Bei diesem Kurs wurden neben historischen Aspekten der Methode die Grundlagen hinsichtlich
Vorbereitung (Grüning, Schwerin), Durchführung (Heine, Halle) und Nachsorge (Weiß,
Chemnitz) der internistischen Thorakoskopie sowie neue Entwicklungen und aktuelle
Leistungsdaten (Hinrichs, Halle) vorgestellt.
Wichtige Schwerpunkte waren die Einordnung der Methode in die diagnostische Strategie
des Pleuraergusses (Wülfing, Hemer) und der Stellenwert der aktuellen Pleurodeseverfahren
mit besonderer Berücksichtigung der thorakoskopischen Talkumpoudrage (Stanzel, Hemer)
sowie die Anwendung getunnelter Pleurakatheter (Hinrichs, Halle). Darüber hinaus wurden
die Diagnostik und Therapie des komplizierten parapneumonischen Pleuraergusses und
die Rolle der internistischen Thorakoskopie als eine wesentliche Behandlungsoption
umfassend vorgestellt und diskutiert (Heine, Halle). Uta Wülfing (Hemer) berichtete
über das diagnostische Management beim Verdacht auf das Vorliegen eines Pneumothorax,
wobei die Rolle der Sonografie besondere Berücksichtigung fand. Der Stellenwert der
internistischen Thorakoskopie als wesentlicher Bestandteil des therapeutischen Konzeptes
(Talkumpoudrage) bei primären und sekundären Pneumothraces wurde von Froudarakis (Alexandroupolis)
vorgestellt.
Liedtke (Halle) gab eine Übersicht über Möglichkeiten, Probleme und Risiken der Analgosedierung
im Rahmen der Durchführung der internistischen Thorakoskopie aus der Sicht des Anästhesiologen.
Hajduch (Halle) berichtete über die aktuellen Möglichkeiten videoassistierter thoraxchirurgischer
Operationsverfahren.
Neben Vorträgen zu anatomischen und pathophysiologischen Grundlagen (Frank, Berlin)
und Fallvorstellungen (Spyratos, Thessaloniki (GR); Grüning, Schwerin) wurde die Veranstaltung
durch Livedemonstrationen thorakoskopischer Eingriffe (Heine, Halle) bereichert. Neben
der Pneumothoraxanlage demonstrierten die Untersucher anatomische Details, pathologische
Pleuraveränderungen, Biopsietechniken aus der Pleura, die Talkumpoudrage, die Anlage
herkömmlicher großlumiger Thoraxdrainagen und getunnelter Katheter.
Einen weiteren Schwerpunkt bildete ein Vortragsblock zu Themen der Hygiene (Pielert,
Halle) und zu anderen Methoden der Diagnostik und Therapie von Erkrankungen der Pleura.
Köpernick (Halle) gab eine umfassende Übersicht über radiologische Befunde. Frau Gütz
(Leipzig) zeigte die Möglichkeiten der Pleuraergusszytologie auf. Außerdem gab es
Übersichtsvorträge zur Pleurasonografie (Knappe, Leipzig), der Rolle der internistischen
Thorakoskopie für die Diagnostik des Pleuramesothelioms (Stanzel, Hemer), die aktuelle
Strategie der Mesotheliomtherapie (Busch, Halle).
Vorträge zu Indikationen und Techniken der Drainage der Pleura (Stanzel, Hemer), Problemen
bei liegender Thoraxdrainage (Hinrichs, Halle) und bronchoskopischen Möglichkeiten
der Behandlung persistierender Airlaeks (Heine, Halle) vervollständigten das Spektrum.
Ein Höhepunkt war der praktische Teil des Thorakoskopiekurses. Dieser fand erstmals
in Kooperation mit dem Weiterbildungszentrum für Klinische Anatomie im Anatomischen
Institut der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (Direktorin: Prof. Dr. Heike
Kielstein) statt ([Abb. 1]). Unter Anleitung hatten alle Kursteilnehmer die Möglichkeit am anatomischen Präparat
unter sehr praxisnahen Bedingungen die Methode selbst durchzuführen und anatomische
Details kennen zu lernen.
Praktische Durchführung der Thorakoskopie am anatomischen Präparat (Anatomisches Institut
der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg). Bildquelle: Silvio Kison
Der nächste Thorakoskopiekurs wird vom 19. bis 21. September 2019 in Halle/Saale stattfinden (begrenzte Teilnehmerzahl!!).
Anmeldungen:
Kerstin Marien/Susan Arlt
Medizinische Klinik III
Krankenhaus St. Elisabeth und St. Barbara
Mauerstr. 5
06110 Halle/Saale
Tel.: 03452134281
k.marien@krankenhaus-halle-saale.de
s.arlt@krankenhaus-halle-saale.de
Dr. Ralf Heine, Halle/Saale