Rofo 2019; 191(02): 145-146
DOI: 10.1055/a-0822-9282
100. Deutscher Röntgenkongress
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

„Wir sind die Radiologie der Zukunft – lasst sie uns gemeinsam gestalten.“

Interview mit Dr. med. Thekla H. Oechtering, Vorstandsvorsitzende Forum Junge Radiologie in der Deutschen Röntgengesellschaft e. V., Assistenzärztin an der Klinik für Radiologie und Nuklearmedizin im Universitätsklinikum Schleswig-Holstein in Lübeck.
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Publication Date:
16 January 2019 (online)

 

    Zum 100. Mal findet vom 29. Mai bis 1. Juni 2019 in Leipzig der Deutsche Röntgenkongress der Deutschen Röntgengesellschaft (DRG) statt. Mit dabei sind auch Veranstaltungen des Forums Junge Radiologie, das im Mai 2018 gegründet wurde. Im Interview spricht Dr. med. Thekla H. Oechtering, Vorstandsvorsitzende des Forums Junge Radiologie, über die Aufgaben und Projekte der Initiative und darüber, warum ihre jungen Kolleginnen und Kollegen den Kongress unbedingt besuchen sollten.


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    Frau Dr. med. Thekla H. Oechtering: © DRG/Thomas Rafalzyk

    Sie sind im Vorstand des Forums Junge Radiologie, das im Mai 2018 gegründet wurde – an wen richtet es sich?

    Das Forum Junge Radiologie ist der Anlaufpunkt für alle Nachwuchsradiologinnen und -radiologen – Assistenzärzte und auch junge Fachärzte.

    Aus welchen Gründen wurde das Forum ins Leben gerufen?

    Radiologische Assistenzärztinnen und -ärzte sowie junge Fachärzte brauchen ein gemeinsames Forum. Es gibt so viel Wissen, so viele Tipps und Tricks, Fortbildungsangebote, Internetseiten, Stipendien, die uns das Leben einfacher machen könnten, aber nur wenigen bekannt sind. Mit dem Forum Junge Radiologie als Kommunikationsplattform können wir das allen Assistenzärzten zugänglich machen – und das, was noch fehlt, können wir einfach selbst entwerfen! Wir sind die Radiologie der Zukunft – und wir wollen sie gemeinsam gestalten.

    Welche Aufgaben nehmen Sie mit dem Forum derzeit in Angriff?

    Unsere erste Errungenschaft ist die 1-jährige kostenlose DRG-Mitgliedschaft für Assistenzärzte, die sich neu in der DRG anmelden. Darüber hinaus erhalten alle Assistenzärzte, die Mitglied im Forum Junge Radiologie sind, einen kostenlosen 1-jährigen Zugang zu allen radiologischen Büchern, Zeitschriften und Cockpits der eRef von Thieme. Hier sind auch unsere Link- und Leseempfehlungen für die ersten Tage in der neuen Rotation und den ersten Nachtdienst hinterlegt. Derzeit erstellen wir Leseempfehlungen für alle wichtigen Themengebiete der Radiologie, die man für den Facharzt Radiologie kennen muss. Zur Vorbereitung auf die Facharztprüfung haben wir mit Professor Michael Uder, Vorsitzender der Akademie für Fort- und Weiterbildung in der Radiologie, einen 1-wöchigen „Fit für den Facharzt“-Intensiv-Kurs organisiert, der das erste Mal im Februar 2019 stattfinden wird und bereits komplett ausgebucht ist.

    Weshalb sollten Assistenzärztinnen und Assistenzärzte unbedingt den 100. Deutschen Röntgenkongress besuchen?

    Für Assistenzärzte ist der RöKo besonders spannend, da wir uns hier in toller Atmosphäre weiterbilden und auf den Facharzt vorbereiten können. Zusätzlich kann man sich in seinem bevorzugten klinischen und wissenschaftlichen Themengebiet auch sehr detailliert fortbilden. Darüber hinaus werden aktuelle Themen, wie die Frage, ob es den Radiologen und damit auch uns Assistenzärzte in ein paar Jahren noch geben wird, diskutiert und viele Fragen beantwortet.

    Welches Angebot auf dem Kongress hat das Forum Junge Radiologie für den radiologischen Nachwuchs entwickelt?

    Das Junge Forum hat dieses Jahr die Rubrik „Case-Reports“ ins Leben gerufen. Hier können junge Radiologen spannende Fälle präsentieren. Dies ermöglicht nicht nur wissenschaftlich aktiven Kollegen, sondern auch klinisch exzellenten Radiologen die aktive Teilnahme am Röntgenkongress. Gemeinsam mit den Arbeitsgemeinschaften der DRG werden wir Sessions, die speziell auf junge Ärzte zugeschnitten sind, organisieren. Um die Vernetzung von jungen Radiologen untereinander zu fördern, wird es auch dieses Jahr wieder die „Next Generation Lounge“ im RöntgenFORUM geben, in der auch für das leibliche Wohl gesorgt wird. Und Freitagabend steigt dann die „Next Generation Party“ in der Moritz-Bastei in der Leipziger Innenstadt.

    Die Schwerpunkte des 100. Röntgenkongresses sind in diesem Jahr „Radiologie 4.0“, „Früherkennung“ sowie „Jung und Alt“. Zudem gibt es auch das Angebot des Forums Junge Radiologie. In welche Veranstaltungen zieht es Sie auf dem Kongress und worauf freuen Sie sich besonders?

    Da ich kurz vor dem Facharzt stehe, werde ich mich natürlich auf die „Fit für den Facharzt“-Kurse konzentrieren. Außerdem werde ich entsprechend meines Forschungsschwerpunkts wissenschaftliche Sessions zu kardialer MRT und 4d-Fluss-MRT besuchen. Gespannt bin ich auf die Case-Reports, bei denen erstmals „Klassiker“ und „Kolibris“ spannend und unterhaltsam präsentiert werden.

    Was fasziniert Sie am Fach Radiologie?

    An der Radiologie fasziniert mich die Interdisziplinarität und Vielseitigkeit. Jeder Fall ist ein neues Rätsel, das gelöst werden will. Die Dienste gefallen mir besonders gut, da ich hier viel mit den Kollegen der anderen Fachrichtungen ins Gespräch komme und wir gemeinsam über das beste diagnostische und therapeutische Vorgehen diskutieren.

    Was hat Sie auf Ihrem bisherigen beruflichen Weg unterstützt?

    Hier muss ich zu allererst meinen Chef Professor Jörg Barkhausen und meinen Doktorvater PD Dr. Alex Frydrychowicz nennen. Beide haben meine Begeisterung für Radiologie und Forschung gefördert und mich von Beginn an herausragend unterstützt. Über das „Forscher für die Zukunft“-Stipendium bin ich mit Kollegen fast aller Unikliniken in Kontakt gekommen – das hat eine ganz neue Welt eröffnet. Große Unterstützung für die Gründung des Forums Junge Radiologie kam von Professor Stefan Schönberg und dem Vorstand der DRG. Die fantastische Unterstützung der Geschäftsstelle, insbesondere von Dr. Martin Völker, hat das Junge Forum in der heutigen Form erst ermöglicht.

    Warum engagieren Sie sich im Forum Junge Radiologie der DRG?

    Ich bin begeistert von der Möglichkeit, Dinge zu verbessern, Ideen einzubringen und umzusetzen. Mit dem Forum Junge Radiologie haben wir als Assistenzärzte die Chance, die Zukunft der Radiologie mitzugestalten.

    Warum sollten Ihre jungen Kolleginnen und Kollegen in die DRG eintreten?

    Die DRG setzt sich für die Belange der Radiologen in Deutschland ein. Wir profitieren von Fortbildungsveranstaltungen, Kongressen, Informationen, Preisen und einem hervorragenden Netzwerk von Radiologen und Radiologie-nahen Berufen. Außerdem vertritt die DRG all unsere Interessen und gestaltet aktiv die Zukunft der Radiologie. Wir alle haben hier die Möglichkeit mitzuwirken und das sollten wir auch tun.


    Der 100. Deutsche Röntgenkongress findet vom 29. Mai bis 1. Juni im Congress-Center Leipzig statt.


    Weitere Informationen unter https://www.roentgenkongress.de.


    Ein Kurzfilm mit dem Kongresspräsidenten Professor Dr. med. Michael Forsting finden Sie online unter https://youtu.be/FPQRFCRM5Jg.

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    Im Film spricht er über das Kongress-Thema „Radiologie 4.0“ und die Bedeutung der Digitalisierung für das Fach.


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    Frau Dr. med. Thekla H. Oechtering: © DRG/Thomas Rafalzyk
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