Allgemein- und Viszeralchirurgie up2date 2019; 13(02): 97-100
DOI: 10.1055/a-0852-7519
SOP / Arbeitsablauf
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

SOP Präoperative Untersuchung des Blutungsrisikos

Wolfgang Schwenk
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Publication Date:
21 March 2019 (online)

Blutungen nach operativen Eingriffen stellen potenziell lebensbedrohliche Komplikationen dar. Damit postoperative Blutungen nicht gehäuft auftreten, ist es sinnvoll, vor einer geplanten Operation festzustellen, ob bei dem Patienten ein erhöhtes Blutungsrisiko besteht. Bei Patienten ohne relevante Leberfunktionsstörung betreffen die häufigsten Hämostasestörungen nicht das plasmatische Gerinnungssystem, sondern die zelluläre Komponente der Gerinnung. Dabei spielen vor allem medikamentöse Thrombozytenaggregationshemmer und krankhafte Störungen der Thrombozytenfunktion eine Rolle. Die üblicherweise durchgeführten Untersuchungen der plasmatischen Gerinnung sind daher nicht geeignet, Patienten mit einem erhöhten Risiko für eine postoperative Blutung zu identifizieren. Dazu ist vielmehr eine spezifische Blutungsanamnese erforderlich.

 
  • Literatur

  • 1 Pfanner G, Koscielny J, Pernerstorfer T. et al. Präoperative Blutungsanamnese. Empfehlungen der Arbeitsgruppe perioperative Gerinnung der Österreichischen Gesellschaft für Anästhesiologie, Reanimation und Intensivmedizin. Anaesthesist 2007; 56: 604-611
  • 2 Koscielny J, Ziemer S, Radtke H. et al. A practical concept for preoperative identification of patients with impaired primary hemostasis. Clin Appl Thromb Hemost 2004; 10: 195-204