Phlebologie 2019; 48(01): 32-38
DOI: 10.1055/a-0800-9988
Review
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Möglichkeiten zur Rezidivprophylaxe in der Varizenchirurgie

Article in several languages: deutsch | English
N. Frings
1   Capio Mosel-Eifel-Klinik, Bad Bertrich
,
L. Brümmer
1   Capio Mosel-Eifel-Klinik, Bad Bertrich
,
N. Prinz
1   Capio Mosel-Eifel-Klinik, Bad Bertrich
,
P. Glowacki
1   Capio Mosel-Eifel-Klinik, Bad Bertrich
,
K. Rass
2   Eifelklinik St. Brigida, Simmerath
› Author Affiliations
Further Information

Correspondence/Korrespondenzadresse

Dr. med. Norbert Frings
Capio Mosel-Eifel-Klinik
Kurfürstenstr. 40
56864 Bad Bertrich
Phone: 02674–940127   
Fax: 02674–940295   

Publication History

09/10/2018

11/16/2018

Publication Date:
19 February 2019 (online)

 

Zusammenfassung

Die hohe Crossenrezidivquote in der Varizenchirurgie führt zur Verpflichtung, Maßnahmen zur Rezidivprophylaxe einzusetzen.

Durch diverse Barrieretechniken an der Crosse lässt sich die Refluxquote auf Werte zwischen 1,5 und 3 % nach 2–5 Jahren bei einer Erstoperation reduzieren. Die einfachsten Techniken stellen die Elektrokoagulation des Crossenstumpfendothels mit Naht der Lamina cribrosa sowie die extensive Crossektomie mit Stumpfübernaht dar. Dennoch kann das Crossenrezidiv nicht völlig vermieden werden. Die Remodelling Hypothese zur Genese der Varikosis, welche mit chronisch inflammatorischen Prozessen einhergeht sowie die weiteren Faktoren, welche mit einem Crossenrezidiv assoziiert sind, spielen hier eine bedeutsame Rolle. Es sollten somit zusätzlich zu den Barrieretechniken auch nicht operative, antiinflammatorisch wirksame Maßnahmen in das Behandlungsspektrum aufgenommen werden: Venenbewusste Lebensführung mit Kompressionsstrümpfen, Vermeiden von langem Sitzen und Stehen, Ausdauerbewegungen und bei Übergewicht Reduzierung des viszeralen Fettgewebes. Studien zu dieser nicht operativen Form der Crossenrezidivprophylaxe fehlen jedoch.


#

Einleitung

Rezidivvarizen nach operativer Therapie stellen ein großes Problem dar, sowohl für den Patienten als auch für den Arzt. Rezidivoperationen sind schwieriger, zeitaufwendiger und kostspieliger als ein Ersteingriff. Postoperative Komplikationen treten häufiger auf als nach Ersteingriff und können schwerwiegend sein [1], [2], [3], [4], [5], [6].

Über die Häufigkeit von Crossenrezidiven bei Operationen ohne Neoangiogeneseprotektion finden sich in der Literatur Angaben zwischen 33 % [7] und 60 % [8]. Aus diesem Grunde gibt es schon lange die Bestrebungen, die Inzidenz des postoperativen Varizenrezidivs zu reduzieren.

In dieser Studie sollen aufgrund von Literaturdaten sowie eigener Erfahrung und nach Darlegung der aktuellen Hypothese zur Varizenentstehung die unterschiedlichen Rezidivformen analysiert und Möglichkeiten zur Rezidivprophylaxe vorgestellt werden mit Definition eines heutigen State of the Art bei der Crossektomie. In Anbetracht des Phänomens der Neoangiogenese (NA) sowie der mit diversen inflammatorischen Prozessen einhergehenden Umbau (Remodelling)-Hypothese für die Entstehung der Varikosis [9], [10] stellt sich dabei die Frage, ob eine umfassende Crossenrezidivprophylaxe allein durch chirurgische Maßnahmen möglich ist oder ob nicht auch nicht operative Maßnahmen eingesetzt werden müssen.

Zusätzlich wird der Versuch unternommen, Patientenkollektive zu identifizieren bei denen ein geringes bzw. hohes Crossenrezidivrisiko besteht mit Herausarbeitung einer Patientengruppe, bei welcher die Rezidivprophylaxe nicht das primäre Ziel der Varizenchirurgie darstellt.

Über viele Jahre kam dem venösen Klappenreflux die entscheidende Bedeutung für die Entwicklung der Varikosis zu.

Inzwischen verdichten sich jedoch die Hinweise, dass nicht die Klappenfehlfunktion die eigentliche Ursache für die CVI und ihre Progression ist, sondern ein venöser Umbauprozess der Venenwand (Remodelling) mit nachfolgender Klappeninsuffizienz. Dieses durch strömungsphysikalische und verschiedene biochemische Prozesse ausgelöste Remodelling wird stimuliert durch ungünstigen Lebensstil in Form von langem Stehen, Sitzen, Bewegungsmangel sowie Übergewicht [9], [10], [11], [12].

Wenn somit der Venenwandumbau die entscheidende pathophysiologische Ursache darstellt und die Klappeninsuffizienz eine sekundäre Folge dieses Remodellings ist, so drängt sich zwingend die Vermutung auf, dass ein Eingriff an einer defekten Venenklappe mit Stripping/ Exhairese von varikösen Venen ein Crossenrezidiv auf Dauer nicht sicher verhindern kann.


#

Einteilung der postoperativen Rezidive nach Vermeidbarkeit und Lokalisation

Trotz dieser Einschränkungen soll zunächst dennoch aus systematisch didaktischen Gründen eine Einteilung der Rezidivformen in Vermeidbarkeit und Unvermeidbarkeit sowie entsprechend der Lokalisation in Rezidive an der Crosse sowie am Bein vorgenommen werden.

Vermeidbares Rezidiv:

Diese Rezidivgruppe entsteht bekanntlich bei Unzulänglichkeiten der Diagnostik, Indikationsstellung oder operativen Therapie. Das Übersehen einer Crosseninsuffizienz beim Eingriff der ausschließlichen Phlebektomie, eine inkorrekte Crossektomie oder das Belassen einer gedoppelten Stammvene oder relevanten Perforansinsuffizienz können hier beispielhaft genannt werden.


#

Unvermeidbare Rezidive:

Wenn sich nach korrekter, duplexkontrollierter Crossektomie im weiteren Verlauf – evtl. auch nach sehr vielen Jahren – erneut ein Crossenrezidiv oder eine Rezdivvarikosis einstellt, so muss man von einem unvermeidbaren Rezidiv sprechen, welches zusätzlich zum Umbauprozess in der Venenwand auch durch genetische Faktoren [13], [14], mit dem Crossenrezidiv assoziierte Faktoren ([ Tab. 1 ]) sowie vor allem auch durch die Neoangiogenese bedingt ist.

Tab. 1

Faktoren, die mit der Neoangiogenese assoziiert sind und welche biochemische Entzündungs- und Wachstumsfaktoren sezernieren [9], [10], [15], [23], [24], [25].

Neoangiogenesefördernde Konstellationen

  • Ausmaß der CVI

  • Postoperative Hämatome

  • Verwachsungsgewebe Frühere Schwangerschaft

  • Postoperativ Schwangerschaft

  • Übergewicht
    BMI > 29

  • Kleine suprainguinale Inzision < 3 cm

  • Totalstripping bis Innenknöchel

  • Bewegungsmangel

Die Existenz der Neoangiogenese wird heute allgemein akzeptiert [1], [7], [8], [16], [17], [18], [19], [20], [21], [22], und diverse Autoren haben den Versuch einer Definition unternommen mit Erarbeitung von makroskopischen sowie histologischen Kriterien [17], [18], [19], [20], [22].

Für die Genese der Neoangiogenese scheint die Endothelhypoxie des Crossenstumpfes entscheidend zu sein, welche nach Crossenligatur auftritt. Sie führt zu einer Aktivierung von Endothelzellen und zu einer erhöhten Freisetzung von Entzündungsmediatoren. Entscheidend sind molekularbiologische Prozesse und eine Thrombozyten-Endothel-Interaktion [7], [23], [24], [25], [26], [27] ([ Tab. 2 ]).

Tab. 2

Molekularbiologie und Thrombozytenendothelinteraktion. Alle zellulären Reaktionen werden durch Molekularbiologische Prozesse bzw. durch eine Thrombozytenendothelinteraktion gesteuert [7], [23], [24], [25], [26], [27].

Stimulierung der Neoangiogenese durch molekularbiologische Prozesse

  • VEGF (vascular endothelial growth factor)

  • IGF (insulin light growth factor)

  • NGF (nerve-growth factor) u. a.

  • Cytokine (über 30)

  • TGF (transforming growth factor)

  • FGF (fibroblast growth factor)

  • Prostaglandine

  • Cyclooxygenase I und II

Eine eindeutige Begründung, warum die Neoangiogenese nur bei einem Teil der Patienten auftritt, konnte bisher noch nicht gefunden werden. Zusammengefasst kann man bezüglich dieses Phänomens mit Reinhard Fischer sagen: No stump – no stump related NA [25].


#
#

Rezidivprophylaxe

Vermeidbares Rezidiv

Diese Rezidivgruppe lässt sich im Vergleich zu den anderen Rezidivformen – zumindest in der Theorie – am leichtesten vermeiden, durch eine gute Ausbildung des Phlebologen bzw. Venenchirurgen sowie durch eine korrekte Diagnostik, Indikationsstellung und Operationstechnik.


#

Crossenregion

Operative Fehler an der Magna-Crosse (sapheno-femorale Junktion) stellen eine bedeutsame Ursache für Rezidivkrampfadern dar. Es besteht allgemeine Übereinstimmung, dass durch eine bündige Ligatur am Übergang der Magna Crosse zur V. femoralis mit Ligatur aller Seitenäste der Crosse und auch Ligatur von Seitenästen der V. femoralis die Häufigkeit des Crossenrezidivs reduziert werden kann [1], [3], [6], [20], [21], [25], [28].

Bei der Parva-Crossektomie kann die Rezidivprophylaxe ungleich schwieriger sein wegen evtl. aneurysmatischer Gastrocnemiusvenen, welche eng mit der Parva-Crosse verwachsen sein können. Eine Operation in Bauchlage des Patienten ist aus Gründen der Rezidivprophylaxe zu fordern. Dennoch muss man manchmal den operativen Eingriff limitieren und die eventuelle Entstehung eines Crossenrezidivs in Kauf nehmen, um bei der Präparation keine schwerwiegenden Blutungen oder Nervenläsionen zu provozieren (Reinhard Fischer mündliche Mitteilung).


#

Beinvarizen

Wenn alle relevanten Astvarizen bzw. Perforansinsuffizienzen operativ oder mittels Okklusion beseitigt worden sind, so hat man therapeutisch alles getan, um einem Rezidiv vorzubeugen.


#

Unvermeidbares Rezidiv

Leider lässt sich auch nach korrekter Crossektomie bzw. Behandlungstechnik die Entwicklung eines Rezidivs nicht völlig vermeiden.


#

Magna-Crosse

Die für den Chirurgen größte pathogenetische Bedeutung für die Entstehung eines Crossenrezidivs hat die Neoangiogenese.

Als prophylaktische Maßnahmen wurden hier neben einer exakten Crossektomie diverse Operations- und Barrieretechniken publiziert, welche alle in der Lage sind, die postoperative Refluxrate zu reduzieren ([ Tab. 3 ]).

Tab. 3

Studien zur Neoangiogeneseprotektion – Erstoperation [1], [3], [4], [16], [29], [30], [31], [32], [38]

Erstautor

Technik

Beine
n =

Nu
Monate

Reflux

Glass 1998 [29]

Cribriform Fasz. Mersilene Patch

127

> 48

3,0 %

Jaeschock 1996 [30]

Stumpfexzision

100

3

0 %

Earnshaw 1998 [1]

PTFE-Patch

51

12

14,0 %

De Maeseneer 2002 [16]

Silicon-Patch und Cribriform Fasz.

210

12

6,0 %

Frings 2004 [31]

Langer Stumpf

65

9

5,0 %

Frings 2004 [3]

Endothelnaht

70

24

3,0 %

Frings 2010 [4]

Extensive CR

100

24

1,5 %

Papapostolou 2013 [32]

Elektrokoagulation u. cribriforme Faszie

668

12

2,2 %

Rass 2015 [38]

Extensive CR

129

60

1,6 %

Der entscheidende präventive Ansatz besteht darin, dass das nach der Crossenligatur weit klaffende freie Endothel abgedeckt oder eliminiert wird:

Langer Stumpf ([ Abb. 1 ]), Crossenübernaht ([ Abb. 2 ]), Extensive Crossektomie und Übernaht des Crossenstumpfes ([ Abb. 3 ]), Elektrokoagulation mit Naht der Lamina cribrosa ([ Abb. 4 ]), diverse Patches ([ Abb. 5 ]) sowie die Stumpfexzision ([ Abb. 6 ]).

Zoom Image
Abb. 1 Langer Crossenstumpf (b) mit Verklebung des freien Stumpfendothels. A = V. femoralis, B = Crossenstumpf [31]
Zoom Image
Abb. 2 Fortlaufende Proleneübernaht des Crossenstumpfes, so dass kein freies Stumpfendothel mit der Umgebung in Verbindung treten kann. A = V. femoralis, B = Crossenstumpf [3]
Zoom Image
Abb. 3 Extensive Crossektomie mit Übernaht des Crossenstumpfes (1) sowie Exhairese der Crossenseitenäste (rot dargestellt) bis weit in die Peripherie (2) [4]
Zoom Image
Abb. 4 Elektrokoagulation des Crossenstumpfes mit Naht der Lamina cribrosa (LaVaCro Studie). Links: A = V. femoralis, B = Crossenstumpf. Rechs: A = V. femoralis; B = Nahtverschluss der Lamina cribrosa [32]
Zoom Image
Abb. 5 Abdeckung des Crossenendothels durch diverse Patches mit dem Ziel der Verhinderung eines Kontaktes von Stumpfendothel mit Subkutangewebe. A = V. femoralis, B = Patch über dem Crossenendothel [1], [16], [29]
Zoom Image
Abb. 6 Exzision des Crossenstumpfes aus der V. femoralis mit Nahtverschluss. Bei dieser Technik bleibt kein Stumpfendothel zurück. A = V. femoralis, B = Nahtverschluss des aus der V. femoralis exzidierten Crosse [30]

Die einfachsten Operationstechniken stellen diejenigen dar, welche auf einen Patch oder eine Stumpfexzision verzichten ([ Abb. 1 ] bis [ Abb. 6 ]).

Bei der Crossen-Erstoperation konnten durch diese Techniken der NA-Protektion Ergebnisse zwischen 0 % (Stumpfexzision bei einer Nachuntersuchungszeit von jedoch nur 3 Monaten) sowie 14 % (PTFE-Patch NU 12 Monate) erzielt werden. Wenn man nur Nachuntersuchungszeiten von 2 Jahren bis 5 Jahren berücksichtigt so liegt die Refluxquote zwischen 1,5 % und 3 % [1], [3], [4], [16], [29], [30], [31], [32], [38]. ([ Tab. 3 ])

Auch bei der Rezidivchirurgie gibt es diverse Barrieretechniken wie Verschluss der Faszia pectinea, Silikonpatch, PTFE-Patch sowie Stumpfübernaht mit extensiver Crossektomie. Die postoperative Refluxquote liegt hier zwischen 65 % und 2,4 % [33], [34], [35], [36], [37] ([ Tab. 4 ]).

Tab. 4

Studien Neoangiogeneseprotektion – Rezidivoperation [33], [34], [35], [36], [37]

Autor

J

Technik

Beine
n =

Nu
Monate

Reflux

Gibbs [33]

1999

Fasc. pectinea

34

> 18

65 %

De Maeseneer [34]

2004

Silicon-Patch

34

60

9 %

Winterborn [35]

2007

PTFE

16

24

31 %

Freis [36]

2016

PTFE

85

12

2,4 %

Gerontopoulou (in press) [37]

2018

St-Übernaht Ext. Re-Cr

100

16

5 %


#

Beinvarizen

Diese Rezidivform, welche – wie bereits oben erwähnt – entweder durch genetische Faktoren oder durch eine ungünstige Lebensführung des Patienten (Bewegungsmangel, Übergewicht) zu suchen ist mit nachfolgendem Remodelling der Venenwand lässt sich operativ noch weniger als an der Crosse verhindern.


#
#

Indikationsstellung zur Varizenchirurgie

Da ein Crossenrezidiv leider auch noch nach Dekaden auftreten kann, ist es ein Gebot der Klugheit, beim jüngeren Menschen (evtl. < 30 Jahre) die operative Indikation zurückhaltend zu stellen. Falls eine Behandlung unumgänglich ist, so sollten endovasale Techniken zum Einsatz kommen, bei denen eine spätere Re-Crossektomie leichter durchzuführen ist als ein Rezidiveingriff nach erfolgter Crossektomie.

Symptomatische Indikationsstellung

Nicht bei jedem Patienten ist eine kurative Indikationsstellung mit Erzielen von Rezidivfreiheit das primäre Behandlungsziel. Bei stark schmerzhaften Varizen, rezidivierenden Phlebitiden oder Varizenrupturen mit Blutungen sollte bei hochbetagten Patienten oder solchen mit internistischen Risikofaktoren die Varikosis schnell, sicher und risikolos eliminiert werden unter der Voraussetzung, dass minimalinvasive Techniken nicht sinnvoll sind. Zu diesem Kollektiv gehören auch Patienten mit geplanter Endoprothese bei schmerzhafter Coxarthrose oder Gonarthrose, die zusätzlich ein schmerzhaftes Lip-Lymphoedem inklusive Adipositas aufweisen. Bei einer solchen Konstellation ist die Empfehlung von Gehtraining und Gewichtsreduktion nicht zielführend. Auch hier ist das primäre Behandlungsziel die zügige und sichere Elimination der Varikosis damit die orthopädischen Operationen durchgeführt werden können. Erst nach einer solchermaßen erzielten Schmerzreduktion können physikalische Maßnahmen zur Entstauung, Gehtraining und Gewichtsreduktion greifen. Ein eventuell sich später einstellendes Crossen- oder Varizenrezidiv kann dann unter deutlich günstigeren Umständen operativ oder minimal invasiv angegangen werden.


#

Identifizierung von Patienten mit geringem oder hohem Crossenrezidivrisiko.

Nach unserer Erfahrung haben schlanke oder mitteladipöse Patienten, welche bei der Operation wenig Verwachsungsgewebe in der Leiste aufweisen – das heißt also ohne vorausgegangene entzündliche Prozesse am Bein, Katheteruntersuchungen, ausgedehnte Vorbehandlung in Form von Sklerosierung oder Phlebektomie und wahrscheinlich auch ohne Tätowierung mit Affektion von Leistenlymphknoten – das geringste Risiko ein Crossenrezidiv zu erleiden. Diese geringe Rezidivgefahr wird seitens der Patienten unterstützt, wenn sie postoperativ einen Venen adäquaten Lebensstil weiter fortführen oder neu einhalten. Hierzu würden wir zählen die Beachtung eines Normgewichtes oder maßvollem Übergewichtes, Vermeiden von überflüssigem langen Sitzen und Stehen, ggf. Kompesssionsstrumpf tragen bei beruflicher Belastung sowie regelmäßiger Ausdauerbewegung.

Beim operativen Verfahren der Crossenklappenkorrektur mit der extraluminalen Valvuloplastie, wobei der Crossenstumpf ja nicht durchtrennt wird, kann eine endothelinduzierte Neoangiogenese definitionsgemäß nicht auftreten.


#
#

Diskussion

Die ernüchternden Ergebnisse einer Varizenchirurgie ohne Rezidivprophylaxe legen dem Chirurgen die Verpflichtung auf, Barrieretechniken in das Behandlungsspektrum zu implementieren. Da durch operative Maßnahmen allein aufgrund der Neoangiogenese sowie des Remodellings der Venenwand in Zusammenhang mit diversen biochemischen und inflammatorischen Prozessen eine Crossenrezidivfreiheit über viele Jahre nicht zu erzielen ist, sollten auch nicht operative Maßnahmen in das Behandlungsspektrum aufgenommen werden.

Das Remodelling mit Progredienz der Varikosis lässt sich weder aufhalten noch ungeschehen machen mit völliger Rückbildung des Venenwandumbaus (reverses Remodelling). Ganz im Gegenteil finden sich die pathogenen biochemischen Veränderungen nicht nur in den eindeutig varikösen Varizen, sondern auch in Venensegmenten, die makroskopisch noch keine erkennbaren Wandveränderungen aufweisen. Diese Venen sind „potentiell varikös“ [9].

Dennoch sehen wir als Minimalprogramm bei der Rezidivprophylaxe die korrekte Crossektomie an. Zum State of the Art gehört jedoch heute verpflichtend der Einsatz einer Barrieretechnik, wobei die Endothelkoagulation des Crossenstumpfes mit Naht der Lamina cribrosa [32] bzw. die extensive Crossektomie mit Stumpfübernaht [4] die einfachsten Techniken darstellen. Leider können auch diese verfeinerten Verfahren die Entstehung eines Crossenrezidivs langfristig nicht völlig verhindern. Die besten Ergebnisse belaufen sich nach 2 bis 5 Jahren auf 1,5 % bis 3 % Crossenreflux unter Studienbedingungen, wobei die Refluxraten im praktischen Klinikbetrieb mit Sicherheit höher ausfallen. Verlässliche, Duplex kontrollierte Studien über einen Zeitraum von deutlich mehr als 10 Jahren fehlen leider. Rass hat darauf hingewiesen, dass das Anästhesieverfahren der Tumeszenzlokalanästhesie ebenfalls eine Neogangiogenese protektive Wirkung hat [38].

Eine optimale Rezidivprophylaxe muss somit auch nicht operative Verfahren zum Einsatz bringen. Ihr wesentlicher Ansatz besteht darin, dass man den Patienten zu einer antiinflammatorisch wirkenden Änderung seines Lebensstils mit Gewichtsreduktion und intensiven Ausdauerbewegungen anhält.

Obwohl die Varikosis und Venenklappeninsuffizienz prinzipiell als irreversible Veränderung anzusehen sind, lassen sie sich doch durch Kompressionsbehandlung und aktiven Einsatz der Muskel- und Gelenkpumpe teilweise kompensieren. Eine medikamentöse Tonisierung der Venen kann unterstützend wirken [9]. Man kann unterstellen, dass die beim Lipödem sinnvollen Maßnahmen in Form von antiinflammatorisch kohlehydratarmer (ketogene) Ernährung sowie Reduzierung des viszeralen Fettgewebes mit dadurch vermiedener Produktion von zahlreichen Hormonen und die Neangiogenese fördernden Zytokine auch bei der Prävention des Varizenrezidivs empfehlenswert sind (ausführliche Diskussion bei [39]). Die Folgen von dennoch auftretenden Varizenrezidiven können minimiert werden, wenn die Patienten regelmäßig zur Nachuntersuchung erscheinen und ein sich anbahnendes Rezidiv im Frühstadium sklerosiert oder minimal invasiv eliminiert wird.

Die Patienten sollten idealer Weise schon präoperativ auf diese nicht operativen präventiven Maßnahmen hingewiesen werden.

Sie sind dann meist hochmotiviert und fragen von sich aus danach. Bei der Aufklärung spielt die Aufklärung über die Bedeutsamkeit einer venenbewussten Lebensführung mit Beachtung des Gewichtsfaktors eine bedeutsame Rolle. Bei massivem Übergewicht in Kombination mit Lipödem sollte den Patienten zusätzlich eine antiinflammatorische Ernährung nahegelegt werden [39]. Da Gesundheitsaufklärung bekanntlich alleine nur wenig bewirkt, ist es vorteilhaft, die Patienten ein positives Bein- und Körpergefühl erfahren zu lassen, welches sich durch Ausdauerbewegung einstellt. Dieser Ansatz gelingt bei ambulanter oder kurzstationärer Durchführung der Varizenchirurgie kaum, wohingegen die Patienten bei vollstationärer Organisationsform Powerwalkung und venengymnastische Übungen in der Gruppe durchführen können. Unsere Empfehlung dieses Programm auch nach der Entlassung weiter fortzuführen, wird in vielen Fällen dann tatsächlich realisiert, weil sie motiviert worden sind.

Prospektive Studien zur Effektivität dieser aus theoretischen Betrachtungen sinnvollen nicht operativen Formen der Rezidivprophylaxe fehlen jedoch und werden – da sie über einen langen Zeitraum angelegt werden müssten – auch nur schwerlich durchzuführen sein. Der Kosten reduzierende Einfluss einer solchen umfassenden Rezidivprophylaxe lässt sich somit nur erhoffen, aber zum jetzigen Zeitpunkt nicht sicher prognostizieren.

Ein zumindest theoretischer Behandlungsansatz könnte in Zukunft darin bestehen, dass Neoangiogenese-Hemmstoffe incl. Acetylsalicylsäure zum Einsatz kommen oder dass gar die genetischen Faktoren, welche für das Rezidiv verantwortlich sind – eliminiert werden könnten [40], [41].

FAZIT

Die korrekte Crossektomie stellt eine Minimalanforderung zur Rezidivprophylaxe dar. Als State of the Art muss man heute die zusätzliche Implementierung einer Barrieretechnik ansehen. Eine optimale Rezidivprophylaxe lässt sich jedoch nur durch den Einsatz von antiinflammatorisch wirkenden nicht operativen Maßnahmen erzielen. Hier müssen die Faktoren, welche mit einem Crossenrezidiv assoziiert sind – insbesondere Bewegungsmangel und viszerale Adipositas – genannt werden. Die Analyse von Daten aus der Literatur sowie die Berücksichtigung der Remodelling Hypothese führt zu diesem Behandlungsansatz, obwohl prospektive Studien dazu fehlen.


#
#

Conflict of interest/Interessenkonflikt

The authors declare that they have no conflicts of interest.

Die Autoren geben an, dass kein Interessenkonflikt besteht.

  • References/Literatur

  • 1 Earnshaw JJ, Dqavies B, Harradine K. et al. Preliminary results of PTFE patch saphenoplasty to prevent neovascularisation leading to recurrent varicose veins. Phlebology 1998; 13: 10-13
  • 2 Frings AC. Der Einfluss der extensiven Crossektomie der Vena saphena magna auf die Neorefluxrate in der sapheno-femoralen Junktion [Dissertation]. Nordrhein-Westfalen, Bochum: Ruhr-Universität Bochum; 2016
  • 3 Frings N, Nelle A, Tran Ph. et al. Reduction of neoreflux after correctly performed ligation of the saphenofemoral junction. A randomized trial. Eur J Vasc Endovasc Surg 2004; 28: 246-252
  • 4 Frings N, Frings AC, Tran P. et al. Reduzierung des Neorefluxes an der V. saphena magna Crosse durch extensive Crossektomie. Phlebologie 2010; 40: 325-328
  • 5 Loeprecht H. Varikose – chirurgische Therapie. Der Chirurg 1997; 68: 1048-52
  • 6 Perrin MR, Guex JJ, Ruckley CV. et al. Recurrent varices after surgery (REVAS), a consensus document. Cardiovasc Surg 2000; 8: 233-245
  • 7 Frings N, Tran P, Nelle A. et al. Crossenrezidiv der V. saphena magna trotz korrekter Crossektomie: Neoangiogenese. Phlebologie 1999; 28: 144-148
  • 8 Fischer R, Linde N, Duff C. et al. Late recurrent saphenofemoral junction reflux after ligation and stripping of the greater saphenous vein. J Vasc Surg 2001; 34: 236-240
  • 9 Buddecke E. Pathobiochemie des Venenwand. in: Marshall M, Breu FX. Handbuch der Angiologie –Arterien-, Venen- und Lymphgefäßerkrankungen in Klinik und Praxis. Landsberg: ecomed; 2007: 1-10
  • 10 Pfisterer L, König G, Hecker M. et al. Pathogenesis of varicose veins – lessons form biochemics. Vasa 2014; 43: 88-99
  • 11 Göstl K, Obermayer A, Hirschl M. Pathogenesis of chronic venous insufficiency by obesity. Phlebologie 2009; 38: 108-113
  • 12 Vlajinac HD, Marinkovic JM, Maksimovic MZ. et al. Body mass index and primary chronic venous disease – A Cross-sectional study. EJVS 2012; 45: 293-298
  • 13 Ellinghaus E, Ellinghaus D, Krusche P. et al. Genome-wide association analysis for chronic venous disease identifies EFEMP1 and KCNH8 as susceptibility loci. Sci. Rep. 7: 45652 doi: 10.1038/srep45652 2017;
  • 14 Fiebig A, Krusche P, Wolf A. et al. Heritability of chronic venous disease. Springer; 2010. Doi. 10.1007/s00439–010–0812–9
  • 15 Fischer R, Chandler JG, Stenger D. et al. Patient characteristics and physician-determined variables affecting saphenofemoral reflux recurrence after ligation and stripping of the great saphenous vein. J Vasc Surg 2006; 48: 81-87
  • 16 De Maeseneer MG, Giuliani DR, Van Schil PE. et al. Can interposition of a silicone implant after sapheno-femoral ligation prevent recurrent varicose veins ?. Eur J Vasc Endovasc Surg 2002; 24: 445-449
  • 17 Glass GM. Neovascularization in recurrence of the varicose great saphenous vein following transaction. Phlebology 1987; 2: 81-91
  • 18 Glass GM. Neovascularization in recurrence for varices of the great saphenous vein in the groin: Phlebography. Angiology 1988; 39: 577-582
  • 19 Mumme A, Olbrich S, Barbara L. et al. Validität der makroskopischen Identifikation von Neovaskulaten durch den Operateur. Phlebologie 2003; 32: 143-146
  • 20 Frings N, Nelle A, Tran VTP. et al. Unavoidable recurrence and neoreflux after correctly performed ligation of the saphenofemoral junction: neovascularisation?. Phlebologie 2003; 32: 96-100
  • 21 Mumme A, Olbrich S, Babera L. et al. Sapheno-femorales Leistenrezidiv nach Stripping der Vena saphena magna: technischer Fehler oder Neovaskularisation. Phlebologie 2002; 31: 38-41
  • 22 De Maeseneer M, Vandenbroeck C, Hendriks J. et al. Accuracy of duplex evaluation one year after varicose vein surgery to predict recurrence at the sapheno-femoral junction after five years. Eur J Vasc Endovasc Surg 2005; 29: 308-312
  • 23 Fischer R, Kluess G, Frings N. et al. Der aktuelle Stand der Magnacrossenrezidiv-Forschung. Phlebologie 2003; 32: 54-59
  • 24 Rewerk S, Noppeney T, Winkler M. et al. Pathogenese der Primär- und Rezidivvarikosis an der Magna-Crosse. Phlebologie 2007; 36: 137-142
  • 25 Fischer R, Chandler JG, De Maeseneer M. et al. The unresolved problem of recurrent saphenofemoral reflux. Am Coll Surg 2002; 195: 80-94
  • 26 Pinedo HM, Verheul W, Amato RJD. et al. Involvement of platelets in tumour angiologies?. Lancet 1998; 352: 1775-1777
  • 27 Kujath P, Michelsen A. Wunden – von der Physiologie zum Verband. Dtsch Ärztebl 2008; 105: 239-248
  • 28 Mumme A, Hummel T, Burger P. et al. Die Crossektomie ist erforderlich! Ergebnisse der Deutschen Leistenrezidivstudie. Phlebologie 2009; 38: 99-102
  • 29 Glass GM. Prevention of sapheno-femoral and sapheno-popliteal recurrence of varicose veins by forming a partition to contain neovascularization. Phlebology 1998; 13: 3-9
  • 30 Jaeschok RR, Bahrami F. The safe ligation of the spahenofemoral junction – a technical alternative. Procedings of the German Association for Phlebology. Berlin: 1996. abstract 38
  • 31 Frings N, Tran P, Nelle A. et al. Freies Endothel des Magna-Crossenstumpfes und Neoreflux/ Neoangiogenese. Phlebologie 2004; 33: 156-159
  • 32 Papapostolou G, Altenkämper H, Bernheim C. et al. The LaVaCro study: long-term results after saphenofemoral ligtion and stripping of the great saphenous vein. Phlebologie 2013; 42: 253-260
  • 33 Gibbs PJ, Foy DMA, Darke SG. Reoperation for recurrent saphenofemoral incompetence: a prospective randomized trial using a reflected flap of pectineus fascia. Eur J Vasc Endovasc Surg 1999; 18: 494-498
  • 34 De Maeseneer MG, Vandenbroeck CP, Van Schil PE. Silicone patch saphenoplasty to prevent repeat recurrence after surgery to treat recurrent saphenofemoral incompetence: Long-term follow-up study. J Vasc Surg 2004; 40: 98-105
  • 35 Winterborn RJ, Earnshaw JJ. Randomized trial of polytetrafluorethylene patch insertion for recurrent great saphenous varicose veins. Eur J Vasc Endovasc Surg 2007; 34: 367-373
  • 36 Freis H, Geier B, Mumme A. et al. Barrier patch im plantation during redo surgery for varicose vein recurrences in the groin: 1-year results. Ann Vasc Surg; 2016
  • 37 Gerontopoulou SA, Kath W, Rass K. Short-term efficacy of inguinal reoperation for recurrent saphenofemoral incompetence using the stump suture technique. [in press]
  • 38 Rass K, Frings N, Glowacki P. et al. Same site recurrence is more frequent after endovenous laser ablation compared with high ligation and stripping of the great saphenous vein: 5 year results of a randomized clinical trial (RELACS study). Eur J Vasc. Endovasc Surg 2015; 50: 648-656
  • 39 Faerber G. Adipositas und chronische Inflammation bei phlebologischen und lymphologischen Erkankungen. Phlebologie 2018; 47: 55-65
  • 40 Frings N. Update zur Neoangiogeneseforschung an der Magna-Crosse. 53. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Phlebologie. Berlin: 2011. Vortrag
  • 41 Frings N. Pharmakologische Hemmung der Neoangiogenese (NeoA) an der Magna-Crosse durch Acetylsalicylsäure – eine Pilotstudie. 53. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Phlebologie. Berlin: 2011. Vortrag

Correspondence/Korrespondenzadresse

Dr. med. Norbert Frings
Capio Mosel-Eifel-Klinik
Kurfürstenstr. 40
56864 Bad Bertrich
Phone: 02674–940127   
Fax: 02674–940295   

  • References/Literatur

  • 1 Earnshaw JJ, Dqavies B, Harradine K. et al. Preliminary results of PTFE patch saphenoplasty to prevent neovascularisation leading to recurrent varicose veins. Phlebology 1998; 13: 10-13
  • 2 Frings AC. Der Einfluss der extensiven Crossektomie der Vena saphena magna auf die Neorefluxrate in der sapheno-femoralen Junktion [Dissertation]. Nordrhein-Westfalen, Bochum: Ruhr-Universität Bochum; 2016
  • 3 Frings N, Nelle A, Tran Ph. et al. Reduction of neoreflux after correctly performed ligation of the saphenofemoral junction. A randomized trial. Eur J Vasc Endovasc Surg 2004; 28: 246-252
  • 4 Frings N, Frings AC, Tran P. et al. Reduzierung des Neorefluxes an der V. saphena magna Crosse durch extensive Crossektomie. Phlebologie 2010; 40: 325-328
  • 5 Loeprecht H. Varikose – chirurgische Therapie. Der Chirurg 1997; 68: 1048-52
  • 6 Perrin MR, Guex JJ, Ruckley CV. et al. Recurrent varices after surgery (REVAS), a consensus document. Cardiovasc Surg 2000; 8: 233-245
  • 7 Frings N, Tran P, Nelle A. et al. Crossenrezidiv der V. saphena magna trotz korrekter Crossektomie: Neoangiogenese. Phlebologie 1999; 28: 144-148
  • 8 Fischer R, Linde N, Duff C. et al. Late recurrent saphenofemoral junction reflux after ligation and stripping of the greater saphenous vein. J Vasc Surg 2001; 34: 236-240
  • 9 Buddecke E. Pathobiochemie des Venenwand. in: Marshall M, Breu FX. Handbuch der Angiologie –Arterien-, Venen- und Lymphgefäßerkrankungen in Klinik und Praxis. Landsberg: ecomed; 2007: 1-10
  • 10 Pfisterer L, König G, Hecker M. et al. Pathogenesis of varicose veins – lessons form biochemics. Vasa 2014; 43: 88-99
  • 11 Göstl K, Obermayer A, Hirschl M. Pathogenesis of chronic venous insufficiency by obesity. Phlebologie 2009; 38: 108-113
  • 12 Vlajinac HD, Marinkovic JM, Maksimovic MZ. et al. Body mass index and primary chronic venous disease – A Cross-sectional study. EJVS 2012; 45: 293-298
  • 13 Ellinghaus E, Ellinghaus D, Krusche P. et al. Genome-wide association analysis for chronic venous disease identifies EFEMP1 and KCNH8 as susceptibility loci. Sci. Rep. 7: 45652 doi: 10.1038/srep45652 2017;
  • 14 Fiebig A, Krusche P, Wolf A. et al. Heritability of chronic venous disease. Springer; 2010. Doi. 10.1007/s00439–010–0812–9
  • 15 Fischer R, Chandler JG, Stenger D. et al. Patient characteristics and physician-determined variables affecting saphenofemoral reflux recurrence after ligation and stripping of the great saphenous vein. J Vasc Surg 2006; 48: 81-87
  • 16 De Maeseneer MG, Giuliani DR, Van Schil PE. et al. Can interposition of a silicone implant after sapheno-femoral ligation prevent recurrent varicose veins ?. Eur J Vasc Endovasc Surg 2002; 24: 445-449
  • 17 Glass GM. Neovascularization in recurrence of the varicose great saphenous vein following transaction. Phlebology 1987; 2: 81-91
  • 18 Glass GM. Neovascularization in recurrence for varices of the great saphenous vein in the groin: Phlebography. Angiology 1988; 39: 577-582
  • 19 Mumme A, Olbrich S, Barbara L. et al. Validität der makroskopischen Identifikation von Neovaskulaten durch den Operateur. Phlebologie 2003; 32: 143-146
  • 20 Frings N, Nelle A, Tran VTP. et al. Unavoidable recurrence and neoreflux after correctly performed ligation of the saphenofemoral junction: neovascularisation?. Phlebologie 2003; 32: 96-100
  • 21 Mumme A, Olbrich S, Babera L. et al. Sapheno-femorales Leistenrezidiv nach Stripping der Vena saphena magna: technischer Fehler oder Neovaskularisation. Phlebologie 2002; 31: 38-41
  • 22 De Maeseneer M, Vandenbroeck C, Hendriks J. et al. Accuracy of duplex evaluation one year after varicose vein surgery to predict recurrence at the sapheno-femoral junction after five years. Eur J Vasc Endovasc Surg 2005; 29: 308-312
  • 23 Fischer R, Kluess G, Frings N. et al. Der aktuelle Stand der Magnacrossenrezidiv-Forschung. Phlebologie 2003; 32: 54-59
  • 24 Rewerk S, Noppeney T, Winkler M. et al. Pathogenese der Primär- und Rezidivvarikosis an der Magna-Crosse. Phlebologie 2007; 36: 137-142
  • 25 Fischer R, Chandler JG, De Maeseneer M. et al. The unresolved problem of recurrent saphenofemoral reflux. Am Coll Surg 2002; 195: 80-94
  • 26 Pinedo HM, Verheul W, Amato RJD. et al. Involvement of platelets in tumour angiologies?. Lancet 1998; 352: 1775-1777
  • 27 Kujath P, Michelsen A. Wunden – von der Physiologie zum Verband. Dtsch Ärztebl 2008; 105: 239-248
  • 28 Mumme A, Hummel T, Burger P. et al. Die Crossektomie ist erforderlich! Ergebnisse der Deutschen Leistenrezidivstudie. Phlebologie 2009; 38: 99-102
  • 29 Glass GM. Prevention of sapheno-femoral and sapheno-popliteal recurrence of varicose veins by forming a partition to contain neovascularization. Phlebology 1998; 13: 3-9
  • 30 Jaeschok RR, Bahrami F. The safe ligation of the spahenofemoral junction – a technical alternative. Procedings of the German Association for Phlebology. Berlin: 1996. abstract 38
  • 31 Frings N, Tran P, Nelle A. et al. Freies Endothel des Magna-Crossenstumpfes und Neoreflux/ Neoangiogenese. Phlebologie 2004; 33: 156-159
  • 32 Papapostolou G, Altenkämper H, Bernheim C. et al. The LaVaCro study: long-term results after saphenofemoral ligtion and stripping of the great saphenous vein. Phlebologie 2013; 42: 253-260
  • 33 Gibbs PJ, Foy DMA, Darke SG. Reoperation for recurrent saphenofemoral incompetence: a prospective randomized trial using a reflected flap of pectineus fascia. Eur J Vasc Endovasc Surg 1999; 18: 494-498
  • 34 De Maeseneer MG, Vandenbroeck CP, Van Schil PE. Silicone patch saphenoplasty to prevent repeat recurrence after surgery to treat recurrent saphenofemoral incompetence: Long-term follow-up study. J Vasc Surg 2004; 40: 98-105
  • 35 Winterborn RJ, Earnshaw JJ. Randomized trial of polytetrafluorethylene patch insertion for recurrent great saphenous varicose veins. Eur J Vasc Endovasc Surg 2007; 34: 367-373
  • 36 Freis H, Geier B, Mumme A. et al. Barrier patch im plantation during redo surgery for varicose vein recurrences in the groin: 1-year results. Ann Vasc Surg; 2016
  • 37 Gerontopoulou SA, Kath W, Rass K. Short-term efficacy of inguinal reoperation for recurrent saphenofemoral incompetence using the stump suture technique. [in press]
  • 38 Rass K, Frings N, Glowacki P. et al. Same site recurrence is more frequent after endovenous laser ablation compared with high ligation and stripping of the great saphenous vein: 5 year results of a randomized clinical trial (RELACS study). Eur J Vasc. Endovasc Surg 2015; 50: 648-656
  • 39 Faerber G. Adipositas und chronische Inflammation bei phlebologischen und lymphologischen Erkankungen. Phlebologie 2018; 47: 55-65
  • 40 Frings N. Update zur Neoangiogeneseforschung an der Magna-Crosse. 53. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Phlebologie. Berlin: 2011. Vortrag
  • 41 Frings N. Pharmakologische Hemmung der Neoangiogenese (NeoA) an der Magna-Crosse durch Acetylsalicylsäure – eine Pilotstudie. 53. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Phlebologie. Berlin: 2011. Vortrag

Zoom Image
Abb. 1 Langer Crossenstumpf (b) mit Verklebung des freien Stumpfendothels. A = V. femoralis, B = Crossenstumpf [31]
Zoom Image
Abb. 2 Fortlaufende Proleneübernaht des Crossenstumpfes, so dass kein freies Stumpfendothel mit der Umgebung in Verbindung treten kann. A = V. femoralis, B = Crossenstumpf [3]
Zoom Image
Abb. 3 Extensive Crossektomie mit Übernaht des Crossenstumpfes (1) sowie Exhairese der Crossenseitenäste (rot dargestellt) bis weit in die Peripherie (2) [4]
Zoom Image
Abb. 4 Elektrokoagulation des Crossenstumpfes mit Naht der Lamina cribrosa (LaVaCro Studie). Links: A = V. femoralis, B = Crossenstumpf. Rechs: A = V. femoralis; B = Nahtverschluss der Lamina cribrosa [32]
Zoom Image
Abb. 5 Abdeckung des Crossenendothels durch diverse Patches mit dem Ziel der Verhinderung eines Kontaktes von Stumpfendothel mit Subkutangewebe. A = V. femoralis, B = Patch über dem Crossenendothel [1], [16], [29]
Zoom Image
Abb. 6 Exzision des Crossenstumpfes aus der V. femoralis mit Nahtverschluss. Bei dieser Technik bleibt kein Stumpfendothel zurück. A = V. femoralis, B = Nahtverschluss des aus der V. femoralis exzidierten Crosse [30]
Zoom Image
Fig. 1 Long SV stump (b) with adhesion of the free stump endothelium. A = femoral vein, B = SV stump [31]
Zoom Image
Fig. 2 Continuous prolene overstitching of the SV stump, so that no free stump endothelium can come into contact with the surrounding tissues. A = femoral vein, B = SV stump [3]
Zoom Image
Fig. 3 Extensive saphenofemoral ligation with overstitching of the SV stump (1) as well as stripping of the tributary vessels (shown in red) well into the periphery (2) [4]
Zoom Image
Fig. 4 Electrocoagulation of the SV stump with lamina cribrosa suture (LaVaCro study). Left: A = femoral vein, B = SV stump. Right: A = femoral vein; B = suture of the lamina cribrosa [32]
Zoom Image
Fig. 5 Covering the saphenous vein endothelium with various patches, aiming to prevent contact of the stump endothelium with the subcutaneous tissues. A = femoral vein, B = patch over the ­saphenous vein endothelium [1], [16], [29]
Zoom Image
Fig. 6 Excision of the SV stump from the femoral vein with suture closure. With this technique there is no residual stump endothelium. A = femoral vein, B = closure of the femoral vein where the saphenous vein has been excised [30]