Neonatologie Scan 2018; 07(03): 186
DOI: 10.1055/a-0632-3824
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Schmerzen
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Prämedikation vor LISA: Schmerzreduktion aber mehr Intubationen

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Publication Date:
30 August 2018 (online)

Das Atemnotsyndrom ist eine häufige Komplikation bei Frühgeborenen. Für die Surfactantapplikation sind über die Zeit verschiedene Techniken zum Einsatz gekommen. Die Surfactantgabe über eine dünne Trachealsonde an spontan atmende Kinder mit CPAP-Unterstützung kann aufgrund der Laryngoskopie schmerzhaft sein. Die Studie untersuchte die Auswirkungen vorheriger intravenöser Gaben von Atropin und Ketamin.

Fazit

Zwar führte die Prämedikation mit Atropin und Ketamin vor LISA, so die Autoren, zu niedrigen Schmerzscores und stabiler Hämodynamik bei den Frühgeborenen. Andererseits erforderten verlängerte mangelhafte Sättigung oder Apnoen häufiger Intubationen. Die Balance zwischen ausreichender Schmerzkontrolle und Aufrechterhaltung der Spontanatmung sollte laut Bourgoin et al. in weiteren randomisierten Studien evaluiert werden. Auch weitere Medikamente zur Prämedikation sollten einbezogen werden. Mit dieser hohen Rate an Apnoen und notwendigen Intubationen ist das vorgeschlagene Behandlungsregime alles andere als überzeugend.