Laryngorhinootologie 2019; 98(02): 77-78
DOI: 10.1055/a-0784-9833
Sehen und Verstehen
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Spiegeluntersuchung in der HNO

ENT mirror examination
Tobias Kroll
,
Yassin Karay
,
Leonard Poluschkin
,
Shachi Jenny Sharma
,
Jens Peter Klußmann
,
Birger Reiß
Further Information

Publication History

Publication Date:
08 February 2019 (online)

Zusammenfassung

Mehrere Einzeluntersuchungen zusammen bilden die HNO-Spiegeluntersuchung mit unterschiedlichen Instrumenten ([ Abb. 1 ]):

  • die Otoskopie mit Trichter und Mikroskop

  • die anteriore Rhinoskopie mit Nasenspekulum

  • die Inspektion der Mundhöhle und des oberen Oropharynx mit Mundspateln

  • die Nasopharyngoskopie und posteriore Rhinoskopie mit einem kleinen runden Spiegel

  • die Laryngoskopie unter Mitbeurteilung des unteren Oropharynx und oberen Hypopharynx mit einem großen runden Spiegel

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Abb. 1 Untersuchungsinstrumente: a Larynxspiegel, b Nasenrachenspiegel, c Mundspatel, d Nasenspekulum, e Ohrtrichter.

Die bestehenden Untersuchungsmethoden wurden zum Teil vor mehreren Jahrhunderten entwickelt. So wurden erste Otoskope bereits in der Mitte des vierzehnten Jahrhunderts von dem französischen Arzt Guy de Chauliac eingesetzt [1]. 1837 wurde von Liston erste Larynxpathologien beschrieben, die mit abgewinkelten Spiegeln erhoben wurden [2]. Eine weiterentwickelte Methode mit Larynxspiegeln konnte schließlich 1855 durch Manuel Garcia etabliert werden [2], [3]. Die Instrumente haben sich mit der Zeit und dem Fortschritt der Technik verfeinert und dem Untersucher die Diagnostik erleichtert. Das Grundprinzip der Untersuchung ist stets gleichgeblieben. Auch moderne Lupen mit integrierten Lichtleitern arbeiten in der Regel mit Spiegelsystemen. Heutzutage sind moderne Untersuchungsinstrumente nicht mehr aus dem klinischen Alltag wegzudenken und ein fester Bestandteil in der klinischen Routine. So ersetzt die Endoskopie des Nasenrachenraums mit einer starren Optik die Nasenracheninspektion mit dem kleinen Rundspiegel. Allerdings sollte jeder angehende HNO-Arzt die Handhabung und Anwendung der klassischen Spiegelinstrumente beherrschen. Auch Studierende sollten Grundkenntnisse von der HNO-Spiegeluntersuchung haben.

In der folgenden Beschreibung soll es lediglich um die Untersuchungstechnik gehen. Auf die Befunderhebung oder die Diagnostik von Pathologien wird nur am Rande eingegangen.

Ferner ist zu erwähnen, dass die manuelle Untersuchung des Halses und der Gesichtsweichteile mit den Austrittspunkten des Nervus trigeminus zur HNO-Untersuchung gehören. Da keine Instrumente zur Anwendung kommen, finden diese Untersuchungen keine weitere Erwähnung.