Z Orthop Unfall 2019; 157(03): 246-253
DOI: 10.1055/a-0783-2869
Original Article/Originalarbeit
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Ergebnisse der distalen Achillessehnenreinsertion

Article in several languages: English | deutsch
Heinz Lohrer
Zentrum für Sportorthopädie, European SportsCare Network (ESN), Wiesbaden-Nordenstadt
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Publication Date:
06 December 2018 (online)

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Zusammenfassung

Hintergrund Achillessehnenrefixationen nach distalen Rupturen bzw. Avulsionen oder nach der Exzision großer dorsaler Fersensporne stellen eine therapeutische Herausforderung dar.

Patienten/Material und Methoden Diese klinische Studie umfasst 22 Patienten. Bei 15 Patienten wurde eine distale Refixation der Achillessehne wegen eines/einer distalen Achillessehnenrisses/-avulsion durchgeführt. In 7 Fällen war die Achillessehnenreinsertion nötig nach Exzision eines großen posterioren Fersenspornes. Die Ergebnisse wurden mit dem VISA-A – G-Fragebogen (Victorian Institute of Sports Assessment-Achilles tendon, German version; 100 = Maximum) vergleichend im Verlauf prospektiv (n = 11/22) bis 1 Jahr postoperativ (n = 5 – 11/22) erhoben. Zwei weitere Nachuntersuchungen erfolgten 3 – 114 und 21 – 149 Monate postoperativ (n = 17/22 bzw. 22/22). Die Daten wurden retrospektiv analysiert. Komplikationen wurden in den elektronischen Karteikarten erfasst.

Ergebnisse Sowohl transossäre Nähte als auch verschiedene Ankertechniken (Panalok®, Corkscrew®, SpeedBridge®) kamen zur Anwendung. Präoperativ lag der VISA-A – G-Score nach distalen Achillessehnenabrissen bei 27,3 ± 13,5 (6 – 45) und nach Achillessehnenrefixationen wegen Exzision dorsaler Fersensporne bei 45,3 ± 49,0 (0 – 100) Punkten (p = 0,831). Bei der letzten VISA-A – G-Nachuntersuchung wurden nach distalen Achillessehnenabrissen 89,4 ± 13,9 (54 – 100) und nach Achillessehnenrefixationen nach Exzision dorsaler Fersensporne 82,5 ± 24,5 (51 – 100) Punkte erreicht (p = 0,969). Perioperative Komplikationen wurden nach Achillessehnenrefixationen wegen Exzision dorsaler Fersensporne nicht gefunden. Nach distalen Achillessehnenabrissen entwickelten 4 von 7 Patienten nach Panalok®-Verankerung eine Fistelung. Eine Patientin hatte eine thromboembolische Komplikation. Das langfristige Ergebnis war durch diese Komplikationen nicht beeinträchtigt.

Schlussfolgerung Die langfristigen Operationsergebnisse nach distalen Achillessehnenreinsertionen sind gut. Knotenfreie doppelreihige Refixation gewährleistet eine standardisierte, sichere und komplikationsarme Anheftung der Sehne am Kalkaneus.