Editorial

Die jüngere Generation ist der Pfeil, die ältere der Bogen.

John Ernst Steinbeck (1902 bis 1968; US-amerikanischer Autor)

Liebe Leserinnen und Leser,

auch an uns in der psychiatrischen Pflege geht die Sorge um qualifizierten Nachwuchs nicht vorüber. Nicht zu unterschätzen ist dabei die Chance, eine zufriedenstellende Praxisanleitung anzubieten. Immer wieder wird dies seitens der Bewerberinnen und Bewerber zum Thema gemacht beziehungsweise als ausschlaggebender Grund für die Bewerbung genannt: „Ein Freund lernt hier und hat mir die Ausbildung empfohlen, da sich hier in der Praxis um die Auszubildenden gekümmert wird“. Haben wir die Zeit? Nehmen wir uns die Zeit? Haben wir eine andere Haltung als die sogenannten somatischen Kliniken? Wichtig ist, dass wir uns dieses Potenzials bewusst sind. Ein weiterer Grund, den Fokus auf die Anleitung der Auszubildenden zu legen, ist das neue Gesetz beziehungsweise die entsprechende Ausbildungs- und Prüfungsverordnung für die Pflegeberufe. Diese ermöglichen uns viel stärker als bisher, die psychiatrische Pflege in den Vordergrund der Ausbildung zu rücken. Deshalb beschäftigen wir uns im Schwerpunkt mit dem Thema „Praktische Anleitung“.

Anregungen für die Praxis bietet auch wieder unser Interventionskoffer, bestückt ist er dieses Mal mit einem metakognitiven Training. Außerdem haben wir Interventionen, Methoden und Hilfsmittel für den Umgang mit Borderline-Patienten zusammengestellt und gehen der Frage nach, wie wir Pflegende uns selbst beim Kontakt mit traumatisierten Patienten schützen können.

Wir hoffen, Lust auf das vorliegende Heft gemacht zu haben und wünschen Ihnen eine aufschlussreiche Lektüre.

Birgit Reichert

Fritz-Stefan Rau