Aktuelle Dermatologie 2018; 44(12): 534-535
DOI: 10.1055/a-0676-9995
Derma-Fokus
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Patienten nach Faltenunterspritzungen weniger unzufrieden mit ihrem Körperbild

Sobanko JF. et al.
Prospective Cohort Stury Investigating Changes in Body Image, Quality of Life, and Self-Esteem Following Minimally Invasive Cosmetic Procedures.

Dermatol Surg 2018;
44: 1121-1128
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Publication Date:
05 December 2018 (online)

 

Die Nachfrage nach ästhetischen Behandlungsmethoden steigt zunehmend – gutes Aussehen, ein jugendliches Erscheinungsbild sind Werte, auf die die Gesellschaft immer stärker fokussiert. Inwieweit solche Behandlungen erfolgreich sind, können aber letztlich nur die Betroffenen selbst bewerten. Forscher an der Uniklinik von Pennsylvania hatten Patienten nach ihrer Zufriedenheit mit dem Ergebnis von Faltenunterspritzungen befragt.


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Im Rahmen der offenen prospektiven Studie wurden 72 Patientinnen und 3 Patienten eingeschlossen, die sich einer Sitzung einer Gesichtsfaltenbehandlung (entweder mit Falten-Fillern, z. B. Hyaluronsäure, oder mit Neuromodulatoren, z. B. Botox) unterzogen. Nach 6 Wochen wurden die Teilnehmer im Rahmen eines Nachsorgetermins oder per E-Mail-Kontaktierung mithilfe validierter Fragebogen nach ihrer Zufriedenheit befragt. Verwendet wurden

  • die Derriford Appearance Skala (DAS-24), hier in der Kurzform: ein psychometrischer Test, der die Unzufriedenheit mit dem physischen Erscheinungsbild misst; hier gezielt das maladaptive Verhalten und die psychische Belastung durch das Aussehen des Gesichts

  • das Body Image Quality of Life Inventory (BIQLI): umfasst relevante Aspekte, wie das Körperbild die psychische Funktion und das Wohlbefinden im Alltag beeinflusst

  • die Rosenberg-Skala zum Selbstwertgefühl (RSES)

Ergebnisse

Insgesamt konnten die Daten von 48 Teilnehmern ausgewertet werden, die übrigen 27 komplettierten die Fragebogen nicht.

  • Die befragten Personen waren 6 Wochen nach der Behandlung im Mittel signifikant zufriedener mit ihrem Erscheinungsbild: 3 Viertel zeigten niedrigere DAS-24-Scores, 1 Viertel allerdings auch höhere, was eine größere Körperunzufriedenheit reflektiert.

  • Die mit dem Körperbild assoziierte Lebensqualität (BIQLI) verzeichnete im Mittel eine Steigerung, allerdings ohne Signifikanz.

  • Die Rosenberg-Skala der 48 Teilnehmer änderte sich nicht.

Fazit

Eine minimalinvasive kosmetische Behandlung sorgte bei den Betroffenen für eine höhere Körperzufriedenheit. Die Autoren sehen selbst auch Limitationen ihrer Studie; so wurden z. B. fast ausschließlich Frauen eingeschlossen. Mehr als 1 Drittel füllte am Ende keine Fragebogen aus. Auch könnte das Ergebnis anders zu interpretieren sein, wenn eine weitere Befragung zu einem späteren Zeitpunkt erfolgt wäre. Möglicherweise waren die gewählten Instrumente wie die Rosenberg-Skala auch nicht geeignet, um die gewünschten Parameter zu messen.

Dr. rer. nat. Katrin Appel, Essen


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