Neonatologie Scan 2018; 07(04): 260-261
DOI: 10.1055/a-0672-4471
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Pränatale Einschätzung der Prognose bei frühem vorzeitigem Blasensprung

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Publication Date:
26 November 2018 (online)

Ein vorzeitiger Blasensprung (vBS) zu einem frühen Zeitpunkt der Schwangerschaft erfordert eine realistische und individuelle Einschätzung u. a. des neonatalen Outcome, um die betroffenen Eltern von geburtshilflicher und pädiatrischer Seite aus beraten zu können. Es fehlen jedoch zuverlässige und relevante Daten bezogen auf das Gestationsalter bei Ruptur, auch um Behandlungsstrategien in frühen Schwangerschaftsstadien ausreichend zu reflektieren.

Fazit

Ein in der 22.–25. SSW auftretender vBS ist assoziiert mit einer hohen Mortalität und Morbidität bei einer hohen Variationsbreite in Abhängigkeit vom Gestationsalter bei Ruptur. Nach vBS Geborene der 22./23. SSW überleben, im Vergleich zu solchen, die in der 24./25. SSW geboren wurden, deutlich seltener bis zum 2. Lebensjahr. Auch weisen sie dann häufiger eine Zerebralparese auf. Der zeitliche Abstand zwischen vBS und Geburt war jeweils zu etwa 50 % innerhalb einer Woche, die Überlebensrate stieg pro Woche um je ca. 25 % an. Zur Verbesserung des Outcomes, insbesondere auch der in der 22./23. SSW geborenen Kinder, werden weiter optimierte Behandlungsstrategien und eine entsprechende Beratung der Eltern empfohlen.