Zusammenfassung
Der kürzlich erschienene Herzbericht der Deutschen Herzstiftung weist die Herzinsuffizienz
(ICD I50) unverändert als die häufigste Einzeldiagnose von
vollstationär behandelten Patienten in der Bundesrepublik aus [1]. Das komplexe klinische Syndrom mit multiplen Interaktionen
zu anderen Organsystemen stellt die behandelten Ärzte oft vor schwer zu lösende Aufgaben.
Das Zusammenspiel zwischen Versagen des Myokards und zerebraler
(Dys)Funktion wird im klinischen Alltag leider (zu) oft nicht beachtet oder vergessen.
Dieser Artikel soll einen Überblick (patho-)physiologischer Mechanismen als Grundlage
dieser gegenseitigen Beeinflussung liefern. Kardiale Dysfunktion und eine
Abnahme der kognitiven Leistungsfähigkeiten treten in einer alternden Gesellschaft
zunehmend häufiger auf und der Leidensdruck belastet die Betroffenen, ihre
Angehörigen und unser Gesundheitssystem. Dennoch findet ein symbiotischer Austausch
der Fachrichtungen nur selten statt und die Krankheiten werden
fachspezifisch und damit isoliert erhoben und behandelt. Kardio-neurologische Kolloquien
sind an einigen Kliniken bereits fest implementiert und sollten einen
Aufschwung erleben, denn nicht umsonst wusste bereits Theodor Fontane (1819–1898):
„Wenn das Herz gesund ist, ist der Kopf nie ganz schlecht.“ [2].