Ultraschall Med 2018; 39(05): 581
DOI: 10.1055/a-0740-7265
DEGUM-Mitteilungen
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Der DEGUM-Vorstand im Interview

PD Dr. med. Kai-Sven Heling
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Publication Date:
09 October 2018 (online)

 

    Kai-Sven Heling ist derzeitiger Präsident der DEGUM (2016 bis 2018) und leitet eine Praxis für Pränatal-Medizin in Berlin. Seit nunmehr 4 Jahren ist er DEGUM-Vorstandsmitglied und setzt sich seither insbesondere für die Ultraschall-Ausbildung ein. Auch als künftiger Vizepräsident wird ihm die Leitlinienarbeit und die Qualität der Aus- und Weiterbildung ein großes Anliegen sein.


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    1. Welche persönlichen Ideen/Visionen haben Sie in Ihr derzeitiges Vorstandsamt als Präsident gebracht?

    Meine Ziele waren und sind die Stärkung des Ultraschalls als Teil der ärztlichen Arbeit in der wissenschaftlichen und öffentlichen Wahrnehmung.

    2. Welche (Ihnen wichtigen) Punkte nehmen Sie eventuell noch in Angriff bzw. konnten Sie in Ihrer jetzigen Amtszeit realisieren, bevor diese im Herbst endet?

    Ein wichtiger Punkt ist die Leitlinienarbeit, wo wir die DEGUM gut aufgestellt haben. So kann man die Wichtigkeit des Ultraschalls auch gut transportieren.

    3. Wie haben Sie ihre jetzige Amtszeit erlebt? Welches Fazit ziehen sie daraus?

    Die Amtszeit war durch eine sehr konstruktive Arbeit im Vorstand gekennzeichnet.

    4. Welche Erfahrungen können Sie an Ihre Nachfolger weitergeben bzw. welche Themen werden Ihrer Einschätzung nach für diese am relevantesten sein?

    Ich denke, dass auch künftig der Stellenwert des Ultraschalls ein Thema sein wird, da es andere bildgebende Methoden gibt, und andererseits nichtärztliche Berufsgruppen in diesem Feld aktiv sind.

    5. Mit welchen Themen möchten Sie sich künftig als Vizepräsident für die DEGUM einsetzen?

    Für mich werden weiterhin die Leitlinienarbeit und die Qualität der Aus- und Weiterbildung wichtige Themen sein.

    6. Worin sehen Sie aktuell die größten gesundheitspolitischen Herausforderungen für die DEGUM? Haben sich aus Ihrer Sicht seit unserem letzten Interview 2016 neue Herausforderungen ergeben?

    Die DEGUM ist eine interdisziplinäre Fachgesellschaft, die sich über die Anwendung einer Methode definiert. Da fällt mitunter die Abgrenzung zu den klassischen wissenschaftlichen Fachgesellschaften schwer. Gleichzeitig drängen andere Mitbewerber, wie beispielsweise nichtärztliches Personal, in dieses Gebiet der Medizin. In diesem schwierigen Umfeld muss sich die DEGUM behaupten, insbesondere durch klare Definition von Qualitätsstandards und -kriterien. Wir sollten als DEGUM ein Interesse daran haben, dass hier keine Verwässerung stattfindet.

    7. Nun steht das Dreiländertreffen wieder vor der Tür, bei dem traditionsgemäß ein Austausch der DEGUM-Experten mit internationalen Experten stattfindet. Wo steht die DEGUM/die Ultraschallentwicklung im internationalen Kontext? In welchen Bereichen ist Deutschland Vorreiter? Wo können wir etwas von anderen Ländern lernen?

    In der Gesellschaft sind wir bezüglich der Akzeptanz des Ultraschalls sicher Vorreiter – auch in der Definition von Qualitätsstandards. Unser Stufenkonzept ist sicherlich führend. Gleichzeitig muss dies aber auch gelebt, also auch kontrolliert werden. Hier sind andere Länder durchaus stringenter.

    8. Mit welchen Themen beschäftigen Sie sich derzeit im klinischen Alltag bzw. in der klinischen Forschung?

    Meine Schwerpunkte sind die Anwendung der 3D-Sonografie in der pränatalen Diagnostik, insbesondere auch bei inneren Organen, und die fetale Echokardiografie sowie die Anwendung neuer Schallköpfe in der Pränatal-Diagnostik, beispielsweise von elektronischen Sonden.


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