Journal Club AINS 2018; 07(03): 157-158
DOI: 10.1055/a-0636-8798
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Gefährliche Patientenübergaben!

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Publication Date:
06 September 2018 (online)

Während eines chirurgischen Eingriffes werden Patienten aus unterschiedlichen Gründen von einem Anästhesisten auf einen anderen übergeben. Die Autoren schätzen anhand ihrer Zahlen, dass jährlich ca. 9 Millionen Patienten von einer intraoperativen Übergabe betroffen sind. Diese findet in einem hochkomplexen Umfeld statt und setzt den Patienten prinzipiell einem Risiko aus, da alle Informationen übergeben werden müssen, die für eine sichere Narkoseführung und postoperative Weiterbetreuung erforderlich sind. Auf der anderen Seite kann aber auch die Ablösung eines beispielsweise ermüdeten Anästhesisten einen Sicherheitsgewinn für den Patienten darstellen.

Fazit

Die Autoren schlussfolgern, dass eine Patientenübergabe im Rahmen einer größeren Operation mit einem schlechteren Patientenergebnis verbunden ist. Unklar in der Studie bleibt jedoch, wie hoch die Komplikationsrate wäre, wenn z. B. ein ermüdeter Anästhesist den Patienten nicht an einen ausgeruhten Kollegen übergeben würde. Sie empfehlen, die Indikation für eine Übergabe streng zu stellen. Weitere Möglichkeiten die Patientengefährdung dadurch zu minimieren müssen untersucht werden.