiert. Die mediale Bühne gehört mal wieder den anderen. Als wenn bei uns nichts los wäre.

„Es wird Zeit, dass man in den Zeitungen mal etwas über Physiotherapie liest.“

„Darm mit Charme“, „Hautnah“, die Diagnosen im „Stern“ und Professor Ingo Froböse, wo immer man hinschaut. Und wo sind wir? Möchte unsere Erfahrungen niemand wissen, oder teilen wir uns einfach nicht mit? Sind wir zu träge – wir, die Experten für Bewegung? Wo ist das Buch „Schön bewegt“? Zugegeben, der Titel wäre ausbaufähig.

Heute habe ich an die Redaktionen der Tageszeitung und der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung geschrieben. Falls es mit der Kolumne klappt, werde ich davon berichten. Vielleicht tun Sie es mir gleich?!

Einen agilen Monat wünscht Ihnen
Marisa Hoffmann