Dialyse aktuell 2019; 23(01): 20-25
DOI: 10.1055/a-0829-1678
Schwerpunkt | Pflege
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Zusammenhang von Obstipation und Dialysatauslaufstörungen bei Peritonealdialysepatienten

Sollte das Stuhlgangverhalten der Patienten in die Pflegeplanung integriert werden?
Sabine Nipshagen
Patienten Heimversorgung, Dialysezentrum Melsungen
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Publication Date:
13 February 2019 (online)

Zusammenfassung

Zur Erstellung einer nephrologischen Pflegeplanung braucht es wissenschaftliche Daten. Dass eine Obstipation Auslaufstörungen bei der Peritonealdialyse verursachen kann, beruht auf Erfahrungswerten. Mit dieser Untersuchung soll erfasst werden, ob eine Obstipation Auswirkungen auf Dialysatauslaufstörungen hat. Für diese prospektive Studie wurde an 23 Patienten aus 3 Dialysezentren in Hessen ein Fragebogen verteilt. Dieser basiert auf der Grundlage der Rom-III-Kriterien zur Erfassung der chronischen Obstipation unter Zuhilfenahme der Bristol-Stuhlformen-Skala. Auslaufstörungen wurden anhand der Dialyseprotokolle erfasst. In die Auswertung wurden 19 Fragebögen einbezogen. Ein Zusammenhang zwischen Obstipation und Auslaufstörungen konnte mit dieser Studie nicht nachgewiesen werden. Die Obstipationsinzidenz in dieser Gruppe liegt bei 31 % und damit deutlich höher als in der Gesamtbevölkerung Deutschlands. 68 % der Teilnehmer weisen Obstipationssymptome auf. Besonders oft gaben die Teilnehmer ein Gefühl der inkompletten Entleerung an. Eine Laxanziengabe bewirkte nur bei einem Teilnehmer eine Symptomfreiheit. Da Peritonealdialysepatienten überdurchschnittlich häufig eine Obstipation und Obstipationssymptome aufweisen, ist eine Berücksichtigung dieser Problematik in der nephrologischen Pflegeplanung zu empfehlen. Wünschenswert sind weitere Erhebungen in einem größeren Rahmen, um den Zusammenhang zwischen Obstipation und Auslaufstörungen darzustellen.