Fortschr Neurol Psychiatr 2018; 86(09): 528-529
DOI: 10.1055/a-0631-3863
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Forscher entdecken 30 neue Gene für Depression

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Publication Date:
24 September 2018 (online)

Ein internationales Forscher-Konsortium entdeckte unter Beteiligung der Universität Bonn insgesamt 30 neue Gen-Orte, die mit schwerer Depression in Zusammenhang stehen. Darüber hinaus bestätigten die Wissenschaftler 14 weitere Gene, die bereits vorher für diese psychische Störung identifiziert worden waren. Das Konsortium griff insgesamt auf die genetischen Daten von 135.000 Erkrankten und mehr als 344.000 Kontrollpersonen zurück.

Ein erblicher Zusammenhang ist offenkundig, auch wenn er nur mit großem Aufwand nachzuweisen ist. Damit die Verdachtsregionen auf dem Erbgut nicht im Grundrauschen genetischer Unterschiede untergehen, brauchen die Wissenschaftler eine möglichst große Stichprobe, um die einzelnen beteiligten Gene sicher nachzuweisen. Das internationale Psychiatric Genomics Consortium (PGC) fügte alle verfügbaren Gen-Daten zusammen und wertete sie in einer einzigen Datenbank mit mehr als 135.000 Patienten aus. Die DNA der an Depression Erkrankter wurde mit dem Erbgut von 344.000 Kontrollpersonen abgeglichen. Bei der statistischen Auswertung schälten sich insgesamt 44 Verdachtsregionen heraus, die mit der psychischen Störung in Zusammenhang stehen. Davon handelt es sich um 30 neu entdeckte Genorte für Depression. 14 Erbgutregionen, die Forscher bereits vorher entschlüsselt haben, wurden darüber hinaus bestätigt.

Mehr als 200 Wissenschaftler weltweit arbeiteten in der groß angelegten Studie mit. Die Wissenschaftler vom Universitätsklinikum Bonn trugen mit der Untersuchung des Erbguts von fast 600 Patienten und rund 1000 Kontrollpersonen zur Studie bei.

Nach einer Meldung der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn