Z Geburtshilfe Neonatol 2019; 223(01): 6
DOI: 10.1055/a-0818-7995
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Präeklampsie erhöht Demenzrisiko

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Publication Date:
21 February 2019 (online)

Eine Präeklampsie prädisponiert offenbar–sowohl kurzfristig als auch Jahrzehnte nach der Schwangerschaft – für kognitive Leistungseinschränkungen sowie für eine Hirnatrophie. Dänische Wissenschaftler sind nun im Rahmen einer großen populationsbasierten Studie der Frage nachgegangen, ob Frauen nach einer Präeklampsie häufiger an einer Demenz erkranken.

Patienten mit einem late-onset Morbus Alzheimer exprimieren verstärkt ein Präeklampsie-Suszeptibilitätsgen, berichten die Forscher. Belastbare Studien bezüglich des Zusammenhangs zwischen hypertensiven Schwangerschaftserkrankungen und einer späteren Demenz fehlen jedoch bislang. Dies wollten die Wissenschaftler vom Department of Epidemiology Research am Statens Serum Institut in Kopenhagen ändern. Sie werteten im Rahmen einer nationalen registerbasierten Studie die Daten von mehr als 1,1 Mio. dänischen Frauen aus, die zwischen 1978 und 2015 mindestens ein Kind geboren hatten. Sowohl Lebend- als auch Totgeburten gingen in die Analyse ein. Frauen mit einer bekannten ischämischen Herzerkrankung, einem Myokardinfarkt, einem Schlaganfall oder einem Diabetes wurden dagegen ausgeschlossen. Gleiches galt für Frauen mit einer vorbestehenden Demenz. Primärer Studienendpunkt war die Inzidenz von Demenzerkrankungen – insgesamt sowie bezüglich der verschiedenen Subtypen – im Kollektiv der Frauen mit positiver Präeklampsie-Anamnese (Präeklampsie, Eklampsie, HELLP-Syndrom nach 20 Schwangerschaftswochen) im Vergleich zu den nicht exponierten Frauen.