Suchttherapie 2018; 19(04): 164
DOI: 10.1055/a-0741-7941
Neues & Trends
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Deutscher Suchtkongress 2018

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Publication Date:
05 November 2018 (online)

Der Deutsche Suchtkongress blickt mittlerweile auf eine gute Tradition zurück: Er fand in diesem Jahr vom 17. bis zum 19. September 2018 schon zum elften Mal statt. Die Deutsche Gesellschaft für Suchtforschung und Suchttherapie (DG-Sucht) lud federführend in Kooperation mit der Deutschen Gesellschaft für Suchtpsychologie (DG-SPS) und der Unterstützung weiterer Fachgesellschaften in die Freie und Hansestadt Hamburg ein.

Unter der Leitung des Kongresspräsidenten Prof. Dr. Rainer Thomasius bot der Campus Lehre des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf einen schönen, anregenden und für den wissenschaftlichen Austausch sehr gut geeigneten Raum. Hochklassige nationale und internationale Referenten und Referentinnen präsentierten und diskutierten wissenschaftliche Befunde und praktische therapeutische Ansätze in der Suchttherapie. Im Fokus standen dabei neueste Erkenntnisse zu den substanzgebundenen Abhängigkeitserkrankungen, wie die Tabak- oder Alkoholabhängigkeit, der Cannabisabhängigkeit oder anderer illegaler Drogen, wie z. B. der besorgniserregenden Verbreitung Abhängigkeit von Crystal-Meth. Ebenso zeugten Vorträge, Symposien und Workshops zu den substanzungebundenen Abhängigkeitserkrankungen, wie der Glücksspiel- oder Internetsucht, davon, dass auch neue Konsum- und Suchtformen in der suchtmedizinischen und suchttherapeutischen Versorgung bereits fest verankert sind und Betroffenen dieser Störungsbilder im Suchthilfesystem adäquate Hilfe angeboten wird. Vielfältige hochkarätige Veranstaltungen zu Suchtproblem bei Kindern und Jugendlichen und der Prävention von süchtigem Verhalten unterstrichen die gerade in Hamburg durch das Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf vertretene Expertise. In seinem Plädoyer für einen stärkeren Fokus der Kolleginnen und Kollegen auf Suchterkrankungen im Kindesalter wies Prof. Dr. Rainer Thomasisus auf Problemlagen und einen Versorgungsmangel in diesem Gebiet eindringlich hin. In seiner Tradition als eine der bedeutendsten Veranstaltungen zu Suchtforschung und –therapie gilt der Kongress jeher als eine wichtige impulsgebende Veranstaltung. So wurden in diesem Jahr ein neues Konzept zum Praxistransfer etabliert: die State of the Art Dialoge. Hier wurden von der Grundlagen- bis zur Psychotherapieforschung wissenschaftliche Themen vorgestellt und diese anschließend durch Praktiker aus der Versorgung diskutiert.