Zeitschrift für Phytotherapie 2018; 39(06): 270-271
DOI: 10.1055/a-0785-2169
Forschung
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Garcinia mangostana – Mangostin, Mangostane, Mangkhut

Thailändische Heilpflanzen im Kurzporträt
Josef Burri
1   Langnau am Albis
,
Bernhard Uehleke
2   Berlin
› Author Affiliations
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Publication History

Publication Date:
10 January 2019 (online)

Garcinia mangostana (L.) gehört zur Familie der Clusiaceae oder Guttiferae. Der Name basiert auf dem Malaiischen „manggusta“ oder „manggistan“. Mit der Mango hat der Mangostin-Baum aber nichts zu tun. Die Mangostin-Frucht, die in Südostasien manchmal als „Königin der Früchte“ bezeichnet wird, erreicht knapp die Größe eines Tennisballs [Abb. 1]. Das Fruchtfleisch wird von einer derben, dunkelroten bis violetten Schale umschlossen. Im Innern ist das süß-saure, wässrige Fruchtfleisch in der Form von 6 oder 7 weißen Schnitzen angeordnet, von denen einige einen Samen enthalten. Die Früchte müssen im reifen Zustand geerntet werden und sind nur beschränkt transport- und lagerfähig. Der Baum erreicht eine Höhe von 10–12 Metern. Ursprünglich stammt er vermutlich aus Indonesien, ist heute aber in ganz Südostasien verbreitet. Angebaut wird er inzwischen auch in Brasilien.

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Abb. 1 Mangostin-Früchte sind wohlschmeckend und weisen eine sehr hohe antioxidative Kapazität auf. © Prenn/CC BY-SA 3.0

Volksmedizinisch genießt der Mangostin-Baum in Thailand, Malaysia, Indonesien, den Philippinen und Sri Lanka hohes Ansehen, wobei gemäß Traditioneller Thailändischer Medizin sowohl die Baumrinde, die Blätter wie auch die Fruchtschale Verwendung finden. Letztere wird getrocknet und zu Pulver zerrieben. Möglich sind auch Abkochungen und alkoholische Auszüge sowie Sirup, zubereitet aus der getrockneten und zerkleinerten Schale. Sie enthält unter anderem Tannin, Harz und den Bitterstoff Mangostin.

Die traditionellen Einsatzgebiete sind Entzündungen wie Akne, ferner Pilzkrankheiten, Wunden, Durchfall und Ruhr. Die antibakteriellen Eigenschaften zeigen sich besonders gegenüber Staphylococcus aureus sowie Mycobacterium tuberculosis. Für alle diese erwünschten Effekte eignet sich am besten die Fruchtschale. Ein Absud aus der Baumrinde und den Blättern heilt Läsionen im Mund. Der Milchsaft aus der Baumrinde soll laxierend wirken. Das Fruchtinnere sowie der daraus hergestellte Fruchtsaft enthält ebenso wie der Auszug aus der Fruchtschale verhältnismäßig große Mengen von antioxidativ wirkenden Xanthonen, Katechinen und Polyphenolen. Ferner werden mögliche antitumorale, antiallergische und antivirale Effekte von Mangostin-Früchten bzw. dem Bitterstoff Mangostin diskutiert. Das Xanthonderivat β-Mangostin hemmt in vitro COX-1 und -2 [1].

Dank ihren Eigenschaften findet die Pflanze außerdem verbreitet Anwendung in der Kosmetikindustrie (beispielsweise für Zahnpasta und Körperseife).

 
  • Literatur

  • 1 Nakatani K, Nakahata N, Arakawa T. et al. Inhibition of cyclooxygenase and prostaglandin E2 synthesis by gamma-mangostin, a xanthone derivative in mangosteen, in C6 rat glioma cells. Biochem Pharmacol 2002; 63: 73-79
  • 2 Chang CW, Huang TZ, Chang WH. et al. Acute Garcinia mangostana (mangosteen) supplementation does not alleviate physical fatigue during exercise: a randomized, double-blind, placebo-controlled, crossover trial. J Int Soc Sports Nutr 2016; 13: 20
  • 3 Watanabe M, Gangitano E, Francomano D. et al. Mangosteen extract shows a potent insulin sensitizing effect in obese female patients: a prospective randomized controlled pilot study. Nutrients 2018; 10 (05) . pii: E586