Fortschr Neurol Psychiatr 2019; 87(04): 213-214
DOI: 10.1055/a-0864-0275
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© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Akute intrazerebrale Blutung: kein besseres Outcome durch minimal invasive Entlastung plus Alteplase

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Publication Date:
18 April 2019 (online)

Hintergrund

Intrazerebrale Blutungen haben eine höhere Mortalität als ischämische Schlaganfälle. Bisher existiert keine evidenz-basierte Therapie zur Reduktion der Mortalität oder Besserung des funktionalen Outcomes. Studien zu konservativen Verfahren wie Normalisierung der Blutgerinnung oder frühe Senkung des systolischen Blutdruckes zeigten einen Effekt auf die Hämatomgröße, aber keinen Effekt hinsichtlich der Mortalität oder des funktionalen Outcomes.

Die STICH-Studien I und II (The International Surgical Trial in Intracerebral Haemorrhage), bei denen eine Hemikraniektomie eingesetzt wurde, erbrachten keinen Vorteil. Andererseits konnte tierexperimentell eine klare Assoziation zwischen der Größe der Blutung und dem neurologischen Defizit sowie ein Zusammenhang zwischen der Größenreduktion des Hämatoms und der Verbesserung des Outcomes gezeigt werden.

Die MISTIE III Studie (Minimally Invasive Surgery Plus Alteplase for Intracerebral Hemorrhage Evacuation) war so gestaltet, dass eine frühe Reduktion des Hämatoms ohne mögliche negativen Folgen einer invasiven Hämatomausräumung angestrebt werden sollte. Ziel der Studie war, das MISTIE-Verfahren im Vergleich zur etablierten konservativen Therapie hinsichtlich der Reduktion des Hämatoms und der Besserung des funktionalen Outcomes nach einem Jahr zu evaluieren.